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Der Zweitwagen für größere Märkte: „Tango City“ von Wanzl

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Warum ist dem Kunden ein Supermarkt sympathischer als der andere? Unter den vielen möglichen Ursachen spielt auch der Einkaufswagen eine Rolle. Denn sein Komfort- und Service-Angebot entscheidet mit, ob der Kunde den Einkauf als positives Erlebnis „erfährt.“

Einkaufswagen bieten dem Kunden heute weit mehr als die Grundfunktion des bequemen Warentransports. Je nach Standort, Betriebstyp und Kundenprofil gibt es eine Vielzahl von Typen und Ausstattungsvarianten, die darauf abzielen, das Handling zusätzlich zu vereinfachen und zum kundenfreundlichen Service beizutragen. Längst selbstverständlich sind Ausstattungsdetails wie Taschenhaken, Kindersitz oder Babyschale, Fachabtrennungen für Kleinartikel oder Ausführungen mit und ohne Bodenrost. Und immer häufiger werden Sondermodelle eingesetzt, die ganz auf spezielle Bedürfnisse von Kunden eingehen – zum Beispiel Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer oder Wagen mit Sitzgelegenheiten für Senioren.  

Analog zu den technischen Ausstattungsvarianten ist die Modellvielfalt an Einkaufswagen in den letzten Jahren enorm gewachsen. Hinzu kommen die speziellen Branchenlösungen für Baumärkte, Cash & Carry, Gartencenter und Getränkemärkte, Möbelhäuser und andere Fachmarkttypen. Für den Einsatz im Lebensmitteleinzelhandel werden heute die unterschiedlichsten Korbgrößen gefertigt, welche die Modellvielfalt noch einmal multiplizieren. War in Deutschland lange Zeit bei 155 Litern Schluss, bieten die Modelle bei Discountern, Verbrauchermärkten und SB-Warenhäusern heute meistens 210 Litern, in Einzelfällen auch 240 Liter Korbvolumen. Nach unten reicht die Bandbreite bis zum Kindereinkaufswagen mit 20 Litern Korbvolumen.  

Auf den Trend zum kleineren und häufigeren Einkauf haben die Hersteller mit Wagen für kleinere Einkaufsmengen reagiert. Die kompakten und wendigen Wagen mit flachem Korb auf einem hohen Untergestell werden als ergänzendes Einkaufswagenangebot zur Verfügung gestellt und auch von Senioren oder Singles gerne genutzt. Den eiligen Käufer sprechen auch die bunten Plastikkörbe an, die viele Supermärkte in ihren Eingangszonen bereitstellen. Entweder als Tragekorb oder als Trolley mit Teleskopgriff haben sie zweifellos einen hohen praktischen Nutzen – aber eben auch Nachteile. Bei der rollenden Variante muss der Kunde sich herunterbeugen, um den Korbboden zu erreichen, was auch das Handling am Kassentisch erschwert. Außerdem liegen die Lebensmittel während des Einkaufs in Bodennähe, also im hygienisch bedenklichen Schmutzbereich. Gottfried Wanzl, Geschäftsführer der Wanzl Metallwarenfabrik, sieht „Shop and Roll“ daher nur als einen Modetrend: „Wer diese Körbe heute im Einsatz hat, wird sich früher oder später wieder davon abwenden.“ (s. auch Interview)

Wanzl mit exponierter Marktstellung

Wanzl im süddeutschen Leipheim ist der marktbeherrschende Anbieter von Einkaufswagen nicht nur in Europa, sondern mittlerweile weltweit. Der Marktanteil liegt nach eigenen Angabender derzeit bei 60 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte die Unternehmensgruppe, die pro Jahr rund 2,8 Mio. Einkaufswagen produziert, ihre Beteiligung an dem größten nordamerikanischen Einkaufswagenhersteller Cari-All/Technibilt auf 100 Prozent erhöht. Auch in Europa hat Wanzl seine Marktführerschaft durch Firmenübernahmen stetig ausbauen können, wie beispielsweise durch die Integration des nationalen Hauptwettbewerbers Gebrüder Siegel vor fünf Jahren. Auch andere Anbieter von Einkaufswagen haben dem Verdrängungswettbewerb Tribut zollen müssen. Fischer-Draht im schwäbischen Winterlingen oder Clares in England sind nur zwei Beispiele von ehemals namhaften Einkaufswagenherstellern, die heute keine Rolle mehr spielen.

