Wie stark ist die Verbindung zwischen Modetrend und Ladenbaudesign?
Grundsätzlich kann man beobachten, dass die Mode den schnellen Trend vorgibt und Impulse setzt, der Ladenbau jedoch wesentlich langlebiger geplant und gebaut wird. Gerade dann, wenn es um Nachhaltigkeitsthemen geht. Während ein Farb- und Material Trend in der Mode eine Saison anhält, kann im Ladenbau höchstens eine Aktivitätsfläche oder ein Schaufenster noch flexibel mithalten. Aus dem Grund entstehen u. a. neue Pop-up-Store-Formate. Sie erlauben auch mal auszubrechen.
Der Ladenbau hinkt mit dem Einsatz nachhaltiger Materialien noch hinterher – auch weil es oft zu teuer ist. Welches ist Ihr persönlicher Rat, wie die Händler damit umgehen sollen?
Ich rate oft dazu, dass nicht immer alles direkt weggeschmissen werden muss. Manchmal bietet es sich auch an, ein sogenannte Lap-Over-Systeme zu entwickeln. Das heißt, der Kern des Ladenbaues bleibt bestehen und nur vereinzelte Oberflächen werden ausgewechselt und hier im speziellen auf nachhaltigere Oberfläche gesetzt. Z.B. Linoleum. Eine neue Wandfarbe und vor allem hochwertiges Licht geben oft schon einen kompletten, anderer Look.
Welches ist Ihr liebstes Oberflächenmaterial bei der Gestaltung von Läden und aus welchem Grund?
Das kommt ganz auf den Stil an, den wir kreieren wollen, was wiederrum mit der Zielgruppe, der Marke und dem Sortiment zusammenhängt. Insofern kann ich mich nicht festlegen außer, dass ich immer wieder empfehle, einen Corporate Architecture neben dem Corporate Design zu entwickeln, um die Corporate Identity erlebbar zu machen. Das beinhaltet eine Vielfalt an Farben und Materialien, die es in einen Stil zu entwickeln gibt.
Das Interview führte Michaela Neugebauer.