Welcher Sonnenschutz wirkt bei Glasarchitektur? | stores+shops
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Maßarbeit: In der Essener Rathausgalerie schützen gelochte Aluminiumlamellen das Glasdach vor zu viel Sonneneinstrahlung, lassen das Tageslicht aber hindurch.

Welcher Sonnenschutz wirkt bei Glasarchitektur?

Viele Handelsunternehmen setzen mit imposanter Glasarchitektur optische Statements im Stadtbild. Die modernen Bauten voller Licht und Leichtigkeit sind jedoch schutzbedürftig gegen zuviel UV-Licht – und damit ein Fall für effiziente Sonnenschutzsysteme.

Das Modehaus Gino Galizia in Reutlingen ist nur eines von zahlreichen Beispielen: Das viergeschossige Fabrikverkaufsgebäude, als „Schaufenster am Lindenplatz“ konzipiert, beeindruckt Passanten und Kunden mit maximaler Transparenz. Dennoch kommen die Kunden auch bei intensiver Sonnenlichteinstrahlung in den Innenräumen nicht ins Schwitzen. Möglich macht dies eine visuell attraktive Gebäudehülle. Diese besteht aus vertikal angeordneten gläsernen Sonnenschutzlamellen mit einem Drehbereich von 180 Grad.

Die Lamellen regulieren permanent und automatisch den tages- und jahreszeitlich schwankenden Einfall von UV-Licht. Gleichzeitig sorgen sie für maximales Streulicht im Innenraum. Das bedeutet sowohl blendfreie hohe Tageslichtqualität als auch optimalen Sonnenschutz zu jeder Jahreszeit. Das von dem Glasspezialisten Colt International verbaute „Shadoglass“-Fassadensystem entspricht zugleich auch den Anforderungen an ökologische Bauweise.

Im Essener Einkaufszentrum Rathausgalerie schützt dagegen eine maßgefertigte Sonnenschutz-
anlage aus Aluminiumlamellen das Atrium der Einkaufsmall vor den Schattenseiten des UV-Lichts. Colt International stimmte hier die Lamellenkonstruktion auf die charakteristischen gläsernen Tonnendächer der Rathausgalerie ab. Die Lamellen sind versetzt gelocht und wirken damit wie ein feines Sieb, das die direkte Sonnenstrahlung abhält, aber das Tageslicht einfallen lässt. So bleibt der Eindruck von Transparenz weitgehend erhalten.

Ein Aspekt der Bauplanung

Tageslicht, das innen für eine helle, angenehme Atmosphäre sorgt, Offenheit und Transparenz der Gebäudehülle, die die Grenzen von außen und innen optisch aufhebt und Raumerlebnisse schafft – das sind heute Themen moderner Handelsarchitektur. Die „neue Offenheit“ hat ihre Schattenseiten.

Auch in unseren gemäßigten Breiten kann ungefiltertes UV-Licht der Ware schaden, die Verkaufsräume aufheizen, Kunden und Verkaufspersonal belasten und der Klimaanlage kostentreibende Schwerarbeit abfordern. Das haben beispielsweise Lebensmittelfilialisten oder Textilkaufhäuser erfahren müssen, die bei der Gebäudeplanung das Thema Sonnenschutz vernachlässigt hatten. Das Thema Tageslichtnutzung muss beherrscht werden und sollte ein zentraler Aspekt der Bauplanung sein.

