Dries van Noten: Netzwerk-Store in L. A.

Es ist der weltweit größte Einzelhandelsstandort des Designers, der als einer der wichtigsten Vertreter der Antwerpener Fashion-Tradition gilt, die für ihre kulturell definierte Auffassung von Mode und Design weltweit bekannt ist.

Der Store-Komplex besteht aus zwei kleinen Gebäuden, die durch einen Parkplatz verbunden sind. Das „Big House“ präsentiert die Fashion-Kollektionen für Frauen und Männer inmitten eines spielerischen Nebeneinanders aus Architektur, Möbeln, Farben und Perspektiven – alles in wohnungsgleich angelegten Räumen.

Das „Little House“ ist als offener Raum konzipiert. Ausstellungen, Kunst- und Musikaktionen und andere Events finden in beiden Häusern statt: Pianisten werden zu Auftritten am Steinway-Piano im Eingangsbereich eingeladen. Werke von Künstlern, Designern und Kunsthandwerkern, die Dries Van Noten beeindruckt haben, werden ausgestellt, seien sie dies Porzellanserien, alte Schallplatten, Bücher, Fotografien, Möbel oder Schmuckkollektionen. Designer-Kollegen wie Ann Demeulemester, ebenfalls der belgischen Design-Schule entstammend, präsentieren und verkaufen ihre Produktserien in wechselndem Rhythmus.

Durch das Weiß der Wände und das Betongrau der Böden im Store zieht sich ein Gelbton, der Signalfarbe und Synonym aller Store-Standorte von Dries van Noten ist. Hier taucht er immer wieder auf Textilien, Teppichen, Sofas, Tischen und anderen Einzelmöbeln auf. Die meisten Möbel stammen von dem französischen Möbeldesigner Johan Viladrich, dessen Entwürfe ein Zero-Waste-Konzept verfolgen und gezielt Alt-Materialen wiederverwenden.
Die schlichte Basisgestaltung der Räume dient auch als Leinwand. Lokale und internationale Künstler sind eingeladen, die Wände der Verkaufsräume zu bemalen.

Archivräume in der Damen- und Herrenabteilung beherbergen eine Auswahl von Kleidungsstücken und Accessoires aus vergangenen Kollektionen, die zum Kauf angeboten werden. Nach Corona, so ist geplant, wird der Resell-Service mit Dries-Van-Noten-Stücken von Kunden, die aufgefrischt und ggf. „restauriert“ werden, erweitert.

Nach Corona soll im Laden auch eine offene Küche eingerichtet werden, an der Drinks und Snacks gereicht werden. Auch der Parkplatz ist verplant: Ausstellungseröffnungen, kulinarische Verkostungen prominenter Köche u. Ä. sind hier in Zukunft angedacht.