Dass Einzelhandelshäuser den Titel „Einzelhändler“ tragen, weil diese einzeln handeln, wollen das Herrenmode-Traditionsunternehmen Hirmer, das Sporthaus Schuster, der Küchen- sowie Wohnkultur-Spezialist Kustermann, das Betten-Fachgeschäft Bettenrid und der Büro-Experte Kaut-Bullinger widerlegen: Diese gründen mit „Münchens Erste Häuser“ eine Wertegemeinschaft, um ihr Verständnis von Einkaufs- und Servicekultur im Verbund zu stärken, voneinander zu lernen und Kompetenzen zu bündeln.
Zwei Leidenschaften verbinden die Münchner Unikate, zum einen eine für erstklassige Produktqualität und zum anderen eine für persönliche Beratung. Oberstes Ziel der Familienunternehmen ist es, das Einkaufen in München für Kunden zu einem authentischen und emotionalen Erlebnis werden zu lassen. „Wenn du in München warst und hast ‚die Häuser’ nicht besucht, warst du nicht in München“, sagt Flori Schuster, Geschäftsführer vom Sporthaus Schuster. Die Partner können gemeinsam 740 Jahre Handels-Erfahrung vorweisen. Bis heute betrachten die Traditionshäuser sich als identitätsstiftende Familienunternehmen, die das Sinnbild des Münchner Lebensstils widerspiegeln, und ihre Gemeinschaft im Sinne einer kulturellen Wertegemeinschaft.
Werte- statt Werbegemeinschaft
„Wir sind keine weitere Aktions- oder Marketinggemeinschaft, sondern wollen unsere gemeinsamen Werte, Stärken und Kultur in den Vordergrund stellen“, stellt Frank Troch, Geschäftsführer von Hirmer, fest. „Tradition, das Münchnerische, Qualität, Service, Beratung und Wertschätzung unserer Mitarbeiter sind Begrifflichkeiten, die in allen Häusern gleichermaßen gelebt werden. Diese gemeinsamen Werte sind der Ursprung unserer Kooperation“, pflichtet Caspar-Friedrich Brauckmann, Geschäftsführer von Kustermann, bei. Verlässlichkeit und Individualität stehen für Flori Schuster, Geschäftsführer vom gleichnamigen Sporthaus, für den Erfolg der Ur-Münchner Häuser.
An Herausforderungen mangelt es ihnen allerdings nicht: „Das veränderte Einkaufsverhalten, der zunehmende Online-Handel, die Anonymisierung der Innenstädte – überall die gleichen Ketten, egal ob Köln oder Barcelona – und die steigenden Mieten sind nur einige Themen, welche die Einzelhändler umtreiben und auf die es zu reagieren gilt“, schildert Robert Waloßek, Geschäftsführer von Bettenrid. Jedes der Häuser – egal aus welcher Branche – sehe sich mit den gleichen Entwicklungen konfrontiert. „Mit unserem Bündnis stärken wir unsere Stimmen als Familienunternehmen, auch in der Stadtpolitik und in den Tourismusgremien“, bekräftigt Waloßek.
Jeder Buchstabe des Wortes „S-T-I-M-M-U-N-G“ stehe für einen der folgenden Begriffe: Service, Tradition, Individualisierung der Produkte, Multi-Channel, Mitarbeiter, Unterhaltung im Sinne von Einkaufserlebnis, Neuheiten im Produktsortiment und Gemeinschaft wie die Kooperation der Häuser. „Wir wollen uns miteinander intensiv auf verschiedensten Ebenen austauschen, voneinander lernen, wir wollen uns fördern und gegenseitig unterstützen – so wie dies eben in einer Familie geschieht“, betont Troch.
Kurze Wege innerhalb der Familienunternehmen und die räumliche Nähe der fünf Häuser zueinander sollen begünstigen, diese Ziele zu erreichen. Und: Sie wollen sich gegenseitig ihren Stammkunden empfehlen, da dieser – wenn er Qualität, Service, Kompetenz, Tradition und Individualität schätzt – im Grunde derselbe ist. Christin Lüdemann, Geschäftsführerin der Einzelhandelssparte von Kaut-Bullinger, sieht im Bereich der gemeinsamen Zielgruppe großes Potenzial: „Der Kunde aller unserer Häuser ist anspruchsvoll und auf der Suche nach individuellen Produkten, die seine Persönlichkeit unterstreichen. Bei Qualität und Service hat er keine Kompromissbereitschaft.“ Jedes Jahr würden etwa 7 Millionen Kunden die „Ersten Häuser“ in München besuchen – eine große Überschneidung der Kunden bestehe in den Häusern noch nicht.
Visueller Auftritt der Interessensgemeinschaft
Der Name „Münchens Erste Häuser“ soll die Stärke und den Stolz symbolisieren, den die fünf Traditionshäuser für ihre Werte empfinden. Gleichzeitig steht er für den Anspruch, in ihrem jeweiligen Bereich die führende Adresse in München zu sein. „Das Logo ist von der Form eines Würfels abgeleitet und assoziiert gleichzeitig einen Kristall mit unterschiedlichen Facetten, die jeden der fünf Häuser einzigartig machen“, erklärt Lüdemann. Das Logo bilde das gemeinsame Gütesiegel für „Münchens Erste Häuser“. Der englische Zusatz „Munich Shopping Culture“ sei als Claim zu verstehen, der zum einen die übergreifende, anspruchsvolle Einkaufskultur verstärkt, zum anderen auch internationale Gäste ansprechen soll. Der Claim, das Corporate Design und die Kampagne wurden von der Designagentur Zeichen & Wunder umgesetzt.
Der Schlüssel für den Erfolg, Kunden gemeinsam zu erreichen, liegt aus Sicht der Traditionshäuser im Erlebniseinkauf, in einem besonderen Produktsortiment und vor allem im Verkauf durch service-orientierte Mitarbeiter. So bildete Mitte September ein Mitarbeiter-Fest aller fünf Häuser den Auftakt zu „Münchens Erste Häuser“: Circa 800 Mitarbeiter waren der Einladung ihrer Unternehmen gefolgt, Kolleginnen und Kollegen der anderen Partner-Häuser besser kennenzulernen und sich auszutauschen. „Letztendlich sind es unsere Mitarbeiter, die täglich und gegenüber jedem Kunden diese neue Botschaft vertreten werden“, sagt Brauckmann, und fügt hinzu: „Wir wollen, dass sie diese neue Partnerschaft aktiv leben und wollten sie von Beginn an eng mit in das Gemeinschaftsprojekt einbinden.“ Die Partner haben gerade auch einen gemeinsamen Adventskalender mit ausgewählten Produkten aus allen Häusern gezielt an Stammkunden aller fünf Häuser verschickt, der seit 1. Dezember 2015 gilt.
Grafik: Münchens Erste Häuser
Fotos (6): Münchens Erste Häuser
Weitere Informationen: www.erste-haeuser.de