Modell „Wind“ von Caddie mit abnehmbaren Einkaufstaschen

Modell „Wind“ von Caddie mit abnehmbaren Einkaufstaschen

Der im elsässischen Straßburg beheimatete Hersteller Caddie, in Frankreich Marktführer mit 80.000 produzierten Einkaufswagen pro Jahr und international nach eigenen Angaben die Nummer zwei hinter Wanzl, arbeitet seit Jahren defizitär und sucht derzeit einen Investor mit frischem Kapital. Caddie deckt mit seiner Modellvielfalt ebenfalls das komplette Branchenspektrum ab und überraschte erst kürzlich mit der neuen Modellreihe „Wind“. Je nach Bedarf kann dieses Modell bis zu fünf Kunststofftaschen über ein patentiertes Einhängesystem aufnehmen. „Wind begleitet den Kunden vom Parkplatz zum Geschäft und nach dem Einkauf bis nach Hause“, erklärt Sebastien Reinhart von Caddie das Prinzip. Die standardisierten Taschen, die der Kunde im Geschäft erwerben kann, ermöglichen ein Vorsortieren der Artikel, zum Beispiel gekühlte Artikel in eine separate Tasche, Obst und Gemüse in eine andere. Der Wagen verfügt aber auch über herkömmliche Ablagen für Getränkekisten, größere Nonfood-Artikel oder Kleinartikel. „Wind“ soll laut Caddie die bestehende Einkaufswagenflotte eines Marktes ergänzen. Zurzeit wird das System in 15 Stores getestet, überwiegend in Frankreich, aber auch in Skandinavien und in Australien.  

Die Idee mit den abnehmbaren Einkaufstaschen oder –körben ist nicht neu. Alser aus Frankreich, vor wenigen Jahren noch ein bedeutender Anbieter von Ladeneinrichtungen, ist mit einem ähnlichen System gescheitert. Wanzl hatte in den 90er-Jahren ein System für „Box-Shopping“ entwickelt, mit einem Einkaufswagen, dessen Halterungen auf die Aufnahme von standardisierten Kunststoffkörben abgestimmt sind. Den Korb konnte der Kunde im Geschäft erwerben, in den Einkaufswagen einhängen und nach dem Einkauf mit nach Hause nehmen. Auch dieses Konzept konnte sich nicht am Markt durchsetzen. Warum sollte Caddie nun mit „Wind“ der Durchbruch gelingen? Sebastien Reinhart: „Wir denken, dass unsere Lösung gute Chancen hat, da sie vollständig kompatibel ist mit der bestehenden Infrastruktur eines Geschäftes.“ Die Wagen ließen sich leicht ineinander schieben und seien mit allen Kassentischen kompatibel, während andere Lösungen, die für Kunststofftaschen entwickelt wurden, spezielle Kassentische benötigten. Im Vergleich zu offenen Körben könnten verschließbare Einkaufstaschen besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrädern transportiert werden.

Modell GM2/2 von Geck. Einsatzschwerpunkt des Transportwagens sind Getränkefachmärkte und Gartencenter

Modell GM2/2 von Geck. Einsatzschwerpunkt des Transportwagens sind Getränkefachmärkte und Gartencenter

Auf der letzten EuroShop 2011 in Düsseldorf überraschte das deutsche Unternehmen Geck die Fachöffentlichkeit mit einem breiten Sortiment an Metall-Einkaufswagen aus eigener Produktion. Die J.D. Geck GmbH, ein Unternehmen der metall- und insbesondere drahtverarbeitenden Industrie mit Sitz in Altena, hat sich im Ladenbau vor allem als führender Hersteller von Warenpräsentationshaken für Lochrückwände und individuell entwickelte verkaufsfördernde Warenpräsentationen europaweit einen Namen gemacht. Geck kommt mit 450 Mitarbeitern auf einen Jahresumsatz von zuletzt rd. 55 Mio. Euro. Das noch junge Geschäftsfeld der Einkaufswagen, für das eigens eine komplette Fertigungshalle errichtet wurde, steuert momentan etwas weniger als zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei. Seine Marktpositionierung sieht der Newcomer vor allem im Angebot qualitativ hochwertiger Einkaufswagen mit einer hochglanzverzinkten Metalloberfläche. Die Oberfläche des Drahtkorbes ist über die Verzinkung hinaus mit einer speziell entwickelten Nano-Versiegelung versehen, die dauerhaft Umwelteinflüssen trotzt und hohen Schutz vor Korrosion und Verschleiß garantiert.  

