Hintergrund der Entscheidung ist das veränderte Konsumverhalten, mit dem sich der stationäre Handel zunehmend konfrontiert sieht: Umsätze verschieben sich von Offline zu Online, und Smartphones und ihre vielfältigen Mobile-Commerce-Anwendungen werden verstärkt für Entscheidungs- und Einkaufsprozesse genutzt. Die App „Shoppingcenter für die Hosentasche“ soll den Center-Mietern ermöglichen, das Potenzial mobiler Internetnutzer zu erschließen. „Es geht um die Zielgruppenansprache zum richtigen Zeitpunkt mit aus Kundensicht relevanten Informationen“, sagt Henrie W. Kötter, ECE-Geschäftsführer Centermanagement.
Die ECE-App versteht sich als „digitales Schaufenster“ und bietet verschiedene Funktionen. Über integrierte Social-Media-Funktionen können Nutzer Freunden und Bekannten mitteilen, wenn sie sich in den betreffenden Einkaufszentren aufhalten. Zum anderen können sie sich mittels der Facebook-Integration vor Ort mit Freunden über ihre Einkaufstour austauschen sowie Bilder und Informationen mit ihrem sozialen Netzwerk teilen.
Zentral verwaltet
Um mobilen Nutzern exklusive Shopping-Angebote zu machen, recherchiert ein Redaktionsteam der verantwortlichen Agentur Cellular aus Hamburg laufend vor Ort und in Zusammenarbeit mit den Ladenmietern aktuelle und interessante Angebote. Die Einzelhändler können auch selbst Inhalte in Form von digitalen Texten und Fotos liefern. Die Informationen werden in Echtzeit in die Apps eingepflegt. Über Push-Notifications erhalten Kunden auf eigenen Wunsch regelmäßig neue Informationen über die Shops ihrer Wahl und deren Aktionen wie Schlussverkäufe oder Gutscheinaktionen auf ihr Smartphone.
Statement: Kundenrelevanz
„Eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb kann nur noch über absolute Kundenrelevanz erfolgen. Mittel- und langfristig werden sich nur die Händler durchsetzen, die unabhängig vom Vertriebskanal die digitalen Anforderungen an ihre Strategie annehmen und beherrschen. Digitalisierung heißt dabei nicht nur Online-Verkauf. Es geht auch darum, dem stationären Kunden durch intelligente und relevante Apps einen Mehrwert zu liefern.“
Thorsten Boersma, Senior Experte Diligenz Management Consulting (dgroup), Hamburg
Durch ein Bonussystem werden mobil durchgeführte Aktionen der angeschlossenen Einzelhändler mit Punkten belohnt. Diese lassen sich in Form von Gutscheinen einlösen. Eine Merkliste lässt Kunden alle wichtigen Angebote, Events und News im Blick behalten. Ferner können sie die Events gleich im Smartphone-Kalender speichern. Mit einer Shopübersicht erhalten Nutzer einen Blick auf die Öffnungszeiten und Kontaktdaten der gesuchten Shops. Außerdem lässt sich der Anfahrtsweg zu den Einkaufszentren mit der integrierten Google Maps-Karte anzeigen. Laut Alexander Crüsemann, Project Manager „Mall 3.0“ bei ECE, betreten die teilnehmenden Händler damit Neuland. Die Resonanz der Center-Mieter sei bereits kurze Zeit nach Start positiv. „Entscheidend für den Erfolg einer solchen App ist der richtige Content, zum Beispiel aktuelle Angebote und Specials“, sagt Crüsemann.
Fotos (2): ECE
ECE Future Labs: Die interaktive Shoppingmall
Um den Kunden neue Services bieten zu können, hat die ECE in zwei ihrer deutschen Shoppingcenter „Future Labs“ eingerichtet, in denen interaktive digitale Angebote getestet werden. Danach wird entschieden, was – eventuell modifiziert – in anderen Centern multipliziert wird, oder was beim Kunden nicht angekommen ist.
Wenn im Shoppingcenter Limbecker Platz in Essen neuerdings erwachsene Menschen seltsam entrückt undeutbare Gesten vollziehen, während sie ihr Ebenbild auf einem riesigen Bildschirm anstarren, dann sind sie Teil eines Experiments. Das öffentliche Augmented-Reality-Spiel, das vollen Körpereinsatz fordert und mitten in der unteren Ladenstraße des Centers installiert ist, gehört zum Programm der „Future Labs“. Seit Ende März testet die ECE in zwei „Zukunftslaboren“ in Essen und im Hamburger Alstertal Einkaufszentrum innovative Service-Angebote in bemerkenswerter Bandbreite.
Die Future Labs dienen als Experimentierfelder für neue technische Trends und neue Technologien. „Entwicklungen, die den Kunden gefallen, werden weiterverfolgt und auch in anderen Centern eingesetzt“, erklärt Henrie W. Kötter, Geschäftsführer Centermanagement der ECE. Was nicht ankommt, wird entfernt, ersetzt oder nachgebessert.
Zu den Bausteinen der „Future Labs“ zählt u.a. ein neuartiges 3-D-Wegeleitsystem, das den schnellsten Weg zum gesuchten Store als 3-D-Animation am Bildschirm zeigt oder per QR-Code aufs Handy lädt. An den „Info-Gates“ beantworten echte, lebendige Service-Mitarbeiter individuell Fragen. Der Clou: Die Mitarbeiter sitzen in einem Callcenter und werden via Live-Videostream auf die Terminals übertragen.
Der „Photobuzzer“ ist eine Mini-Showbühne mit Kamera und zeitverzögertem Auslöser. Fotos können auf einer „digitalen Pinnwand“ eingestellt werden. In einer Multimedia-Lounge steht Top-Technologie von Samsung, Sounddusche und der größte in Deutschland aufgestellte und ohne Spezialbrille nutzbare 3-D-Fernseher (70 Zoll).
Auch am analogen Service-Angebot feilt die ECE im Rahmen der „Future Labs“: Der „Loop Store“, ein intuitiv zu bedienender Garderoben-Automat, nimmt Jacken und Tüten gegen ein Pfand von zwei Euro auf. Zur Rückgabe öffnet sich das betreffende Fach, nachdem eine Quittung mit Strichcode eingescannt wurde. Und vereinzelt gibt es auch noch „analoge“ Innovationen: Auf den Parkebenen wurden XXL-Parkplätze eingerichtet.
Weitere Informationen: www.ece.de