Der Gesamtumsatz der Tegut-Gruppe, die seit 2013 zur Schweizer Genossenschaft Migros Zürich gehört, stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,7 Prozent im Vergleich zu 2019 auf 1,26 Mrd. Euro. Der Umsatzanteil von Öko-Lebensmitteln und -produkten am Gesamtumsatz erhöhte sich auf 30,1 Prozent, dies sind über zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch Lebensmittel aus regionalem Anbau wurden mehr verkauft. Veränderte Lebens- und Arbeitsgewohnheiten während der Covid-19-Pandemie, wie zum Beispiel Homeoffice, hätten im letzten Jahr deutlich dazu beigetragen, dass die Menschen gesundheits- und umweltbewusster eingekauft haben, so das Unternehmen.
Um den Anforderungen in den Märkten im Zuge der Corona-Pandemie nachkommen zu können, stellte Tegut mehr Personal ein. Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg im vergangenen Jahr um rund 13 Prozent. Zum Ende des Jahres zählte das Unternehmen über 8.000 Beschäftigte.
Expansionskurs geht weiter
Trotz Corona-Einschränkungen hielt Tegut im vergangenen Jahr am Expansionskurs fest. So wurden insgesamt sieben Märkte neu eröffnet und fünf weitere revitalisiert. Wichtigster Meilenstein war die Eröffnung des ersten Supermarktes in München Anfang Dezember 2020. Die Zahl der Tegut-Märkte lag damit Ende 2020 bei 283. Auch für 2021 sind zahlreiche Neueröffnungen geplant, unter anderem in Frankfurt/Main und Ellwangen.
Zudem plant das Unternehmen nach der ersten Eröffnung im November 2020 weitere Standorte für das neue Kleinst-Ladenkonzept „Tegut… Teo“, das sich als digitaler und nachhaltiger Laden mit einem kleinen Sortiment von 950 Produkten für den täglichen Bedarf positioniert. Verkaufstechnologien ermöglichen Öffnungszeiten rund um die Uhr. Bis Ende 2021 sollen bis zu zehn Tegut… Teo-Läden im Großraum Fulda eröffnet werden.
Online-Geschäft wird ausgebaut
Neben dem stationären Geschäft baute Tegut im vergangenen Jahr auch den Verkauf von Produkten über das Internet aus. Kunden im Großraum Darmstadt und Frankfurt-Süd können seit dem Sommer über Amazon Prime Now ihre Einkäufe per Mausklick tätigen und sich die Ware noch am selben Tag nach Hause liefern lassen. Damit reagiert das Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach veränderten Einkaufsgewohnheiten der Menschen während der Corona-Pandemie.
Um langfristig die expansionsbedingt logistischen Herausforderungen bewältigen zu können, startete das Unternehmen 2020 mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums in Michelsrombach bei Fulda. Auf 23 Hektar entsteht hier bis zur finalen Nutzung im Jahr 2023 ein hochmodernes Zentrallager mit 38.000 Palettenstellplätzen für die Bewirtschaftung und Auslieferung von insgesamt 17.000 Produkten.
Tegut: Kennzahlen
Statistiken zur Umsatzentwicklung von Tegut sowie weitere Informationen und Fakten finden Sie im EHI-Statistik-Portal Handelsdaten.
Online-Geschäftsmodelle als Überlebensfrage?
Deutschland befindet sich im zweiten Shutdown. Die Situation beeinflusst, was und wie die Menschen einkaufen: Online boomt bereits seit März – gerade vor dem Hintergrund der erneuten Schließung des Einzelhandels kommt es dem stationären Handel zugute, wenn er sich verstärkt auf die veränderten Ansprüche seiner Kunden einstellt.
