Talent Retention: Auf gute Zusammenarbeit | stores+shops

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Im sich verschärfenden „War of Talents“ nutzt das beste Bewerbermanagement wenig, wenn die eingestellten Mitarbeitenden nicht lange in der Firma bleiben.
Foto: Robert Kneschke/stock.adobe.com

Talent Retention: Auf gute Zusammenarbeit

Nicht nur das Recruiting, sondern auch die Bindung der Mitarbeitenden ist für viele Händler in Zeiten des Fachkräftemangels eine Herausforderung. Wie können Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten erhöhen, sie stärker motivieren und Fluktuation vermeiden? Die digitale EHI-Session „Talent Retention in Retail“ stellte innovative Lösungen vor.

Dass der Einzelhandel sich aufgrund der zunehmenden Digitalisierung im Wandel befindet, rückt nicht nur die Optimierung von Prozessen in den Fokus, sondern auch die Sicherung von Beschäftigten mit Potenzial und Know-how. Im sich verschärfenden „War of Talents“ nutzt das beste Bewerbermanagement wenig, wenn die eingestellten Mitarbeitenden nicht lange in der Firma bleiben.

Gamification kann ein Plus an Interaktion und langfristigem Interesse hervorrufen

Gamification kann ein Plus an Interaktion und langfristigem Interesse hervorrufen
Foto: Attensi

Häufig kehrt nach einiger Zeit Ernüchterung, Enttäuschung und Unzufriedenheit ein, und es wird entweder nur noch „Dienst nach Vorschrift“ geleistet oder direkt gekündigt. Talent Retention ist somit ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Unter anderem können digitale Tools und unkonventionelle Herangehensweisen Händler dabei unterstützen, ihre fähigen Angestellten an sich zu binden.

Auf Entwicklung kommt es an

Die Chance auf Weiterbildung und Entwicklung innerhalb der eigenen Firma spielt dabei offenbar eine große Rolle. Nach dem „Workforce Learning Report“ des Business-Netzwerks Linkedin von 2019 würden 94 Prozent der Mitarbeitenden länger bei einem Unternehmen bleiben, wenn es in ihre Fortbildung investieren würde.

Prozessautomatisierungen schaffen Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit.

Andreas Mucke

CEO/Founder, Inspire Technologies

Da Jobs sich in der heutigen Arbeitswelt rasant veränderten, werde es immer relevanter, welche Skills Bewerber:innen mitbrächten, erklärte Luam Tesfai vom Technologiedienstleister Servicenow. Diese Fähigkeiten, die sich nicht unbedingt auf den aktuellen Arbeitsplatz beziehen, wie etwa Kommunikationstalent, seien wichtig für eventuelle künftige Aufgaben, und die Qualifizierung auf Basis von Skills rücke mehr und mehr in den Fokus. Seine cloudbasierte Plattform zur Vereinfachung von Personalentwicklungsprozessen bezeichnet Servicenow als „Concierge-Service für die Karriere“.

„Die Entwicklung der Arbeitskräfte von morgen erfordert einen mehrgleisigen Ansatz für Wachstum und beruflichen Werdegang“, erklärt Gianni Martella, Solution Sales Manager Employee Workflows bei Servicenow. Unterschiedliche Funktionalitäten sollen mit einer Zusammensetzung aus Learning, Erfahrung und interner Mobilität dazu beitragen, bestmögliche Leistungen im Arbeitsalltag zu erreichen und Mitarbeitenden auf einen Blick zu zeigen, wie sie sich optimal im Unternehmen entwickeln können.

Mit einer gezielten Personalisierung von Schulungen und Weiterbildungen Mitarbeitende anzuregen, ihre Kompetenzen auszubauen und langfristig Teil eines Unternehmens zu bleiben, damit beschäftigen sich immer mehr Software- Lösungen wie die von Inspire Technologies.

Die Entwicklung der Arbeitskräfte von morgen erfordert einen mehrgleisigen Ansatz für Wachstum und beruflichen Werdegang.

Gianni Martella

Solution Sales Manager Employee Workflows, Servicenow

Ein digitaler Assistent namens „Mr. Know“ automatisiert Prozesse, sichert das Wissen der Menschen im Betrieb und kann bei Beratung, Verkauf, Service und Reklamation unterstützen. Um herauszufinden, was Angestellte erwarten und wie man sie auf lange Sicht halten kann, kann das Tool bei ihnen Feedback einholen und es analysieren, sodass Unternehmen in der Folge besser auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen können.

„Prozessautomatisierungen schaffen Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit“, sagt Gründer und CEO Andreas Mucke. Der „digitale Kollege“, der mittlerweile unter anderem bei dem Handelsunternehmen Globus im Bereich HR-Workflowmanagement eingesetzt wird, funktioniert auf No-Code-Basis, es sind also keine Programmierkenntnisse erforderlich, um die Lösung zu nutzen.

Für zukunftsorientierte Unternehmen im Handel ist es unumgänglich, in Mitarbeiterbindung zu investieren.

