Boden mit individueller Handschrift | stores+shops

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Bodenbeschichtung aus Flüssigkunststoff im Beton-Look in zwei verschiedenen Grautönen, in einem individuellen Muster aufgetragen bei Möbel Hofmeister in Sindelfingen (Foto: Arturo)

Boden mit individueller Handschrift

Einen wahren Boom erleben im Handel Bodengestaltungen mit Beschichtungen. Besonders trendig ist der Betonlook. Möglich sind aber auch viele andere neutrale Farben, genauso wie individuelle Muster auch in kräftigen Farben. Es können Partikel eingestreut werden, die durch Schleifen eine wieder eigene Optik erzeugen.

Im Handel nimmt die Anzahl der Läden zu, die mit fugenlosen Böden in Betonoptik ausgestattet sind. Der Baustoff Beton erlebt als Sichtbeton eine wahre Renaissance und hat sich in der Gestaltung von Shops und privaten Wohnhäusern einen festen Platz erobert. Die Bandbreite reicht von geglätteten Betonflächen bis hin zu geschliffenen Estrichen – natur oder eingefärbt, in matt oder glänzend. Aber auch mit Kunstharzböden lassen sich individuelle Lösungen in Betonoptiken erzeugen. Diese Böden sind Unikate, deren Optik von vielen Faktoren abhängt. Neben Material, Bearbeitungstechnik oder Verwendung bestimmter Pigmente können beispielsweise auch der Lichteinfall oder der Grundriss eines Raumes das Ergebnis beeinflussen.

In der Boutique Karin Bezner in Heilbronn schafft die helle Bodenspachtelmasse einen cleanen, aber nicht kalten Look. (Foto: Kiesel)

In der Boutique Karin Bezner in Heilbronn schafft die helle Bodenspachtelmasse einen cleanen, aber nicht kalten Look. (Foto: Kiesel)

Beim Neubau des Wohnzentrums Hofmeister in Sindelfingen entschieden sich Bauherr und Innenarchitekt, einen Teil der Bodenflächen im minimalistischen Betonlook zu kreieren, um die Waren in einem zeitgemäßen Ambiente zu präsentieren. Akzentuierte Lichteffekte, großzügige, übersichtliche Wegeführung und Kojengestaltung tragen zu Transparenz und Wohlfühl-Ambiente bei.

Der verantwortliche Innenarchitekt Werner R. Quadt erklärt: „Böden tragen besonders stark zur Stimmung und zu einem aussagekräftigen Erscheinungsbild bei. Gerade Möbel wirken besonders gut in einem bestimmten Bodenumfeld.“ Geschäftsleitung und Innenarchitekt entschieden sich, in allen Highend-Küchen-, Wohn- und Schlafzimmerbereichen „Arturo“- Verlaufsbeschichtungen zu verlegen. Die Beschichter Marco Willems und sein Team realisierten den Kunstharzboden in zwei Grautönen und Wischtechnik.

Zunächst wurde der extrem raue und unebene Betonrohboden mit Diamant abgeschliffen und anschließend eine Kratzspachtelung aufgetragen. Nach 24 Stunden Trocknungszeit konnte das Team von Willems Beschichtungstechnik einen pigmentierten Flüssigkunststoff im gewünschten Betonlook aufbringen. Das Mischungsverhältnis des hellen und dunklen Farbtons hatten Bauherr, Architekt und Fachberater von Arturo zuvor festgelegt, die genaue Ausführung entscheidet sich vor Ort beim Auftragen.

Einzelanfertigung

„Eine Bodenbeschichtung ist wie eine Handschrift“, sagt Marco Willems. „Jeder schreibt etwas Eigenes. Deshalb haben wir auf den gesamten 8.000 Quadratmetern Fläche immer mit demselben Verarbeiterteam gearbeitet, um ein durchgängiges, unverwechselbares Design zu erhalten. Auf Kundenwunsch sollte dieses etwas ‚wild‘ sein und locker aussehen. Nur in der Bibliothek wurde eine hochglänzende weiße Verlaufsbeschichtung verlegt, die wie eine edle Glasfläche anmutet.“ Die Beschichtungssysteme können durch ein großes Farbspektrum und weitere Gestaltungsmöglichkeiten auf die Wirkung eines Raumes abgestimmt werden. Floorstylisten und Designer realisieren auch Einzelanfertigungen, die genau zur jeweiligen Raumsituation passen und Produkte in Szene setzen.

Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bieten auch zementgebundene Designböden. Ihre Oberfläche kann etwa durch die Wahl von natürlichen Zuschlagstoffen bestimmt werden. Beim nachträglichen Schleifen und Polieren der Bodenoberfläche kann die Struktur der Zuschläge so herausgearbeitet werden, dass terrazzoähnliche Effekte entstehen.

Geschliffener Fließestrich

Auch das Art Tisch-Einrichtungshaus in Landau wünschte sich für die Präsentation der Ware einen edlen Boden. Ein geschliffener Fließestrich dient in der Verkaufsetage des neuen innerstädtischen Wohn- und Geschäftshauses als Bodenbelag.

Das Art Tisch-Einrichtungshaus in Landau hat einen geschliffenen Fließestrich mit Rheinkies als Körnung. (Foto: Heidelberger)

Das Art Tisch-Einrichtungshaus in Landau hat einen geschliffenen Fließestrich mit Rheinkies als Körnung. (Foto: Heidelberger)

Zusammen mit den rohen Betonstützen und den offen verlegten Installationen setzt der hellgraue Naturterrazzo mit Rheinkies als Körnung die hochwertigen Designermöbel hinter der 70 m langen Schaufensterfront des Einrichtungshauses unaufdringlich in Szene.

