
Wer sagt, dass die Maskenpflicht Uniformität bedeutet? Das Düsseldorfer Geschäft Jades und die Modeindustrie zeigen das Gegenteil.
Foto: Jades
Der Zeitgeist wird bei Jades in Düsseldorf auf einen Blick deutlich. In den beiden benachbarten Modegeschäften für Damen und Herren, die traditionell für ihre attraktive Schaufenstergestaltung bekannt sind, tragen nun auch die Display-Mannequins Mund-Nasen-Schutz. Sie senden subtil gleich mehrere Botschaften aus: Zum einen, dass Achtsamkeit weiterhin angesagt ist. Zum anderen, dass man den Humor niemals verlieren sollte und dass gute Inszenierungen – in diesem Fall von Sayonara Visual Concepts – auch in Krisen-Zeiten Aufmerksamkeit wecken. Außerdem, dass Masken immer selbstverständlicher und stylisher zum modischen Outfit dazugehören.

Mannequins bei Jades
Foto: Jades
Kaum ein Modehersteller, der seine Produktion nicht in Windeseile umstellte, um die zunächst knappen Schutzgüter herzustellen und die eigenen Betriebe auf diese Weise zumindest ein Stück weit am Laufen zu halten. Zum Start meist noch schlicht weiß umgesetzt, nahm die Kreativität schnell ihren Lauf.
Die Modemarke Rich & Royal beispielsweise hat 18 verschiedene Maskenvarianten abgestimmt auf die Frühjahr-Sommer-Kollektion 2020 kreiert – passend zu den Kleidern, Blusen und Röcken der Marke. Jades setzt unter anderem auf das Label Jadicted. Das Porzellangeschäft Franzen in Düsseldorf hat die Accessoires der Marke Codello zum Teil seiner Inszenierung gemacht. Domagoj Mršić, dem kreativen Kopf von Sayonara Visual Concepts, sind unter dekorativen Aspekten zudem die Masken von Maison Common sowie Talbot Runhof aufgefallen. Cinque hat die Teams seiner Retail-Stores zur Wiedereröffnung ebenfalls mit eigens produzierten Masken ausgestattet, die zudem zum Selbstkostenpreis verkauft beziehungsweise ab einem bestimmten Warenwert als Goodie beigelegt werden.

Darf’s eine Maske mehr sein? Auch die Marke Cinque bietet eine Auswahl. Angebot.
Foto: Cinque
Die Masken von Cotonea sind speziell auf Kinder zugeschnitten und aus Bio-Jersey entwickelt. Schließlich ist auch das ein wichtiger Aspekt: dass die Produkte möglichst keine Schadstoffe aufweisen, die dann anstatt des Coronavirus eingeatmet werden. Die Masken des Unternehmens Schweikardt Moden sind in diesem Sinn GOTS-zertifiziert, wobei GOTS für den Global Organic Textile Standard steht.
Maloja verbindet einen atmungsaktiven Funktionsstoff mit „ViralOff“-Ausrüstung. Es wird deutlich: Auch das Thema Masken entwickelt sich zur Wissenschaft.
Datenbanken bündeln Angebot
Der Modeverband Germanfashion hat eine Maskenplattform eingerichtet, um gebündelt über das Angebot zu informieren und sie für Unternehmen und Privatpersonen zu vertreiben. Das gilt analog für die Maskendatenbank, die Fashion Council Germany live geschaltet hat.