C-star mit viel Dynamik | stores+shops

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Im Rahmen des gestalterisch an die EuroCIS angelehnten „Retail Technology Village“ präsentierten Aussteller ihre Technologie-Lösungen. (Foto: Messe Düsseldorf)

C-star mit viel Dynamik

Mit dem Ziel, den chinesischen Einzelhandelsmarkt für europäische Händler und Dienstleister verständlich zu machen, fand vom 18. bis 20. Mai 2016 zum zweiten Mal die C-star statt, „Shanghai’s Trade Fair for Solution and Trends all about Retail“, ein Spin-off der Messe EuroShop.

China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde. Shanghai hat 23 Mio. Einwohner und will dem Bedarf an Gütern mit 220 Shopping-Centern und 110 Warenhäusern gerecht werden. Im Fokus steht auch das steigende Bedrüfnis der chinesischen Kunden nach Erlebniseinkauf. Die chinesische Handelsmesse C-star verzeichnete mit rund 180 Ausstellern einen Zuwachs von 13 Prozent und registrierte 7.600 Besucher. Komplettiert wurde die Messe von einem Rahmenprogramm, das u.a. eine Retail-Tour und eine Retail-Conference beinhaltete.

Zu den Besonderheiten in chinesischen Supermärkten gehört die offene Präsentation frischer Waren. Dies veranschaulichte die erste Station der Retail-Tour, die zu lokalen Händlern und Shopping-Centern Shanghais führte. Der 15.000 qm große Carrefour-Hypermarket im JinQiao Shopping-Centre ermöglicht Kunden in der Frischwarenabteilung eine haptische Untersuchung der unverpackten, vor den Augen der Kunden zerlegten Produkte. Dem Wunsch nach Frische entsprechend werden viele Tiere, vorwiegend Fische und Frösche, lebend präsentiert.

Digitale Anwendungen

Digitale Anwendungen sind in China selbstverständlich. Diverse Flatscreens im Store dienen als Promotion-Plattform, außerhalb des Ladens erfolgt Werbung über mobile Geräte und mobile Dienste. An jeder Kasse im Carrefour-Hypermarkt kann mobil bezahlt werden, zum Beispiel mit der Bezahllösung von Alibaba.

Alibaba ist auch Betreiber der Online-Plattform „Tmall“, die lokale Händler wie Bosideng, Hersteller von Daunenkleidung, dabei unterstützen, dem wachsenden E-Commerce-Markt Stand zu halten. Bosideng ist nach eigenen Angaben mit rund 7.500 Outlets in China vertreten. Die Historie der Marke zelebriert das Unternehmen am Standort in der Nanjing East Road. Ein Fahrrad und eine alte Nähmaschine sollen in museal gestalteten Räumlichkeiten an die Anfänge Bosidengs im Jahr 1976 erinnern.

Ein Beispiel für gelungenes Storedesign ist das „Shang Xia Maison“ in der Middle Huai Hai Road. Die 2007 von dem chinesischen Designer Jiang Qiong zusammen mit Hermès gegründete Premiummarke für handgefertigte Waren Shang Xia präsentiert Geschirr, Schmuck und Accessoires in außergewöhnlichem Ambiente. Blickfang sind mit netzartigem, weißem Stoff verkleidete Wände und Decken, die an Wolken erinnern. Zum Konzept gehören auch Teezeremonien, die die Wertschätzung der Produkte, darunter Teeservices, fördern sollen.

Einblicke in den chinesischen Handelsmarkt bot neben der Retail-Tour die hochkarätig besetzte internationale Handelskonferenz, die wieder im Rahmen der C-star stattfand. Es referierten u.a. Kurt Jox (Managing Director, Porta Möbel), Klaus Striebich (Managing Director, ECE Projektmanagement) und Heinz Hackl (CEO, René Lezard Mode). Durch das Programm führte der ehemalige Karstadt-Geschäftsführer und China-Experte Prof. Dr. Helmut Merkel.

Foto: Messe Düsseldorf

Weitere Informationen: www.c-star-expo.com

Shanghai: spannende Mall-Konzepte

Anlässlich der Einrichtungsmesse C-star in Shanghai sprach das EHI mit Klaus Striebich, Geschäftsführer von ECE Projektmanagement über die Besonderheiten der Shopping-Center in der 23-Millionen-Einwohner-Metropole.

