Die heutigen Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene lassen sich mit effizienten, einfach zu bedienenden und ergonomisch gestalteten Bodenreinigungsmaschinen erfüllen, mit denen Hart- und Teppichflächen mit einem relativ geringen Zeitaufwand gereinigt werden können. Bei handgeführten Scheuersaugmaschinen für Hartböden beispielsweise steht dafür eine Vielzahl von Arbeitswerk-
zeugen, Arbeitsbreiten, Tankinhalten und -konzepten sowie Batteriekapazitäten zur Wahl.
Das ausschlaggebende Kriterium für die Auswahl der auf den Anwendungsfall abgestimmten Reinigungstechnik ist die Beratung im Vorfeld, die grundsätzlich vor Ort durchgeführt werden muss. Anschließend führt an einer fundierten Wirtschaftlichkeitsberechnung, in der alle Objektkriterien – vom Schmutzanfall bis zu den Reinigungsintervallen – einfließen, kein Weg vorbei. Denn tatsächlich ist der Anschaffungspreis zum Beispiel einer Scheuersaugmaschine, die mehrere Jahre im Einsatz ist, nur die „Spitze des Eisbergs“ der Gesamtkosten für die Reinigung.
Kosten, die in der Berechnung berücksichtigt werden müssen, sind u.a. die für Verschleißteile, Reparaturen, Lohn- und Lohnnebenkosten bis zu den Energiekosten. Wenn die Lebensdauer-
kosten definiert sind, ist der Weg frei für eine erfolgreiche und auf Dauer zufriedenstellende Reinigungskonzeption: Bei welchen Maschinen sind Rüstzeiten kurz und Laufzeiten lang? Wie kann man Wasser, Energie, Reinigungsmittel und Verschleißteile einsparen? In manchen Einzelhandelsobjekten ist mehrmals täglich der Einsatz von Reinigungsmaschinen für Zwischenreinigungen erforderlich. Zwangsläufig stehen hier kurze Rüstzeiten im Mittelpunkt. Erreichbar sind diese beispielsweise durch eine spezielle Batterietechnik und Schnellladesysteme. Damit lässt sich die Maschine in rund 30 Minuten an jeder Steckdose wieder für einen weiteren Einsatz aufladen.
Nur mit geschulten Bedienern
Damit die Reinigungsmaschine überhaupt so häufig und regelmäßig genutzt wird, wie der Anspruch an die Sauberkeit und Hygiene erfordert, muss sie vom Bediener akzeptiert werden. Ein ergonomischer Arbeitsplatz und eine einfache Bedienung der Maschine, bei der verschiedene Reinigungsfunktionen über nur einen Knopf gesteuert werden, sind dabei wichtig. Häufig lassen sich dazu individuelle Reinigungsprogramme programmieren, sodass die Maschine optimal an die jeweiligen Objektbegebenheiten angepasst werden kann.
Für eine durchgängige Qualität und Effizienz der Reinigung spielt die Qualifikation der Bedienerperson eine wichtige Rolle. Die Hersteller bieten dazu Schulungsmaßnahmen an, bei denen der wirtschaftliche Einsatz der Maschine im Vordergrund steht. Dazu gehören u.a. das schnelle und objektgerechte Reinigen, die lebensdauerverlängernde Wartung und Pflege, Sicherheit für den Bediener, das Publikum, die Maschine und die Objekteinrichtung. Durchaus sinnvoll sind Lösungen, bei denen für die Reinigungsmaschine unterschiedlichen Berechtigungen über farblich markierte Schlüssel vergeben werden, beispielsweise gelb für Bediener, grau für Objektleiter, rot für Servicetechniker. Es ist denkbar, dass der Objektleiter Parameter wie Fahrgeschwindigkeit, Bürstengeschwindigkeit, Turbinenleistung oder die Reinigungsmitteldosierung entsprechend der Anwendung vorab festlegt. Mit Hilfe des Schlüssels werden die Einstellungen an die Maschine übertragen. Der Bediener kann nur noch mit einem Drehschalter das gewünschte Reinigungsprogramm auswählen. Dadurch wird lediglich so viel Energie und Reinigungsmittel verwendet wie notwendig. Zudem sind Fehler bei der Bedienung nahezu ausgeschlossen.
Hartböden: Viele Stellschrauben
Der Einsatz von Reinigungsmaschinen ist in weiten Teilen des Einzelhandels unabdingbar: Weder von der Qualität noch von den Kosten her kann Sauberkeit hier allein manuell produziert werden. Bei den weit verbreiteten Hartböden werden hierfür Scheuersaugmaschinen eingesetzt. Ausgestattet mit Walzen- oder Tellerbürsten oder aber Pads lohnt sich ihr Einsatz unter Umständen schon ab 500 qm zu reinigende Fläche. Während Tellerbürsten und Pads auf glatten Böden ihre Stärke ausspielen, ist die Reinigung von strukturierten Belägen wie Noppenböden oder Sicherheitsfliesen mit Walzenbürsten gründlicher.
Kleinere, wendige und übersichtliche handgeführte Scheuersaugmaschinen mit größerer Arbeitsbreite bewirken eine höhere Wirtschaftlichkeit auf größeren Flächen. Bietet eine kleine Scheuersaug-
maschine zum Beispiel mit einem Tellerbürsten-Aggregat mit einer Arbeitsbreite von 51 cm eine theoretische Flächenleistung von bis zu 2.300 qm/h, kann mit der gleichen Maschine, aber einem 65 cm-Bürstenaggregat, im gleichen Zeitraum eine bis zu 25 Prozent größere Fläche gereinigt werden.
