Das Modelabel Bershka gehört wie Zara zur spanischen Inditex-Gruppe. Das Label ist das „jüngste“ Format der Gruppe und wendet sich an eine jugendliche Zielkäuferschaft von „trendhungrigen“ Teenagern und jungen Twens im Alter von ca. 13-25 Jahren. Dementsprechend hochmodisch ist das Angebot, das in sehr kurzen Abständen aktualisiert wird – jährlich um 4.000 neue Artikel. Das Ziel ist, aktuelle Laufsteg- Trends möglichst schnell in den Laden zu bringen – sich aber andererseits auch Trend-Inspirationen aus der Kundschaft selbst zu holen und diese wieder möglichst schnell ins Sortiment aufzunehmen. Dies geschieht mit der schnellen Reaktionsfähigkeit, wie sie einem vertikalen Anbieter möglich ist. Das Sortiment umfasst Damen- und Herrenmode sowie Accessoires. 1998 gegründet, betreibt Bershka heute 750 Filialen in 54 Ländern.
2011 hat Bershka mit zwei Store-Eröffnungen den deutschen Markt betreten. Im August 2011 wurde in Berlin ein Flagshipstore auf 1.500 qm eröffnet. Dabei handelt es sich gleichzeitig um die erste „Nachhaltigkeits“-Filiale von Bershka. Ein Element ist eine energieeffiziente Beleuchtung, die zum Beispiel die Lichtstärke herunterfährt, wenn sich in einem Bereich des Ladens kein Kunde aufhält. Weitere nachhaltige Elemente sind Display-Mannequins aus ökologischen Materialien, Tragetaschen aus Papier oder Bio-Kunststoff, energieeffiziente Klimatisierung und Wassersparmaßnahmen. Der im November 2011 in Köln auf der Schildergasse eröffnete Store umfasst 600 qm Verkaufsfläche auf zwei Etagen. Auch er wurde wie der Berliner Store in dem aktuellen Storedesign errichtet. Ladenbau und Interieurdesign stammen komplett von eigenen Inhouse-Designern der Inditex-Gruppe.
Farbkontraste
Der Laden macht das Publikum mit einer eindrucksvollen LED-Wand im Schaufenster auf sich aufmerksam. Über 30.000 Leuchtdioden zaubern Lichteffekte in einer Endlosschleife. Weiß ist schon von außen und beim Betreten des Ladens die dominierende Farbe. Decke, Wände, der Boden aus großen Keramikplatten und die Ladenmöbel sind in der Damenabteilung komplett Weiß. Der hintere Teil des Stores, wo sich Treppe und Aufzug zwischen den beiden Geschossen befinden, ist dann auf beiden Ebenen in starkem Kontrast dazu in einem phosphoreszierenden Limonengrün gestaltet.
Den größten Teil des Obergeschosses nimmt die Männerabteilung ein, und diese ist ebenfalls im starken Kontrast komplett in Schwarz gehalten. Dieser kühne Dreifarb-Kontrast ist das bestimmende Gestaltungsmerkmal. Was den Besucher auch direkt beim Betreten des Ladens umfängt, ist die in Läden für diese Zielgruppe übliche laute Partymusik aus großen Boxen.
Die weißen bzw. schwarzen Ladenmöbel sind schlicht und funktional. Die modularen, kastenartigen Warenträger haben ein einfach zu handhabendes Stecksystem, wodurch sie variabel einsetzbar sind. Die Wanddisplays erzeugen einen interessanten optischen Tiefen-Effekt: In den hinteren Regalprofilen befinden sich kaltweiße LED-Lichtlinien, die auch die Rückwand hinter dem Regal beleuchten.
Die Ladenbeleuchtung stammt von der Firma Lledó, einem spanischen Spezialisten für Retail Lighting. Die Beleuchtung beruht auf einem Lichtkanal-Konzept. Diese schwarz verkleideten Lichtkanäle nehmen alle erforderlichen Installationen auf, auch für Audio-Elemente, Notbeleuchtung und eventuelle Sensoren. Die eingesetzten Einbau-Spotlights werden hier auf verschiebbare Träger montiert, wodurch sie die funktionale Variabilität von Stromschienenstrahlern erhalten. Eingesetzt werden Entladungslampen neuester Bauart, die zwischen 50 und 100 Prozent dimmbar sind. Die Warenbeleuchtung erfolgt aus dem Lichtkanal heraus über Mini-Spots. Eine LED-Version der eingesetzten Lampen wird laut Llédo gerade kundenspezifisch für Bershka entwickelt. Die schwarzen Lichtkanäle erzeugen ein ruhiges und strukturiertes Deckenbild. Die stationären Stores haben in der Marketingstrategie von Bershka Schlüsselfunktion. Seit September 2011 betreibt das Label einen Onlineshop. Hier sollen jetzt auch Crosschannel-Funktionen möglich werden wie Bestellen im Internet und Abholen im Store.
Fotos (4): Inditex
Daten + Fakten
Eröffnung: 17. November 2011
Adresse: Schildergasse 46-48, Köln
Ladenfläche: 800 qm
Verkaufsfläche: 600 qm
Geschosse: EG + OG
Ladenbau/Interior Design: Inditex inhouse
Ladenbeleuchtung: Lledó