Modehaus Galizia in Reutlingen mit gläsernen Sonnenschutzlamellen

Modehaus Galizia in Reutlingen mit gläsernen Sonnenschutzlamellen

Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, unterschiedliche Vertriebskonzepte vom Supermarkt bis zum Einkaufszentrum mit Sonnenschutzsystemen auszurüsten. Das Spektrum reicht von „klassischen“ Jalousien über Sonnenschutzfolien und großflächige Sonnen-
schutzgläser bis hin zu den beschriebenen Glas- und Aluminiumlamellen oder sogar teiltrans-
parenten Photovoltaikmodulen. Das Charakteristikum moderner UV-Schutzsysteme: Sie entsprechen einerseits den Ansprüchen des Handels an eine attraktive und profilgebende Architektur und fügen sich nahtlos in die Ästhetik des Gebäudes ein. Sie dienen aber auch dem Thema Nachhaltigkeit – und sind ein wichtiges Instrument, um die Vorgaben des Gesetzgebers an energieeffizientes, ressourcenschonendes und klimaneutrales Bauen zu realisieren. Zentrale Steuerungssysteme integrieren dabei Funktionen des Facility Managements, beispielsweise die automatische Steuerung von Beleuchtung, Sonnenschutz, Klimaanlage, Heizung und Schließfunktion.

Lichtsensoren steuern automatisch

Im Iserlohner Kaufpark-Verbrauchermarkt mit seinem hohen Glas-Eingangsportal, großen Fenstern und einem das komplette Gebäude umfassenden Lichtband wurde das Thema Sonnenschutz bereits bei der Planung gelöst: Nach Süden hin sorgt ein Vordach von 2,50 m Tiefe für eine verträgliche Dosis Tageslicht. Auf den übrigen Gebäudeseiten setzen bei Bedarf Lichtsensoren ein Jalousien- Verschattungssystem automatisch in Bewegung, was unerwünschte Blendeffekte verhindert. Das automatische Steuerungssystem reguliert auf der Verkaufsfläche zugleich das Helligkeitsniveau des LED-Beleuchtungssystems.

Das erste Nullenergie-Möbelhaus Europas, Möbel Hardeck in Bochum, beeindruckt durch eine verglaste Möbelbrücke, die über eine vierspurige Bundesstraße zu einem Erweiterungsbau führt. Die großflächige Fassade aus 930 Scheiben bietet durch das hocheffiziente Sonnenschutzglas „TG-Therm extreme“ von Thiele Glas optimalen Sonnenschutz in den vier Ausstellungsgeschossen. Die mit einem Wert von 60 Prozent sehr hohe Lichttransmission schafft zudem eine helle, freundliche Atmosphäre und lässt zu jeder Jahreszeit ausreichend Licht ins Gebäude, so Thiele-Vertriebsleiter Heico Gensheimer.

Für die im Sommer notwendige Kühlung des Gebäudes kann sogar weitgehend auf Klimatechnik verzichtet werden. Tagsüber gelangt frische Luft über innenliegende Schächte hinein. Diese können nachts geöffnet werden. So entweicht die warme Raumluft über das Dach, während kühlere Luft über die Fassade nachströmt.

Einen nahezu hundertprozentigen UV-Schutz bietet das neue Einkaufszentrum „Höfe am Brühl“ in Leipzig. Hier kombinierte Thiele Glas Isolierglas mit Digitaldruckmotiven; diese bilden Gründerzeitbauten und „Leipziger Köpfe“ ab. Insgesamt 2.900 qm überwiegend sehr dunkel bedruckter Scheiben sorgen hier neben der optischen Attraktion auch für den hohen Sonnenschutz.

Eine innovative Kombilösung aus Energiegewinnung und Sonnenschutz realisierte die Schweizer Migros mit Unterstützung von Schott-Glas. 223 qm Dachfläche des Einkaufszentrums Siders im Konton Wallis sind mit Dünnfilm-Photovoltaikmodulen aus Silizium belegt; diese sollen bis zu 10.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen. Zum Einsatz kamen dabei über 300 Isolierglasscheiben, die sich optisch in die Gesamtarchitektur einfügen. Das Glasdach sorgt für eine natürliche Beleuchtung des Einkaufszentrums mit den bekannten Vorteilen für die Menschen, die sich dort aufhalten. Die teiltransparenten Solarmodule sorgen gleichzeitig für die notwendige Verschattung.

Fotos (2): Colt International

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