Sainsbury's: Future Store vereint Areale | stores+shops

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Boutique-Flair in der Modeabteilung
Foto: Sainsbury's

Sainsbury’s: Future Store vereint Areale

In Supermärkten sind die Bereiche Food und Non-Food meist genauso klar voneinander getrennt wie Frischwaren und Trockensortimente. Theken und Produktinseln sorgen für Variation im Interieur. Dennoch besteht die Gefahr, dass lange Gänge die Optik dominieren und eine sorgfältig strukturierte Warenpräsentation den Markt monoton erscheinen lassen können. Sainsbury’s stellt diesen Status quo in Frage.

Gelbes Metall bildet den optischen Rahmen in der Abteilung für Babys und Kinder

Gelbes Metall bildet den optischen Rahmen in der Abteilung für Babys und Kinder
Foto: Sainsbury's

Der britische Supermarktriese hat Ende letzten Jahres eine Filiale in Witney, ein paar Kilometer westlich von Oxford, restauriert. Die Gänge wurden mit digitalen Bildschirmen bestückt und bestimmte Produkt- und Kategoriebereiche hervorgehoben. Breitere Gänge und niedrigere Gondelhöhen sollen von nun an die Sichtachsen im Raum verbessern.

Während sich der Non-Food-Bereich nicht von anderen Filialen des Handelsunternehmens unterscheidet, sind Bedientheken auch in Witney eine Rarität. Stattdessen rücken großformatige Beschilderungen und mehrstöckige Regale in den Fokus. Zwar können Bildschirme und gut sichtbare Leuchtkästen die Aufmerksamkeit der Kund:innen vom Angebot ablenken, in Witney aber hat Sainsbury’s eine gute Balance geschaffen. Digitale Medien werden mit einem auf Wohlfühlambiente ausgerichteten Interior-Design aus natürlichen Materialien wie Holz harmonisch zusammengeführt.

Boutique-Feeling

Den gleichen Ansatz verfolgt Sainsbury‘s bei der neu eröffneten Filiale in Cobham südwestlich von London. Zwar liegt der Schwerpunkt auf der digitalen Beschilderung, um das Einkaufserlebnis im Lebensmittelbereich zu verbessern, im Unterschied zu Witney wurde aber auch der Non-Food-Bereich, der etwa ein Drittel der Gesamtfläche ausmacht, fast vollständig neugestaltet. Dieser ist in Cobham in vier recht unterschiedliche Bereiche geteilt: einen Shop-in-Shop für Haushaltswaren der Marke Habitat,eine Art digitale Regalverlängerung von Argos in Form eines Bildschirms, einen Bekleidungsbereich der Eigenmarke„Tu“ und eine Reihe von Warenregalen – von Küchenartikeln bis zu kleinen Elektrogeräten. Deutlich vom Food-Sortiment abgegrenzt, erinnern sie eher an ein mittelgroßes Kaufhaus anstatt einen Non-Food-Bereich im Supermarkt.Bildschirme sind hier weniger präsent als im Food-Areal.

Grafiken setzen Food-to-go in Szene

Grafiken setzen Food-to-go in Szene
Foto: Sainsbury's

Blickfang sind die abwechslungsreich gestalteten Shop-in-Shops für die verschiedenen Produktbereiche. Mit Display-Mannequins und textilen Läufern erweckt der Modebereich den Eindruck, man befinde sich in einer Boutique. Argos Produkte, wie sie in vielen Sainsbury’s-Filialen zu finden sind, werden in Cobham in der Ladenmitte inszeniert. Digitale Screens werden hier – wie in Fashion-Stores – zur Emotionalisierung der Waren eingesetzt.

Hohe Investitionen bei üblicherweise geringen Margen: Wie rentabel ist das Invest? Damian Culkin, Store-Design-Manager bei Sainsbury‘s, sagt, dass Bildschirme in Supermärkten eine potenzielle Einnahmequelle darstellen: „Es gibt einen Markt für den Verkauf von digitalem Raum an Lieferanten. In Cobham beginnen wir unsere digitale Reise. Wir glauben, dass In-Store-Screens langfristig eher zur Umsatzsteigerung beitragen als TV-Spots.“ In Witney und Cobham präsentiert Sainsbury‘s bereits eine Reihe von Marken via Screen. Läuft es so, wie Culkin vermutet, stehen die Chancen gut, dass sich digitale Werbung am POS für den Lebensmittelhandel als zukunftsträchtig erweisen wird. Die in Witney und Cobham dargestellte Warenpräsentation bleibt für Sainsbury’s vorerst ein Pilotprojekt. Tatsächlich wurden auch in Talbot Green (Südwales) und Southport (Nordengland) bereits Läden eröffnet, die dem digitalen Format für Lebensmittel in Witney ähneln.

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