EHI Stiftung und GS1 Germany vergeben Wissenschaftspreis | stores+shops

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Jedes Jahr neu designt: Die Gewinner des Wissenschaftspreis erhalten alle eine sogenannte Moebius-Schleife,
Foto: EHI/GS1 Germany

EHI Stiftung und GS1 Germany vergeben Wissenschaftspreis

Innovative Start-ups und herausragende wissenschaftliche Pionierarbeiten mit hoher Relevanz für Handel und Konsumgüterindustrie erhielten im Rahmen der EHI Innovation Days den Wissenschaftspreis der GS1 Germany und der EHI Stiftung. Der Preisträger in der Kategorie „Bestes Start-up“ wurde nach einem Pitch während der digitalen Preisverleihung per Live-Voting durch die Zuschauer:innen ermittelt.

Den Wissenschaftspreis in der Kategorie Start-up erhielt am Ende des Abends Baoo für seine gleichnamige App, die eine lokale Produktsuche erlaubt. „Die praktische Online-Suche mit der App in regionalen Geschäften ist nachhaltig, effizient und schnell. Wer möchte schon Google bemühen, wenn ich meine Produkte direkt in der Nachbarschaft vorfinde“, begründet Tina Müller, CEO Douglas und Mitglied des Start-up-Beirats die Entscheidung.

Ebenfalls vom Beirat ausgewählt, stellten auch die Start-ups Seawater Cubes und Ducktrain ihre innovativen Entwicklungen vor. Seawater Cubes bietet Möglichkeiten der regionalen Aufzucht von Fischen: „Seefisch fernab der Küste zu züchten ist nachhaltig, setzt auf maximales Tierwohl und die Produktion ist für Verbraucher:innen transparent. Die Zucht in Seecontainern ist skalierbar und kann perfekt auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten werden“, so Torsten Toeller, Founder von Fressnapf und Mitglied des Start-up-Beirats.

Ducktrain beabsichtigt mit seinen Lieferrobotern „Zero-Emission-Logistik“ auf der letzten Meile. Das entlastet die Innenstädte und spart Ressourcen, sagt Christoph Werner, CEO dm-Drogeriemarkt und ebenfalls Mitglied des Start-up-Beirats.

Bestes Lehrstuhlprojekt: Virtueller 3D-Supermarkt

Die an der Universität Bremen von Prof. Dr. h.c. Michael Beetz, PhD entwickelte KI-basierte Lösung „Semantische digitale Zwillinge“ ermöglicht es, ein virtuelles 3D-Modell eines Supermarktes zu erstellen. Es bildet alle Warenträger einschließlich der dort platzierten Produkte ab. Jede Veränderung, z. B. Produktentnahmen am Regal oder Nachbestückungen, werden in Echtzeit erfasst und dargestellt. Die Produktansichten sind mit allen im Warenwirtschaftssystem verfügbaren Daten wie etwa Preis, MHD und Menge sowie warenkundlichen Informationen verknüpft.

Die Lösung basiert auf einer intelligenten Verbindung und Nutzung vorhandener Informationssysteme sowie Verfahren künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens. Semantische digitale Zwillinge erleichtern u. a. Filialleiter:innen die Sortimentsoptimierung, geben der Kundschaft die Möglichkeit der Online-Bestandsabfrage und zeigen ihnen den Standort an. Zudem erlauben sie einfache Abverkaufs-Analysen unterschiedlicher Produktplatzierungen.

Beste Dissertation(en): Performance-Marketing und Optimierungen der Logistik

Erstmals wählte die Jury in dieser Kategorie zwei Preisträger aus. „Performance Marketing“ lautete das Thema, mit dem sich Dr. Christoph Brenner von der Goethe-Universität Frankfurt in seiner Dissertation beschäftigte. Er fand u. a. heraus, welche Keywords den Erfolg von Online-Marketing-Kampagnen erheblich beeinflussen und wie Händler für ihr Search-Engine-Advertising relevante Keywords eigenständig generieren können, um zusätzlichen Umsatz zu erwirtschaften.

Dr. Felix Weidinger von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist in seiner Doktorarbeit der Fragestellung nachgegangen, wie es Handelsunternehmen gelingen kann, ihre logistischen Prozesse so zu optimieren, dass sie dem Wunsch von Onlineshoppern nach schnellstmöglichen und günstigen Bestellabwicklungen gerecht werden. Die in der Arbeit entwickelten Algorithmen können in der Praxis eingesetzt werden, um Lagerhaltungssysteme im Online-Handel besser auszusteuern.

Beste Masterarbeit: Last-Mile-Services als USP

Im Online-Handel können sich Konsument:innen zwischen einer Vielzahl an Anbietern entscheiden. Welche Rolle spielen bei der Kaufentscheidung die Services der letzten Meile? Können sich Onlineshops über die angebotenen Logistikdienstleistungen profilieren? Fabian Alber kommt in seiner Masterarbeit an der ETH Zürich zu dem Ergebnis, dass die Attribute Versandkosten, Lieferort und Liefergeschwindigkeit den größten Einfluss auf Kaufentscheidungen haben. Und dass die Präferenzen der Onlineshopper bezüglich der Lieferoptionen sehr heterogen sind. Mit Hilfe der von Alber entwickelten Szenario-Analyse können Onlineshops ihre Logistikdienstleistungen wie auch Lieferoptionen überprüfen und analysieren, wie sich Veränderungen an diesem Portfolio auf die Conversion Rate und die eigene wirtschaftliche Situation auswirken.

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