André dos Santos

Head of Field Sales, Edenred

Mit Games und Gutschriften

Nicht nur Bildungs-, Gesundheits- und Sozialleistungen können dabei helfen, Mitarbeitende zu binden, indem sie deren Motivation und Loyalität steigern. Auch moderne Benefit-Programme jenseits des mittlerweile etwas in Verruf gekommenen Obstkorbs können attraktive Anreize für mehr Engagement darstellen, indem sie Angestellten das Gefühl vermitteln, dass der Arbeitgeber sich um ihr Wohlergehen kümmert.

Programmierkenntnisse sind nicht notwendig, um mit dem Attensi-Autoren- tool Simulationstrainings für Mitarbeitende zu erstellen

Programmierkenntnisse sind nicht notwendig, um mit dem Attensi-Autoren- tool Simulationstrainings für Mitarbeitende zu erstellen
Foto: Attensi

Digitale Tools wie das des französischen Transaktionsanbieters Edenred ermöglichen es Handelsunternehmen, ihrem Personal zusätzlich zum monatlichen Gehalt Sachbezüge wie beispielsweise Einkaufs- oder Essensgutscheine zu gewähren, die diese dann steuerfrei nutzen können. Nicht nur die finanzielle Belastung der Mitarbeitenden kann so reduziert, sondern auch das Image des Unternehmens gestärkt werden, indem ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung gefördert wird.

„Für zukunftsorientierte Unternehmen im Handel ist es unumgänglich, in Mitarbeiterbindung zu investieren“, betonte André dos Santos, Head of Field Sales bei Edenred. Sachbezugslösungen gehen mit gesetzlichen Bestimmungen einher, die von den Unternehmen beachtet werden müssen, wie etwa die 50-Euro-Steuerfreiheitsgrenze. Laut dos Santos ist das am häufigsten genutzte Angebot die wiederaufladbare Ticket Plus City Gutscheinkarte, welche je nach Region bei ca. 7.000 Partnern zum Tanken, Shoppen und für Restaurantbesuche eingelöst werden kann.

Spielbasiertes Simulationstraining fördert die Fähigkeiten der Mitarbeitenden.

Constantin Kossen

Business Development Manager, Attensi

Der Umstand, dass Spielelemente ein Plus an Interaktion und langfristigem Interesse hervorrufen können, wird bereits in der Kundenkommunikation genutzt. Gamification kann jedoch ebenso die Talent Retention unterstützen, indem sie ein unterhaltsames Element in die Arbeitsumgebung einbringt. Das Ziel: Mitarbeitende konzentrieren sich stärker auf ihre Arbeit und schließen Aufgaben und Herausforderungen motivierter ab. Punktesammelsysteme oder Belohnungen für bestimmte Handlungen können dazu beitragen, die Zusammenarbeit und das Teilen von Ideen und Wissen unter den Mitarbeitenden zu dynamisieren.

Unternehmen wie Starbucks, Sport Scheck oder Mercedes setzen beispielsweise das Autorentool der norwegischen Firma Attensi ein, mit dem ohne Programmierkenntnisse Simulationstrainings erstellt werden können, um die Angestellten auf einen höheren Wissensstand zu bringen. Constantin Kossen, Business Development Manager D-A-CH bei Attensi, erklärte, dass dadurch sowohl die kurzfristige Fluktuation in den ersten vier Wochen der Betriebszugehörigkeit als auch die langfristigen Austritte messbar reduziert werden können.

Auch die Einarbeitungszeit konnte um rund 70 Prozent gesenkt werden, berichtete Kossen. „Spielbasiertes Simulationstraining ist effektiv, da Mitarbeitende ihre Rollen virtuell erfüllen – quasi im digitalen Rollenspiel – und ihre Jobs in einem sicheren Umfeld üben, sogar mit Spaßfaktor.“ Bei Sport Scheck etwa wurde eine mobile 3-D-Simulation für die ca. 1.300 Betriebszugehörigen eingeführt, welche Trainingsspiele mit realistischen Dialogen kombiniert und so die Fähigkeiten der Mitarbeitenden in den Bereichen Kundenservice, Produktwissen und Verkaufskompetenz fördern soll.

Ebenfalls einen spielerischen Ansatz zur Bindung seiner Angestellten, jedoch nicht rein digitaler Natur, verfolgt der Lebensmittelhändler Edeka Stiegler. Personalleiter Uwe Köster geht schon beim Einstieg von Neulingen unkonventionelle Wege: Azubis etwa brauchen kein Anschreiben, sondern können sich per Video über Whatsapp bewerben.

In den Märkten finden Speeddatings statt und der Kontakt zu potenziellen Bewerber:innen kommt häufig über das familiäre Umfeld zustande. Durch eine Kultur des Vertrauens will Köster erreichen, dass seine Mitarbeitenden dauerhaft loyal sind und vergleicht die gebrandete Arbeitskleidung seiner Angestellten mit Fußballtrikots. Er sagt: „Ich fühle mich ein wenig wie ein moderner Spielervermittler – ich kenne meinen Verein.“

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