Das Ziel der Metro ist es, unabhängige und vor allem kleinere Gastronomiebetriebe bei der Digitalisierung zu unterstützen. „Die Digitalisierung erfasst zunehmend auch den Gastronomie-Sektor. Lieferdienste und Food-Ketten drängen in den Markt und setzen klassische Restaurants zunehmend unter Druck,“ erklärt Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG. Im ersten Schritt verhilft die Metro unabhängigen Gastronomen zur eigenen Internetpräsenz. Bis dato haben bereits mehr als 160.000 Gastronomiebetriebe aus insgesamt 14 Ländern diesen Service in Anspruch genommen.
DISH ist eine auf kostenloser Mitgliedschaft beruhende Plattform, die Restaurantbesitzern digitale Tools zur Steuerung ihrer Betriebe bietet und sie dabei unterstützen will, ihr Geschäft online sichtbarer zu machen. Die Plattform soll die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch stärken und über aktuelle Entwicklungen der Gastro-Branche, neue Food-Trends oder relevante Events informieren. Gastronomen erhalten u. a. Zugriff auf die mit KI ausgestattete Internetpräsenz sowie auf ein Online-Reservierungs-Tool. Ebenso finden sie weitere Lösungen externer Partner wie etwa ein Personalplanungstool, webbasierte Kassensysteme und ein Social Media Marketing-Tool.
Seit April kann der Gastronom DISH nun auch als App nutzen. Neben den genannten digitalen Lösungen ist das Schichtplanungs-Tool „Simple Shift“ vorinstalliert. Es erlaubt dem Gastronom, wesentliche Personalsteuerungsthemen über die App zu erledigen, dazu zählen beispielsweise die Schichtplanung, Urlaubsplanung und die Zeiterfassung.
Die Registrierung bei DISH ist offen für alle Gastronomen. Entwickelt wurde sie von Hospitality Digital, eine Tochtergesellschaft von Metro, die 2015 ins Leben gerufen wurde, um im engen Austausch mit Gastronomen die Digitalisierung der Gastronomie voranzutreiben .
Um die effektivsten digitalen Lösungen für die Gastronomie zu identifizieren, wurden bislang mehr als 100 verschiedene Digitalanwendungen zunächst in 5 europäischen Metropolen (Berlin, Mailand, Paris, Wien und Barcelona) von rund 500 Gastronomen getestet, bevor sie weiteren Kunden angeboten werden.
Buchkantine in Berlin-Moabit: Buchhandel + Gastronomie

Buchkantine in Berlin-Moabit
Foto: Buchkantine, Berlin
Wollen Gastronomen weiterhin konkurrenzfähig sein, sollten sie sich mit dem Thema Digitalisierung vertraut machen und auf diesem Sektor nachrüsten. Digitale Tools können beispielsweise die Kalkulation der Rezepte vereinfachen, die Abläufe im Restaurant minimieren und dadurch Zeit einsparen. Fridolin Taudtmann beispielsweise, Inhaber der Buchkantine in Berlin-Moabit, hat fast 90 Prozent der Geschäftsabläufe mit den IT-Lösungen digitalisiert. Im Zentrum steht für ihn das Gastro-Cockpit von Hospitality Digital, ein Management-Dashboard, das die wichtigsten Kennzahlen darstellt: Service, Umsatz, Break-Even, Tischanalyse und Top Seller. Die Daten liefert das Kassensystem. Basierend auf ergänzenden Daten wie etwa der Wettervorhersage erstellt das Cockpit Prognosen, die den Gastronom bei der Einkaufsplanung unterstützen.
Weitere Tools, u. a. eines vom Start-up Planday, unterstützen Taudtmann bei der Personalplanung und dienen als zentrale Kommunikationsplattform für ihn und seine Mitarbeiter. „Hier werden Schichten getauscht, Urlaubsanträge bearbeitet und Daten aktualisiert“, resümiert Taudtmann. Kaffee, Kuchen und Bücher bleiben analog. Über sogenannte Ordercubes – futuristisch leuchtende Kuben – auf den Tischen können Kunden den Service rufen. Dies minimiere die Wartezeiten des Gastes und maximiere zugleich die Auslastung der einzelnen Stationen, da die Bestellungen regelmäßig erfolgen und nicht auf einmal.