Grund für den Entschluss, ins Metaverse einzusteigen, war für die Falke-Gruppe die Covid-19-Pandemie, wie das Unternehmen mitteilt. Messen und Kollektionspräsentationen konnten nicht wie gewohnt stattfinden, da das Reisen für Einkäufer und Vertriebsmitarbeitende eingeschränkt war. Deshalb hat die Falke-Gruppe seine Vertriebsprozesse neu ausgerichtet.
Interaktiver Showroom
Statt klassischer Präsentationsformen wie Videokonferenzen und Slideshows, die Mode lediglich in 2D darstellen lassen, setzt Falke im interaktiven Shoroom auf Virtual Reality (VR)-Technologie, um neue Kollektionen in realistischen, dreidimensionalen Räumen zu präsentieren. Dabei wird nicht wie im klassischen Musterkoffer eine kleine Auswahl, sondern das Gesamtsortiment gezeigt. Per Mausklick können sich die Kund:innen die Kleidungsstücke in Hunderten von Farb- und Stoffvarianten anzeigen lassen, so das Unternehmen.
Händler betreten den virtuellen Showroom als Avatare und können mit den Produkten interagieren. Sie haben die Möglichkeit, die Kleidungsstücke virtuell in die Hand zu nehmen und sie von allen Seiten zu betrachten. Konsument:innen gelangen über nahezu jedes Endgerät in den virtuellen Showroom.
Die Anwendung ist dabei wie eine Website in 3D zugänglich, per Computer, Tablet oder Smartphone. Eine VR-Brille sei nicht zwingend notwendig, verbessere aber das virtuelle Erlebnis, so das Unternehmen. Zudem können die Kunden die gewünschten Waren direkt über den Showroom bestellen.
Näher am Kunden
„Für uns ist der virtuelle Showroom eine effiziente Möglichkeit, unsere Händler weltweit zu erreichen“, sagt Simon Falke von der Falke-Gruppe. „Mit Virtual Reality schaffen wir echte Erlebnisse, die schon bald nicht mehr von der Realität zu unterscheiden sein werden – und das ist gerade im Modebereich ein wichtiger Faktor.“ Falke ist davon überzeugt, dass schon in naher Zukunft jeder von zu Hause aus Virtual Reality als E-Commerce-Kanal nutzen wird.
Geringe Investitionen im Metaverse
Nach Angaben der Falke-Gruppe sind für die Einrichtung eines Showrooms im Metaverse keine großen Investitionen oder Aufwände nötig. Hohe Kosten für neue Hardware entfallen, da keine VR-Brillen benötigt werden. Zudem gebe es Steuerungs-Plattformen, die einfach in der Handhabung seien, so das Unternehmen. Sie ermöglichen es Firmen, ihre Inhalte selbst in der 3D-Welt zu platzieren. Die laufende Pflege eines Showrooms ist dabei nicht mehr von einem Dienstleister abhängig. Diese unterstützen bei der Erstinvestition, z. B. bei der Erstellung der realitätsnahen 3D-Welt, und bei der Aufbereitung der Produktdaten, so das Unternehmen.
Der virtuelle Showroom im Metaverse wurde von der Falke Gruppe in Zusammenarbeit mit Zreality entwickelt. Zreality ist ein deutscher Softwarehersteller, der sich auf Virtual, Augmented und Mixed Reality spezialisiert hat.
Über Falke-Gruppe:
Die Falke-Gruppe ist ein deutsches Unternehmen aus dem Sauerland und wurde 1895 gegründet. Die Gruppe stellt überwiegend Strumpfwaren her, produziert aber auch Sportbekleidung, Herrenmode und Accessoires. Das Unternehmen beschäftigt weltweit über 3.000 Mitarbeiter:innen, davon mehr als 1.000 in Deutschland.