Mutterland Stammhaus
Bieberhaus
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
Deutschland
Mutterland Stammhaus
Bieberhaus
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
Deutschland
Mit nun rund 1000 qm über zwei Etagen im Bieberhaus in St. Georg hat der Feinkosthändler, der sein Konzept als „Hommage an Mütter, Deutschland und die heimische Küche“ versteht, die Fläche seiner Hauptniederlassung knapp vervierfacht und gleichzeitig in die einzelnen Geschäftsbereiche gegliedert.
Um seine Kompetenz im Bereich Delikatessen stärker zeigen zu können, hat Mutterland die erste Etage dazugenommen und präsentiert auf der dortigen Handelsfläche ein Sortiment, das rund 5.000 Artikel von ca. 200 heimischen Manufakturen umfasst.
Regionaler Slow Food
Bei der Auswahl der Produkte haben für das 2007 gegründete Unternehmen nach eigener Aussage regionale Herkunft, frische Zutaten und handwerkliche Herstellung sowie nachhaltige Fertigungs- und Einkaufsprozesse bis hin zur Warenpräsentation einen hohen Stellenwert.
„Wir sind Heimat von Tausenden Delikatessen, die alle in Deutschland verarbeitet und fair gehandelt werden. Es geht uns darum, inhabergeführte Manufakturen zu fördern und unsere Ernährungssouveränität zu stärken. Mutterland versteht sich nicht als Gegner der großen Player, sondern als eine Art Ergänzung oder Bereicherung, um die Vielfalt zu fördern und den Kleinen eine Chance auf dem Markt zu geben“, erklärt Mutterland-Gründer und Inhaber Jan Schawe.
Probieren & studieren
Eine Tasting-Station im Küchen-Design soll auf der Verkaufsfläche zum Probieren von Delikatessen einladen und so den Erlebnischarakter des stationären Handels betonen. Videoinstallationen im Treppenaufgang tragen zur atmosphärischen, modernen Stimmung der Räumlichkeiten bei. Ebenfalls im neuen Obergeschoss angesiedelt sind die Firmenkundenberatung, die bisher nur online stattfand, und ein Eat- & Workspace mit Blick auf die belebte Lange Reihe.
Auf Sitzplätzen mit WLAN und Stromanschlüssen können die Kund:innen kleine Speisen aus dem Takeaway-Bereich verzehren, dabei am Laptop arbeiten oder auf einen Zug vom Hauptbahnhof warten. Die Umgestaltung des Stammhauses, das im Mai dieses Jahres den „Store of the Year“-Preis des Handelsverbandes Deutschland erhielt, wurde von dem Büro We love Design realisiert, welches ebenfalls von Schawe geleitet wird.
Von Gastronomie bis Chocolaterie
Im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes, in dem auch das Ohnsorg-Theater beheimatet ist, befinden sich die bis Mitternacht geöffnete Gastronomie mit Restaurant, Bar und Café sowie ein schon frühmorgens verfügbarer Takeaway-Bereich für frische Produkte und verzehrfertige Speisen. Beide Flächen sollen für eine starke Kundenfrequenz von der Straßenebene her sorgen.
Das kulinarische Angebot besteht aus traditioneller deutscher Hausmannskost unter Verzicht auf Massentierhaltungs- und Convenience-Produkte sowie aus selbst gebackenen Kuchen und Teilchen plus ein Sortiment heimischer Weine, Craft-Biere und -Spirituosen. Insgesamt bieten die gastronomischen Angebote innen und außen rund 110 Sitzgelegenheiten.
Auch die firmeneigene Chocolaterie, die bisher ausgelagert war, ist in das Stammhaus eingezogen und befindet sich als gläserne Manufaktur nun am Aufgang des ersten Stockwerks. Mit dieser Sichtbarkeit für Privat- und Handelskund:innen will Mutterland sich noch stärker als Schokoladenhersteller etablieren. Kreiert und produziert werden neben Tafelschokoladen Pralinen und Desserts – letztere auch für die Gastronomie im Haus. Außerdem werden hier Workshops und Kurse durchgeführt.
EHI Retail Design Days 2022
Top-Erfahrungsberichte und -Beispiele aus Ladenbau und -gestaltung, der Verschmelzung von Stationär- und Online-Handel sowie der Entwicklung ganzheitlicher, nachhaltiger Store-Konzepte bieten die EHI Retail Design Days am 13. und 14.9. in Köln.
Aus dem Programm:
- Delikatessen aus „Good Old Germany” (Mutterland)
- #vermeiden #ersetzen #kompensieren (ArmedAngels/ppm)
- Marken als Geschichtenerzähler: Dille & Kamille, Grohe
- Panel Discussion: Sustainable is the New Profitable – Learning from the Nordics: Houdini, H&M Beyond, Modehaus Ramelow
- Magic Moments (Bründl Sports)
- Retail Stores als Event Location & Community Builder (Rose Bikes)
- How to emotionalize Consumer Experience (C&A)
- u.v.m.
Durch die Trennung der Geschäftsbereiche will Mutterland unter anderem eine Verbesserung der Arbeitsabläufe erreichen. Mitarbeitende sollen sich besser spezialisieren und Kund:innen beraten können, der Handel wird unabhängig von den Takeaway- oder Gastronomie- Öffnungszeiten und zu umsatzschwächeren Zeiten kann die Handelsfläche mit weniger Personal betrieben werden.
Delikatessen auf allen Kanälen
Durch die Neukonzeptionierung des Stammhauses erhofft sich Mutterland Abstrahleffekte auf alle Unternehmensbereiche – neben dem Cateringsegment vor allem auf die E-Commerce-Aktivitäten, die in den letzten Jahren mit dem Aufbau von Social-Media-Kanälen und der Etablierung eines Onlineshops erweitert wurden. Online georderte Delikatessen und Catering-Bestellungen können an einer Pickup Location im Geschäft abgeholt werden, wodurch sich stationärer und Online-Handel besser verbinden sollen.
Jan Schawe: „Unsere Kund:innen lieben es, zu uns in die Geschäfte zu kommen und einfach zu stöbern. Mutterland bietet als Delikatessenhändler mit realen Geschäften einen entscheidenden Vorteil gegenüber den vielen Onlineplattformen, die aus Lagerhallen im Industriegebiet versenden. Dennoch wird sich der Einzelhandel in den nächsten Jahren weiter drastisch ändern. Man muss am Ball bleiben und darf nicht darauf warten, bis die großen internationalen Onlineanbieter auch hier den Markt komplett schlucken.“
Mutterland versendet Online-Bestellungen mit dem umweltfreundlicheren DHL-GoGreen-Service, wodurch verursachte CO2-Emissionen kompensiert werden sollen, bezieht Ökostrom und verwendet Mehrweg-, recycelte oder biologisch abbaubare Takeaway-Verpackungen. Das Unternehmen betreibt drei Delikatessengeschäfte sowie ein Café in Hamburg und ein viertes in Büsum.