Herr Striebich, Sie waren als Referent beim Internationalen Handelsforum der C-star in Shanghai. Vor Ort hatten Sie auch die Gelegenheit, sich die Stadt und zahlreiche Shopping-Center anzusehen. Was ist Ihnen aufgefallen?

Ich muss zugeben, dass ich eine große Stadt erwartet habe, die aber insgesamt einfach und schlicht ausgestattet ist. Auch im Hinblick auf die Ausstattung mit Einzelhandelsimmobilien hatte ich eher unterdurchschnittliche Erwartungen. Ich war dann aber sehr überrascht, wie modern und professionell sich Stadt und Handel darstellen. Die Infrastruktur ist bestens ausgebaut. Straßen- und Bahnnetze sind in bestem Zustand und auf einem sehr hohen Niveau. Alles ist sehr sauber und gepflegt, selbst an den großen Straßen findet man wunderschöne Blumenarrangements. Wie es aussieht, leben auch die Menschen hier auf einem sehr ordentlichen Niveau, sie sind sehr gut gekleidet, verfügen fast ohne Ausnahme über Mobiltelefone und oft auch über hochwertige Fahrzeuge. Interessant ist, dass die Menschen fast ständig online sind. Das Mobiltelefon ist hier ständig in Benutzung. Die Menschen verhalten sich gegenüber Europäern sehr offen. Ich wurde überall freundlich empfangen und hatte nie das Gefühl, ein Außenseiter zu sein. Die Verständigung ist allerdings ausgesprochen schwierig. Englisch wird hier kaum gesprochen.

Wie haben Sie den Einzelhandel in Shanghai erlebt?

Hier habe ich eine starke Polarisierung festgestellt. Auf der einen Seite Geschäfte und Malls in der absoluten Luxusklasse und deutlich über dem europäischen Niveau, auf der anderen Seite findet Einzelhandel hier in großen Teilen noch unter freiem Himmel oder in sehr einfachen Markthallen statt. Was hier fehlt, ist die Mittelklasse. Hier gibt es noch erheblichen Nachholbedarf.

Wie unterscheiden sich die Malls von Europa?

Vor allem Fashion und die Gastronomie sind hier auf einem sehr hohen Niveau. Diese Bereiche dominieren fast alle Shopping-Center. Bei Hartwaren fehlen allerdings viele Bereiche: Bücher, Geschenkartikel, Heimtextilien, Spielwaren. Diese Sortimente sind oft Fehlanzeige. Ebenso fällt auf, dass es hier zwar viele Restaurants gibt, aber keine klassischen Food Courts. Auch bei den Anker-Mietern gibt es Unterschiede, es gibt nur wenige große Warenhäuser, die diese Funktion überhaupt übernehmen könnten. Daher spielen oft die Luxustempel der Monobrands diese Rolle.

Sehen Sie noch Optimierungsbedarf bei den Centern?

Das Design der Malls ist teilweise durchaus ansprechend, jedoch gibt es in Sachen Funktionalität, Erschließung etc. Optimierungsmöglichkeiten. Die Kundenführung entspricht oft nicht den europäischen Maßstäben. Rolltreppen sind zum Beispiel oft wenig kundenfreundlich gestaltet, und auch die Wegeführung entspricht nicht unseren Vorstellungen.

Was hat Ihnen besonders gut gefallen?

Bei den Malls sollte man sich sicher Plaza 66, IAPM und die IFC-Mall ansehen – allesamt sehr hochwertig und beeindruckend im Erscheinungsbild und Angebot. Bei den Einzelhandelsgeschäften hat mich vor allem Shang Xia begeistert. Hier werden handgemachte Produkte in faszinierender Umgebung verkauft. Porzellan, Textilien, Möbel und Accessoires werden dort angeboten. Dieses Geschäft auf der Middle Huai Hai Road ist unbedingt sehenswert.

Was können wir lernen?

Die Restaurant-Konzepte sind häufig besser als hierzulande. Wer noch ausgefallene asiatische Gastronomie sucht, sollte sich hier unbedingt umsehen. Auch die Service-Orientierung ist zum Teil sehr gut. So gehören Kundentoiletten auf jeder Etage zum absoluten Standard.

Das Interview führte Michael Gerling.

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