„Der Rheinkies als Körnung bringt eine lebhafte Anmutung, die für mich gut zur Umgebung passt und die auch eine Verbindung des Ladens nach draußen schafft“, sagt der Architekt Thorsten Arnold. „Dennoch wirkt der 450 Quadratmeter große Boden ruhig und ist passend für die Möbelausstellung.“

Der Bodenaufbau ist klassisch, zwischen Betondecke und Estrich liegt die Dämmung. Die Fußbodenheizung sowie Ver- und Entsorgungsleitungen sind vom Fließestrich hohlraumfrei ummantelt. Bodentanks, etwa für Steckdosen oder Küchenanschlüsse, waren im Vorfeld eingeplant und wurden ausgespart. Als zementgebundener Estrich der Wahl kam „CemFlow“ von Heidelberger Fließestrich Südwest zum Einsatz.

„CemFlow“ ist ein zementgebundener, faserarmierter Fließestrich und wird im Werk computergesteuert hergestellt und einbaufertig zur Baustelle transportiert. Die Oberflächenhärte des Bodens, der Schleif- und Poliergrad, aber auch Beschichtungssysteme zum Schutz der Oberfläche beeinflussen den Glanz eines zementgebundenen Bodens. Einen zusätzlichen Reiz ergeben etwa eingelassene Einbauten oder Bodenleuchten. Auch die Bodenspachtelmasse „ServoArt CeFlo“ von Kiesel bietet individuelle Lösungen am Boden. Die Oberflächenstruktur ergänzt die Optik von Fliesen, Naturstein, Parkett und Teppich, sodass der Boden auch gut mit angrenzenden anderen Bodenbelägen kombiniert werden kann.

Authentizität

Die Oberflächeneigenschaften sind vergleichbar mit denen eines Marmor- oder auch Parkettfußbodens. Basis ist ein zementärer Baustoff. Aufgrund von bauphysikalischen und baudynamischen Gegebenheiten können erkennbare Haarrisse entstehen, diese sind ein Zeichen von Authentizität.

Das Optikergeschäft Kraft in Stuttgart hat einen echten gespachtelten Betonboden. (Foto: Heikaus)

Das Optikergeschäft Kraft in Stuttgart hat einen echten gespachtelten Betonboden. (Foto: Heikaus)

Ulrich Lauser, Leiter Anwendungstechnik bei Kiesel Bauchemie: „Je nach gewünschter Optik lassen sich verschiedene Strukturen, Farbverläufe und Oberflächenmuster realisieren. Bei Flächen ab einer Größe von 50 Quadratmetern ist sogar eine individuelle Farbeinstellung möglich. Darüber hinaus kann der Verarbeiter, der von Kiesel speziell geschulte und zertifizierte ‚ServoArtist‘, beim Einbringen des Trendbodens spezielle Spachteltechniken anwenden und so seine eigene Handschrift gemäß den Vorgaben des Kunden einbringen. Auf diese Weise wird jeder Boden zu einem Unikat.“ Sieben Grundtöne werden vom Hersteller angeboten: Schiefer, Stein, Erde, Elfenbein, Granat, Gletscher und Amazonit. Ina Bezner, in zweiter Generation Inhaberin der Boutique Karin Bezner in Heilbronn, sagt zu ihren Erfahrungen mit dem Spachtelboden: „Sowohl optisch als auch gestalterisch kann ich mir für meine Boutique keinen besseren Fußboden vorstellen. Die individuelle Note der Oberfläche passt zum Design unserer Mode-Kollektionen.“ Individuelle Böden machen aber auch die Kunden neugierig und können zu einem positiven Shopping-Erlebnis beitragen.

Fotos: Arturo (1), Heidelberger (1), Heikaus (1), Kiesel (1)

Sutterlüty steht auf Zementbeschichtung

Der in der österreichischen Region Vorarlberg tätige Lebensmittelfilialist Sutterlüty verwendet seit 5 Jahren für seine neuen Märkte eine mineralische Bodenbeschichtung auf Zementbasis. Wie sind die Erfahrungen?

Sutterlüty verwendet komplett durchgefärbte Böden in warmen und kräftigen Farben wie Beige oder Rot, die auf eine Estrichschicht aufgebracht werden. Thomas Schierle, Leiter Expansion und Ladenbau bei Sutterlüty sagt, dass der Einbau des Bodens beim Neubau etwa eine Woche in Anspruch nimmt. Die Kosten liegen bei rd. 40 Euro pro Quadratmeter. „Wir haben damit für uns den optimalen Bodenbelag gefunden“, sagt Schierle, „und wir werden diesen auch in unseren kommenden Projekten einsetzen. Eine bessere Lösung sehen wir zurzeit nicht. Die Kunden äußern sich sehr positiv über unsere Fußböden. Die Einkaufswagen lassen sich sehr gut schieben, es gibt kaum Rollgeräusche.“ Schierle weist darauf hin, dass der Boden ein handwerkliches Produkt ist. Dadurch kann das Aussehen im Ergebnis durchaus variieren, je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit beim Aufbringen des Bodens. „Es gibt zwar nur wenige Fugen, aber die müssen gut ausgebaut sein. Wir halten es für sinnvoll, mit Fugenprofilen zu arbeiten“, so Schierle. „Das kostet zwar etwas mehr, garantiert aber, dass Hubwagen die Kanten nicht abschlagen.“   

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