Der Online- und Versandhandel steigerte im Jahr 2021 seinen Gesamtumsatz mit Waren um knapp 19 Prozent auf insgesamt 100,3 Mrd. Euro brutto, davon entfielen 99,1 Milliarden Euro auf den E-Commerce (2020: 83,3 Mrd. Euro). Damit wird die Prognose des bevh für 2021 bestätigt. Jeder siebte Euro, der den Verbraucher:innen in Deutschland für Konsumausgaben zur Verfügung stand, wurde für Waren im Online-Handel ausgegeben. Ein Jahr zuvor war es noch jeder achte. Bereinigt man die Umsätze um Lebensmittel-Einkäufe, zog der E-Commerce mit Waren 2021 sogar jeden fünften Euro auf sich.
Zuwächse bei Lebensmitteln, Medikamenten und Drogerieartikeln
Unter den Warengruppen wuchs erneut der Umsatz mit Online-Lebensmitteln am stärksten an. Die Umsätze mit E-Food stiegen binnen Jahresfrist um fast 50 Prozent auf rund 3,9 Mrd. Euro (2020: 2,7 Mrd. Euro). Bereits im Vorjahr war der E-Commerce-Umsatz mit Lebensmitteln um 67 Prozent gewachsen. Die Corona-Pandemie begünstigte die Etablierung neuer Geschäftsmodelle, insbesondere im Bereich Quick-Commerce, wo zahlreiche Anbieter auf den deutschen Markt drängen.
Weitere Branchengewinner waren der Online-Handel mit Medikamenten und Drogerieartikeln mit einem Umsatzplus von 34,6 bzw. 32,8 Prozent. Die meisten Verkäufe verzeichnete weiterhin das Bekleidungssegment mit einem Online-Umsatz von 19,27 Mrd. Euro im Jahr 2021. Den zweiten Platz belegt der E-Commerce mit Elektronikartikeln und Telekommunikation mit einem Jahresumsatz von 16,44 Mrd. Euro.
Marktplätze legen erneut zu
Gut die Hälfte der E-Commerce-Umsätze entfielen nach Angaben des Bevh auf Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay. Mit einem Plus von 19,9 Prozent im Vergleich zu 2020 zählen sie erneut zu den stärksten Vertriebskanälen. Ebenfalls kräftig zulegen konnten die Online-Pureplayer, die mit einem Umsatz von 29,5 Mrd. Euro einen Zuwachs von 18,4 Prozent verzeichneten. Auch Multichannel-Händler präsentierten sich stark mit einem Zugewinn von 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 14,7 Mrd. Euro. Die höchste Wachstumsrate (+25,4 Prozent) wies der Direktvertrieb (D2C) von Herstellern auf. Die Hersteller-Versender setzten 3,4 Mrd. Euro um.
110 Mrd. Euro für 2022
Für das Jahr 2022 rechnet der Bevh mit einem fortgeführten Wachstum der Branche. Er geht davon aus, dass die Umsätze mit Waren um weitere 12,0 Prozent steigen werden. Der E-Commerce allein werde voraussichtlich mehr als 110 Mrd. Euro brutto umsetzen.
Online- und Versandhandel: Kennzahlen
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