Boulevard der Sinne | stores+shops

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Das Shopping-Center „Hofgarten“ wird als wichtiger Baustein für die Revitalisierung der Solinger Innenstadt angesehen. (Foto: © Solingen Shopping Center GmbH)

Boulevard der Sinne

Bei den Shopping-Centern setzt sich der Trend weg von der Grünen Wiese in Richtung Innenstadt fort. Neue und revitalisierte Objekte bringen in Abgrenzung zu Online-Portalen verstärkt Emotionen ins Spiel, wie beim 1.EHI-Shopping-Center-Kongress 2013 an drei Center-Beispielen eindrucksvoll klar wurde.

Was haben Städte und Menschen gemeinsam? Zum Beispiel, dass beide von alleine im Alter nicht unbedingt schöner werden. Innerstädtische Areale und Einkaufscenter kommen – genau wie ihre Besucher – in die Jahre und benötigen in gewissen Abständen eine Revitalisierungs-Kur. Ein gutes Beispiel dafür ist die Innenstadt von Solingen. Am Graf-Wilhelm-Platz soll das künftige Einkaufscenter „Hofgarten Solingen“ einen wichtigen Impuls für die Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandels geben. Das zentral am Busbahnhof der „Klingenstadt“ gelegene Center wird mit Bezug auf Solingen die Themen „Natur“, „Industrie“ und „Mode“ widerspiegeln.

Natur, Industrie und Mode

Ein Joint Venture der beiden Partner MAB Development und Sonae Sierra übernahm die Projekt-
entwicklung. Zunächst wurden das ehemalige Karstadt-Gebäude und das Turmhotel im Jahr 2011 abgerissen.

Der „Hofgarten Solingen“ aus der Außenperspektive bei Nacht (Foto: ©Solingen Shopping Center GmbH)

Der „Hofgarten Solingen“ aus der Außenperspektive bei Nacht (Foto: ©Solingen Shopping Center GmbH)

Im Anschluss wurde direkt mit dem Bau des neuen Hofgarten Solingen begonnen. Darin sind etwa 75 Shops und ein großzügiger Food-Court geplant. „Wir zeigen, dass hochwertige Shopping-Center nicht nur zukunftsfähige innerstädtische Marktplätze schaffen, sondern auch architek-
tonisch ein gutes Stück Stadtreparatur leisten“, postuliert Thomas Binder, Geschäftsführer von Sonae Sierra in Deutschland, anlässlich des ersten EHI-Shopping-Center-Kongresses in Köln (www.shopping-center-kongress.de/index.html). Die Investoren versprechen sich von der Entwicklung des Hofgarten Solingen vor allem, dass dieser eine Anziehungskraft innerhalb des Einzugsgebietes von 270.000 Menschen ausüben wird. 29.000 qm Bruttomietfläche (GLA) verteilen sich auf drei Ebenen.

Mit der Fertigstellung des Shopping-Centers soll laut Binder auch die weitere Umgestaltung der Solinger City abgeschlossen sein, damit ein „Erleben der Innenstadt“ einsetzt. Um das südliche Eingangstor zur Innenstadt am Entenpfuhl und das nördliche Eingangstor an der Clemensgalerie mit dem Hofgarten Solingen zu verbinden, beinhalte ein „Ring-Konzept“ auch ein neues Fußgänger-
leitsystem. Zudem soll ein gemeinsames Innenstadt-Marketing Menschen Veränderungen in der Shopping-Landschaft nahebringen. „Derzeit beträgt der Vermietungsstand 85 Prozent und wir sind zuversichtlich, dass wir im Oktober 2013 komplett vermietet eröffnen können“, bekräftigt Binder.

Ansprüche an Tradition und Kultur

Die Ansicht, dass Shopping-Center die Attraktivität einer Stadt beflügeln, teilt auch Martina Fecke, Leiterin Innenarchitektur bei der Management für Immobilien AG (mfi). Bei der Planung von City-Shopping-Centern sei es wichtig, historische, kulturelle und regionale Gegebenheiten an einem bestimmten Standort zu berücksichtigen und die Bedürfnisse und Wünsche der Einwohner zu beachten.

Im Vorfeld der Planung der Mönchengladbach-Arcaden erstellte die mfi eine Marketing-Positionierung mit Bezug zum Standort, den potentiellen Nutzern und aktuellen Retail-Trends. Das Ergebnis-Konzept lautete: „Home of 5 senses“. „Die Bürger möchten eine gemütliche Mall, die auch ein Sinneserlebnis bietet, denn wenn sie ein extravagantes Einkaufserlebnis suchen, können sie nach Düsseldorf fahren“, erklärt Fecke. Ebenso wurde eine abwechslungsreiche Gastronomie mit Anbindung an den Außen-
raum gewünscht: ein breites Angebot mit einem Mix aus Food Court und Restaurants sowie mit unterschiedlichen Sitzbereichen. Interessierte Bürger können sich bis zur Eröffnung – voraussichtlich im Herbst 2014 – online sowie in einem Showroom über die Architektur und die Fortschritte am Bau der Mönchengladbach-Arcaden informieren. 