Fliesenbeläge sollten täglich von aufliegenden und anhaftenden Verschmutzungen befreit werden. Obschon allgemein als reinigungsfreundlich eingestuft, zeigt sich in der Praxis, dass mit der Rutschhemmungsklasse auch der Reinigungsaufwand größer wird. Wird dies nicht beachtet, ergeben sich vor allem bei offenporigen Fliesen bald deutliche Verschmutzungen, die sich hartnäckig allen Reinigungsversuchen widersetzen. Verschmutzungen können sowohl in den offenen Poren eingelagert sein als auch von den Fliesenoberflächen elektrostatisch gebunden sein. Für die Reinigung insbesondere mit einer Scheuersaugmaschine ergeben sich daher einige Rahmenbedingungen. Die Reinigungschemie muss ein hohes Benetzungsvermögen aufweisen, um die Schmutzpartikel in Lösung bringen zu können. Zudem muss sie wegen der großen wahren Oberfläche des Bodens und der nur sehr kurzen Einwirkzeit bei der maschinellen Reinigung besonders schnell sein. Die zusätzliche Verwendung von saurer Reinigungschemie im Intervall löst lose Silkatstrukturen der Fliese und durch Reinigungsflotten (Putzwasser) eingebrachte anhaftende Kalk- oder Metalloxide. Eine sorgfältige Auswahl der Schrubbwerkzeuge an der Maschine ist Voraussetzung für einen effizienten Reinigungsvorgang. Die Absaugleistung der Scheuersaugmaschine sollte hoch sein, um den Aufbau von mineralischen Rückständen zu vermeiden.
Effizienter Wasser- und Reinigungsmitteleinsatz
Ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor der Unterhaltsreinigung sind Reinigungsmittel. Die Ausgaben hierfür lassen sich jedoch deutlich senken, denn der Einsatz chemischer Mittel ist oft gar nicht oder in geringerem Umfang notwendig. Die Hersteller haben verschiedene Lösungen für die maschinelle Bodenreinigung entwickelt, mit denen der Einsatz von Reinigungschemie reduziert wird oder sogar ganz entfallen kann – ohne dass Abstriche bei der Reinigungsqualität gemacht werden müssen. Wird eine stärkere Verschmutzung beobachtet, kann bei einigen Maschinen per Knopfdruck dem Frischwasser kurz vor den Bürsten Reinigungschemie zugeführt werden.
Reinigungsmittel-Dosiersysteme setzen dem Wasser genau so viel Reinigungsmittel zu, wie notwendig ist. Derartige Systeme gibt es als stationäre Lösungen oder als Onboard-Systeme. Eine Über- oder Unterdosierung wird somit verhindert. Zudem kann durch verschiedene Maßnahmen auch der Wasserverbrauch reduziert werden: zum Beispiel durch einen an den Bürsten befestigten Wasserhaltering. Durch ihn wird die Reinigungsflotte länger unter der Bürste und somit auf der zu reinigenden Fläche gehalten, der Schmutz wird sicher gelöst, aufgespült und in der Schwebe gehalten. Bis zu 50 Prozent an Wasser und Reinigungsmitteln lassen sich durch die Kombination einsparen.
Teppichreinigung: Saugkraft und Filter im Fokus
Gewerbesauger für die Reinigung von Teppichböden im Einzelhandelsbereich müssen anspruchsvolle Kriterien hinsichtlich Saugkraft, Motorenkonzept und Filtertechnik erfüllen. Beispiel dafür ist ein Geräteaufbau, bei dem die Saugkraft nach oben wirkt und somit das Sauggut durch die Schwerkraft nach unten in die Filtertüte fällt. Auf diese Weise wird sie deutlich besser und wirtschaftlicher befüllt. Die Saugmotoren sollen eine hohe Leistung und Langlebigkeit bei einem niedrigen Geräuschpegel vereinen. Die Filtersysteme sollten aus verschiedenen Filterarten bestehen, die nacheinander wirken. Durch die Wahl der jeweiligen Filtertypen lässt sich der Sauger an individuelle Anforderungen anpassen.
Grundsätzlich ist bei Gewerbesaugern zwischen Bürst- und Kesselsaugern zu unterscheiden. Kesselsauger sind auf Teppich- und Hartböden gleichermaßen einsetzbar und eignen sich für nahezu alle Reinigungsaufgaben, da sie leise arbeiten und ein erhöhtes Filterbeutelvolumen haben. Bürstsauger eignen sich mit ihren rotierenden Walzenbürsten für die Reinigung niedrig- und hochfloriger Teppiche. Mithilfe eines integrierten Schlauchs mit Saugrohr kann der Schmutz zudem auch aus schwer erreichbaren Ecken und Winkeln gesaugt werden.
Eine weitere Maschinengattung der Teppichreinigung im Einzelhandel stellen Extraktionsgeräte dar. Diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn stark verschmutze Teppichböden im Nassverfahren fasertief gereinigt werden müssen.
Fotos: Nilfisk-Advance (1), Kärcher (1), Gansow (1), Hako (1)