Geck-Geschäftsführer Oliver Görlich setzt auf eine Zwei-Wege-Strategie. Einerseits sei es wichtig, bereits bestehende Einkaufswagenflotten mit marktgängigen, kompatiblen Einkaufswagen ergänzen zu können. Andererseits entwickelt der Hersteller eine eigene Produktlinie, deren Wagen neben verbesserter Oberfläche, mit einer speziellen Formgebung besonders platzsparend ineinander geschoben werden können. Dadurch wird es laut Görlich möglich, bei vorgegebener Stellfläche die Einkaufswagenverfügbarkeit für den Kunden deutlich zu erhöhen.  

Wie Vertriebsleiter Volker Köller berichtet, befinden sich erste Prototypen dieser neuen Modellreihe bereits in einigen Filialen eines Discounters im Praxistest. Darüber hinaus sei es bereits gelungen, erste wichtige Kunden in den Bereichen Food-Retail und auch bei namhaften Baumarktbetreibern zu gewinnen.  

Entscheidend für den Einkaufswagen der Zukunft werden Produkteigenschaften sein, die sowohl dem Handel als auch dem Konsumenten in der Handhabung und der täglichen Anwendung Zusatznutzen bieten. Hier sieht der Mittelständler Geck durch seine Flexibilität und kurze Entwicklungszyklen seine Kompetenz.  

Wie viele Einkaufswagen in einem Markt eingesetzt werden, entscheidet der Handel mittels einer bestimmten Berechnungslogik. So auch beim Baumarkt-Unternehmen Obi: „Wir legen für die Berechnung des Einkaufswagenbedarfs den verkaufsstärksten Tag zugrunde und beziehen als weiteren Anhaltspunkt die Kundenzahl mit in die Bedarfsanalyse ein“, erklärt Jürgen Kassner von der Obi-Unternehmenszentrale in Wermelskirchen.  

Der Einkaufswagen aus Draht bietet eine komplett ausgereifte Technik. Optimierungen oder Veränderungen des seit Jahren bewährten Drahtkorb- Klassikers finden nur noch marginal statt. Weiterhin gearbeitet wird an der Ergonomie der Griffe. Caddie zum Beispiel hat seine neue Modellreihe „Ergo drive“ mit senkrecht stehenden Griffen ausgestattet, die dem Wagen nicht nur eine spezielle Haptik, sondern auch eine bessere Manövrierfähigkeit verleihen sollen. Ein anderer Ansatz ist die Entwicklung von Techniken zur Geräuschminimierung der Drahtwagen, zum Beispiel durch spezielle Rollen oder Kunststoff-Applikationen an den beweglichen Teilen, die den direkten Metallkontakt verhindern sollen.

Kunststoff versus Draht

Carrefour zählt zu den Hauptkunden von Plastimark, dem italienischen Anbieter von Kunststoff-Einkaufswagen

Carrefour zählt zu den Hauptkunden von Plastimark, dem italienischen Anbieter von Kunststoff-Einkaufswagen

Eine echte Innovation waren vor 20 Jahren die ersten marktreifen Einkaufswagen aus Vollkunststoff. Schön, geräuschlos, rostfrei, kunden- und umweltfreundlich – mit diesen und ähnlichen Attributen warben spezialisierte Hersteller aus Belgien und Spanien für ihre farbenfrohen, teilweise futuristisch anmutenden Modelle. Zu den Anbietern, die sich mit ihren Produkten am Markt durchsetzen konnten, zählt das Unternehmen Plastimark S.p.A. aus Caraglio/Italien. Plastimark vertreibt zum einen tragbare Einkaufskörbe und Trolleys für den kleinen Einkauf, in Deutschland u.a. an Rewe und Tengelmann. Auf der anderen Seite ist das 1995 gegründete Unternehmen mit Einkaufswagen aus Vollkunststoff gut im Geschäft. Zu den Hauptkunden zählen hier die französischen Großflächenbetreiber Auchan, Carrefour, Intermarché und Leclerc.  