Der Dining-Experience-Food-Court des „Home of 5 senses“ wird im Baumhaus (rechts im Bild) auch eine Sushi-Bar beinhalten.

Der Dining-Experience-Food-Court des „Home of 5 senses“ wird im Baumhaus (rechts im Bild) auch eine Sushi-Bar beinhalten.

Ein Highlight in der Mall sollen geschoss-
übergreifende Fassaden sein, die mit einem außergewöhnlichen Design sowie einem Beduftungs- und Sound-Konzept die fünf Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen ansprechen. Dadurch soll jeweils ein besonderes Raumerlebnis geschaffen werden, das zur Entschleunigung beiträgt. Sound und Düfte wurden von internationalen Experten entwickelt sowie auf die Materialien der Fassaden und die jeweiligen Emotionen abgestimmt. „An der Fluid-Flow-Fassade wird beispielsweise das Blubbern von Wasserblasen die visuelle Stimulierung der Lavalampen unterstützen“, schildert Fecke. Etwas weiter versprüht die Lederfassade Noblesse und Eleganz. Dann ist eine interaktive Fassade mit ungewöhnlichen Klangerlebnissen vorgesehen. Gegenüber verbreitet die „Grüne Fassade“ mit Vogelgezwitscher und raschelnden Blättern ein entspanntes Naturambiente und bildet den Auftakt zum Dining-Experience-Food-Court.

Die Möblierung der Mall folgt einer „Homing-Strategie“. Besuchern wird das Gefühl vermittelt, sich in einem modernen und wohnlichen Einkaufscenter zu befinden. Eine Design-Guideline soll die Mieter dabei unterstützen, die Inszenierung ihrer Shop-Fassaden und -Schaufenster auf die Themenwelten des Innenarchitektur-Konzeptes abzustimmen. Auf die Frage aus dem Auditorium, warum sie sich des Erfolgs dieser Mall so sicher sei, antwortete Fecke: „Wir schaffen individuelle, authentische Erlebniswelten und so eine große Identifikation und emotionale Verbundenheit mit dem Home of 5 senses. Wir Menschen sind glücklicherweise emotionale Wesen, sodass diese Erfahrungen für uns nachhaltig sind.“

Allerdings werde in dem mfi-Konzept auch immer mehr der Komfort der Nutzung digitaler Medien integriert und werden Services am Kunden erweitert, sodass in Mönchengladbach ein Rundum-Wohlfühl-Center für alle Besucher entsteht. „Wir sehen die Zukunft nicht als Shopping-Center versus Online-Shopping, sondern als gemeinsame, synergetische Entwicklung“, betont Fecke.

LED-Beleuchtung und mehr Fläche

Neue Konzepte und Planungsmethoden scheinen den alten Urkonflikt zwischen Innenstadt und Shopping-Center also lösen zu können. Standorte von Shopping-Centern orientieren sich aber nach wie vor an den Wegen der Menschen – und nicht umgekehrt. Die Neumarkt-Galerie in Köln lebt von der Anbindung an ein unbestritten vorteilhaftes Umfeld in 1A-Lage. Das Problem der im Jahr 2000 eröffneten Galerie bestand indes darin, dass die 4 integrierten Malls nur mäßig frequentiert wurden.

Aufwendige Umstrukturierungen an der Neumarkt-Galerie wurden nur durch Eingriffe in bestehende Mietverträge möglich.

Aufwendige Umstrukturierungen an der Neumarkt-Galerie wurden nur durch Eingriffe in bestehende Mietverträge möglich.

Im Winter 2013 soll die Galerie aber mit einer neuen Konzeptidee wiedereröffnet werden. „Zunächst muss ein besserer Einblick in den Eingangsbereich gewährt werden“, sagt Thomas Doerr, Geschäftsführender Gesellschafter bei der Comfort Center Consulting. Das soll mittels neuer Decken mit hohen LED-Flächenanteilen und einer insgesamt weiteren Öffnung des Eingangsbereichs gelingen. Da mit Primark ein Mieter einziehen wird, der 12.000 qm für sich beansprucht, fiel die Entscheidung, die bisherige Gesamtfläche von 16.000 qm durch Entfernung der Rotunde im 1. und 2. Obergeschoss  auf 20.000 qm aufzustocken. Auch dieses neue Konzept scheint anzukommen: Fünf Monate vor Fertigstellung liegt der Vermietungsstand in der Neumarkt-Galerie bei 91 Prozent.

Fotos: Solingen Shopping Center GmbH (2), mfi (1), Neucol S.a.r.l. (1)

Weitere Informationen:

www.hofgartensolingen.de, www.moenchengladbach-arcaden.de und www.neumarkt-galerie.de

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