Faire Mode ist Markenzeichen des Soulid-Stores | stores+shops

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Store des Monats Mai 2013: Soulid, Darmstadt

Faire Mode ist Markenzeichen des Soulid-Stores

Mit hohem ästhetischem Anspruch haben Alexander Clauss und Peter Heckmann in ihrem Darmstädter Store Soulid ein ebenso pures wie behagliches Ambiente für nachhaltige Mode geschaffen. Die gesamte Einrichtung ist secondhand aus ausgesuchten Quellen – nur die Kleiderstangen sind neu.

Ein veganer Lebensmittelladen, eine schicke Bar, ein Biobäcker, ein Optiker, der die markanten Brillen des Berliner Labels Mykita führt – das unmittelbare Umfeld in der Schulstraße spiegelt genau das wider, was Alexander Clauss und Peter Heckmann mit Soulid, ihrem Store für nachhaltige Mode im Zentrum Darmstadts (150.000 Einwohner) ihren Kunden versprechen: Dass modischer Anspruch und Bewusstsein für Nachhaltigkeit zusammengehen können. Das Sortiment von Soulid ist modisch und preislich oberhalb der Urban-Streetwear-Sortimente angesiedelt, die den modernen Eco-Fashion-Handel weitgehend prägen. Ganz ohne Abstriche funktioniert das allerdings nicht: Legen die Inhaber die Messlatte bei der Auswahl der Lieferanten in Bezug auf den Modegrad auch so hoch wie möglich, sind sie hinsichtlich der ökologischen Standards hier und da nicht ganz so streng.

Riesengemälde aus dem Fundus des Staatstheaters Darmstadt

Riesengemälde aus dem Fundus des Staatstheaters Darmstadt

Der ästhetische Anspruch von Alexander Clauss und Peter Heckmann schließt das Ladendesign und die Warenpräsentation mit ein – und genau das macht Soulid zum Store des Monats. „Unsere Aufgabe als stationärer Händler ist es doch, Ware erlebbar, erfühlbar zu machen und in einem schönen Umfeld zu inszenieren“, sagt Alexander Clauss, „eine ansprechende Präsentation ist uns da extrem wichtig.“ Nicht nur die Gestaltung des 100 qm großen Raums, der früher zunächst Domizil eines Buchhandels, dann eines Strickwarengeschäfts war, verantworten die beiden Inhaber selbst, sie haben auch „tagelang auf den Knien gelegen und den Fußboden eigenhändig von Estrich und Teppichkleber freigekratzt“, bis der Ur-Bodenbelag zum Vorschein kam: Gussasphaltfliesen aus den 50er Jahren, die heute zum Teil von einem Orientteppich vom Flohmarkt bedeckt werden. Auch die Rückwand des rechteckigen Raums wurde so lange „gehäutet“, bis sich die rohe Backsteinwand blicken ließ, die mit auf Putz verlegten Leitungen besonders authentisch wirkt und einen idealen Rahmen für das gut und gerne 3 mal 2 Meter große Porträt eines Jünglings bildet, das Clauss und Heckmann aus dem Fundus des Staatstheaters Darmstadt erstanden haben. Auch das großflächige Gemälde links vom Eingang, das an die Darmstädter Rosenhöhe erinnert, stammt daher. Gegenüber blickt versonnen Picasso von der Wand: Die ortsansässige Fotografin Christine Wurm hat ihn einst an der Côte d’Azur porträtiert.

Der lange, schmale Kassentisch entstammt – passend zum Standort „Schulstraße“ – der ausgemusterten Einrichtung einer Schule, ebenso wie die Theke gegenüber, die alten Turnhallenbänke und der schlanke Tisch im hinteren Teil des lang gezogenen Stores. Ein besonderes Schmuckstück ist die ovale Glastheke aus den 50ern, die die Herzketten von Seeme, alte Benzinfeuerzeuge oder Schmuck aus sozialen Projekten birgt. Und auf dem schlichten Ledersofa an der Rückwand dürften in den 60ern die Bosse der Degussa ihren Power-Nap gehalten haben, war es damals doch sein Job, in deren Vorstandsetage für Komfort zu sorgen.

Beleuchtet wird die ganze Szenerie von ausrangierten Industrielampen. Neu sind tatsächlich nur die Kleiderstangen, die Alexander Clauss und Peter Heckmann aus Edelstahl fertigen ließen. Und natürlich die Mode, die sie präsentieren, darunter hauchzarte Kaschmir-Oberteile und Kleider.

Weitere Informationen: www.soulid.de

Pragmatisch grün

Alexander Clauss, einer der beiden Inhaber von Soulid, über die Herausforderung, ein grünes Sortiment mit hohem Modegrad zu formen.

Mode und Nachhaltigkeit – ist das ein Widerspruch?

Wir haben einen sehr hohen modischen Anspruch, aber viele fair handelnde und ökologisch produzierende Unternehmen werden dem derzeit noch nicht so gerecht. Da müssen wir Kompromisse eingehen und in ökologischer Hinsicht manchmal Abstriche machen; wir gehören deshalb zum „gemäßigten Lager“ der grünen Händler.

Was sind die Stärken der grünen Labels, die Sie in Ihrem Geschäft führen?

Auf jeden Fall die Schnitte. Gerade die kleinen Labels geben sich da große Mühe und machen das hervorragend. Auch die Jeans sind generell sehr gut, sowohl in der Qualität als auch im Schnitt.

Und woran hapert es?

Erstens an Farbe und zweitens oft an der modischen Besonderheit. Es gibt tolle Labels und wunderschöne Basics. Aber an der Ausgefallenheit mangelt es leider oft.

Wie soll sich Ihr Sortiment weiterentwickeln?

Aus ethischer Sicht soll es immer grüner werden, unter kaufmännischen Gesichtspunkten muss ich natürlich gucken, was die Leute anspricht. Das müssen wir unter einen Hut bringen. Auch wenn wir hier in Darmstadt einen grünen Oberbürgermeister und eine gebildete Klientel haben: Wir müssen täglich Überzeugungsarbeit leisten.

Bitte bewerben!

Zeichnet sich Ihr Geschäft durch besondere Individualität, Innovation, außergewöhnliche Sortimentsmixturen oder ein progressives Gesamtkonzept aus? Dann schicken Sie uns Ihre Bewerbung zur Teilnahme am Handelspreis „Store des Monats“! Bewerben können sich nicht nur die Geschäftsinhaber, sondern auch Ladenarchitekten und Ladenbauunternehmen. Senden Sie bitte Fotos und Beschreibungen eines kürzlich realisierten Referenzobjekts aus der Fashion-Branche an die Redaktionen von:

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Store des Monats
Spichernstraße 55, 50672 Köln
lambertz@ehi.orghorbert@ehi.org

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Store des Monats
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Die Jury aus Claudia Horbert, Winfried Lambertz (beide EHI/stores+shops) und Rainer Schlatmann (TM) sammelt, prüft und entscheidet – unter Ausschluss des Rechtswegs. Wird Ihr Geschäft als Store des Monats ausgezeichnet, so besteht der Preis dafür in der Veröffentlichung in stores+shops und TM. Sie erhalten darüber hinaus Ihre persönliche gerahmte Urkunde.

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