Rd. 41 Mio. Euro hat Jagdfeld Real Estate in die Sanierung von drei seiner Berliner Einkaufszentren investiert. Mit der Modernisierung macht das Immobilienunternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Düren seine Objekte fit, um sich auf dem umkämpften Einzelhandelsmarkt der Hauptstadt zu behaupten. Vermietungserfolge, die die Attraktivitätder Center steigern, zeigen, dass die Strategie des Asset-Managers aufgeht. Mit den Projekten hat Jagdfeld nicht nur die Coronazeit genutzt, sondern auch die Weichen für die Zukunft gestellt.
Attraktivität für das Forum
Allein in das Forum Köpenick ließ Jagdfeld Real Estate 15 Mio. Euro fließen. Im Mai dieses Jahres konnte die Firma dann einen besonderen Vermietungserfolg öffentlich bekannt geben: „Die Tatsache, dass Ikea sein zukunftsweisendes Konzept im Forum Köpenick etabliert, zeigt einmal mehr die Strahlkraft vitaler Einkaufszentren“, sagte Benedikt Jagdfeld, Chef von Jagdfeld Real Estate. Er spricht von den neuen Planungsstudios, mit denen Ikea 2020 gestartet ist – ebenfalls in Berlin. Aktuell betreibt der schwedische Möbelkonzern fünf solcher Standorte in ganz Deutschland. Sie vereinen Beratung, Bestellservice und Showroom auf einer für ein Möbelhaus recht kleinen Fläche. Im Forum Köpenick sind es 400 qm.
Für Christian Plöger, Pressesprecher von Jagdfeld Real Estate, zeigt die Ansiedelung, dass das Shopping-Center aus dem Jahr 1997 „auch mit 25 noch so ‚knackig‘ und attraktiv“ ist, dass es solche innovativen Einzelhandelskonzepte anzieht. Damit es bei Kundschaft und Mietern gefragt bleibt, hat Jagdfeld einiges getan: Herzstück der Modernisierung war die komplette Umgestaltung des Untergeschosses, die sieben Mio. Euro gekostet hat. Vor allem die kleinteilige Struktur – das Center beherbergt 130 Geschäfte – sollte mit der Maßnahme zugunsten mehrerer Fachmärkte aufgebrochen werden. Die bisherigen Mieter Rewe, Denn’s Biomarkt und Rossmann wurden ergänzt um Spiele Max und einen weiteren Non-Food-Fachmarkt. Zusammen kommen sie auf etwa 7.500 qm Ladenfläche.
Auch auf der kulinarischen Ebene hat sich einiges getan. So gibt es etwa einen eigenen Wochenmarkt, auf dem Händler regionale Produkte aus Berlin und Brandenburg verkaufen. Ebenso steht die Modernisierung der ehemaligen „Schlemmer-Oase“ auf dem Plan, um die Aufenthaltsqualität zu steigern.
Gestartet mit dem Anspruch, durch das Refurbishment „eines der modernsten Shopping-Center Berlins“ zu werden, wie es Benedikt Jagdfeld zu Beginn der Bauarbeiten Ende 2020 formulierte, hat das Forum Köpenick im Südosten der Hauptstadt nicht nur die Coronazeit überstanden, sondern erlebt gar einen Aufschwung.
Erweitert und Aufgewertet
Auch beim Rathaus-Center Pankow hat Jagdfeld die Pandemiejahre genutzt. „Inmitten von Corona zu planen und dann nach der Zeitenwende zu bauen, war eine echte Herkules-Aufgabe, die wir gemeistert haben. Das Rathaus-Center Pankow ist jetzt gut gerüstet für die Zukunft und das lebende Beispiel, wie sich Shopping-Center behaupten können. Wir können gar nicht alle Anfragen bedienen“, erklärte Benedikt Jagdfeld kurz nach Abschluss der Baumaßnahmen.
Auch in dieses Objekt investierte der Asset-Manager 15 Mio.Euro. Die Umbauphase dauerte 16 Monate und bescherte dem Einkaufszentrum am Ende einen komplett neuen Look. Vor allem den Mall-Flächen hat sich das Unternehmen gewidmet und diese samt der Zugangsbereiche modernisiert. Die Decken gestalteten Maler nach einem neuen Farbkonzept um. Hinzu kamen Lounge-Zonen mit Stromanschlüssen. Sie sollen die Aufenthaltsqualität im Center weiter verbessern. Auch das überarbeitete Wegeleitsystem und die aufgewerteten Bereiche vor den Aufzügen tragen dazu bei. Die Beleuchtung stellte der Center-Betreiber auf ein innovatives und energiesparendes Konzept um.
Die größte Veränderung stellt der der Erweiterungsbau dar, der das Center mit 2.100 qm um sieben Prozent vergrößert. Prominente Mieter hier sind der Modehändler TK Maxx auf rund 1.700 qm Fläche und die Drogeriemarktkette Rossmann mit 1.000 qm.
Ähnlich wie beim Forum Köpenick macht der Asset-Manager den Aufschwung in Pankow ebenfalls an einem besonderen Mieter fest. Mit dem 41. Berliner Standort von Feinkost Lindner beheimatet der Stadtbezirk erstmals seit DDR-Zeiten wieder ein Delikatessengeschäft. Berlins Osten galt lange Zeit als schwieriges Pflaster für Geschäfte in diesem Segment. Daran änderte sich zunächst auch nichts, als die ersten Bioläden in den 2010er-Jahren in Alt-Pankow eröffneten. Mit Schließung des Flughafens Tegel wandelt sich der Bezirk allerdings. Seit Pankow nicht mehr in der Einflugschneise liegt, steigen Mieten und Wohnungspreise. Darin sieht auch Marius Lorenz, Head of Leasing bei Jagdfeld Real Estate, ein deutliches Zeichen des Aufschwungs. Der Bezirk habe sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt, „sodass ein so renommiertes Feinkostgeschäft wie Lindner auch hier rasch seine Stammkundschaft finden wird“, sagte er der Berliner Morgenpost.
Eine Uni für die Plaza
Das dritte Refurbishment-Projekt von Jagdfeld Real Estate liegt im Berliner Szenestadtteil Friedrichshain. Die Plaza Frankfurter Allee, ein Mixed-Use-Objekt, hat während der Sanierung einen weitreichenden Wandel durchlaufen. Insgesamt hat das Unternehmen 11 Mio. Euro in den Standort investiert.
„Höchst spannend an diesem Objekt ist die Umwandlung eines Gebäudeteils, der zuvor Hotel war, zu Räumlichkeiten für die IU Internationale Hochschule“, erklärt Unternehmenssprecher Christian Plöger. Den ehrgeizigen Umbau stemmte Jagdfeld innerhalb eines Jahres. Auf einer Fläche von 5.600 qm plus 300 qm Lagerfläche sind Ende 2020 moderne Lehr- und Seminarräume entstanden, die jetzt auf knapp 10.000 qm erweitert werden. Aktuell gibt es dem Vernehmen nach erste Überlegungen, dass die Fläche noch
weiter vergrößert werden soll.
In einem zweiten Schritt hat der Asset-Manager dann noch die 700 Stellplätze fassende Tiefgarage im Objekt grundlegend saniert. Um den laufenden Betrieb nicht zu stören, haben sich die Verantwortlichen dafür entschieden, die beiden Tiefgeschossebenen in sieben Bauabschnitten über einen Zeitraum von 20 Monaten zu modernisieren. „Die 17.000 qm große Fläche ist jetzt gut für die Zukunft gerüstet“, so Jagdfeld-Sprecher Plöger.