Ein Einkaufswagen aus Kunststoff wiegt nur etwa halb so viel wie ein Drahtwagen. Für den Konsumenten bedeutet das leichtere Gewicht des geräuscharmen Kunststoffwagens ein bequemeres Handling – zumindest solange, bis der Wagen gefüllt ist. Da Kunststoff nicht so tragfähig ist wie Metall, sind hier stärkere Dimensionen erforderlich als bei der vergleichsweise filigranen transparenten Drahtkonstruktion. Statt einer durchgehenden Kunststoffoberfläche, wie sie die Plastik-Einkaufswagen der ersten Generation besaßen, haben die Produkte von Plastimark eine engmaschige Wabenstruktur, die dem Wagen die nötige Stabilität verleiht. Korrosionsfreiheit und Langlebigkeit sind neben dem leichten Handling die Hauptargumente, mit denen Plastimark um Kunden aus dem Handel wirbt.  

Auch Marktführer Wanzl hat sich mit dem Thema Kunststoff intensiv auseinandergesetzt, „weil wir uns nicht nachsagen lassen wollten, hier eine Marktlücke unbesetzt zu lassen“, so Gottfried Wanzl. Vor zehn Jahren präsentierte Wanzl den „Tango“, ein Einkaufswagen mit einem Korb aus Polypropylen, lieferbar in den Größen 90, 160 und 220 Litern. Der Korb sitzt auf einem Untergestell aus Flachrohr, was ihn konstruktiv von den Plastimark-Vollkunststoffwagen unterscheidet. Bei der Entwicklung des „Tango“, der neuerdings auch in einer kompakten „City-Version“ erhältlich ist, standen vor allem Designaspekte im Vordergrund. Gottfried Wanzl: „Unsere Kunden ordern diesen Wagen deshalb, um sich von der breiten Masse abzuheben.“ Und nehmen dafür einen im Vergleich zum Metallwagen um ca. 30 Prozent höheren Preis in Kauf.  

Die Stärken der Kunststoffwagen liegen also vor allem bei den „Soft Savings“: Die farbenfrohen, auffälligen Wegbegleiter des Kunden geben dem Handelsunternehmen, der sie einsetzt, ein modernes, innovatives Image. Ein weiteres Argument ist die deutlich geringere Verlustquote: Während die Drahtwagen wegen ihres Materialwertes oder aus anderen Gründen häufig gestohlen werden, verlässt der Kunststoffwagen wegen seiner Rückverfolgbarkeit zum Handelsunternehmen nur selten den Kundenparkplatz.

Fotos: Wanzl (1), Caddie (1), Geck (1), Plastimark (1)

EINKAUFSWAGEN-PARK BOXEN: Werterhalt und Sauberkeit

Einkaufswagen sind hochwertige Investitionsgüter. Daher macht es Sinn, sie in Überdachungen vor Wind, Wetter, Korrosion und Verschmutzung zu schützen.

Die Einkaufswagen-Parkboxen des Herstellers Alkutec sind hergestellt aus beschichteten Aluminiumprofilen in Kombination mit glasklaren Massivplatten. Die Aluminiumprofile sind grundsätzlich beschichtet und damit farblich genau an die Corporate Colour von Handelsunternehmen oder einzelnen Händlern anzupassen. Die klaren Massivplatten können direkt beim Hersteller bedruckt werden. Hier sind alle gewünschten Motive denkbar, zum Beispiel appetitliche Früchte, wie sie in der O+G-Abteilung zu finden sind. Die „Klassiker“ bei den Dachformen sind Rund- und Satteldach. Alkutec ermöglicht hier Varianten, die auch individuelle Wünsche des Auftraggebers berücksichtigen.

Auch die Einkaufswagen-Überdachungen des Herstellers Shopbox sind aus Aluminiumprofilen gefertigt, deren Pulverbeschichtung in allen RAL-Farbtönen ausgeführt werden kann. Die Platten aus Polycarbonat sind abgekantet, sodass auf verschmutzungsträchtige seitliche Dachprofile verzichtet werden kann. Auch die Bodenträger sind abgeschrägt, um einen Selbstreinigungseffekt zu erzielen. Möglich sind Satteldach, Pagodendach, Rundbogen- oder Pultdach. Die Überdachungen können ein- oder mehrreihig gebaut werden, in Größe und Länge wie gewünscht.

Sowohl Alkutec als auch Shopbox bieten optisch abgestimmte Fahrradboxen an, in denen Kunden mit Zweirädern ihr Gefährt unterstellen können.

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