Um Self-Service-Automaten optimal in POS-Konzepte integrieren zu können, sollten diese grundsätzlich einfach zu bedienen sein, d.h. der Auswahlvorgang am Automaten muss intuitiv verständlich und ausführbar sein. Darüber hinaus gilt, möglichst viele Bezahlarten zu bieten. Münze und Banknoten stellen die schon seit Jahrzehnten bekannten Grundbezahlarten am Automaten dar, seit der Corona-Pandemie haben die bargeld- und insbesondere kontaktlosen Bezahlarten deutlich an Priorität gewonnen. Auch die Möglichkeit der PIN-Eingabe ist im Vending immer öfter gefragt, da auch höherpreisige Waren über 50 Euro mittlerweile via Automatenverkauf angeboten werden.
Moderne Paymentterminals können inzwischen mehr als lediglich Kartenzahlungen anzunehmen. So eignen sich die neuesten Android-Terminals auch für Servicezwecke, die Kommunikation mit dem Kunden und andere Marketingmaßnahmen. Ein Beispiel: der „Micro Markets“-Trend, der als autarkes Konzept bei allen Geschäftsvorfällen auf das eingesetzte Terminal zurückgreifen muss.
Ansprüche des Handels und der Konsumenten an die Self-Service-Automaten
Wichtig ist, dass sich die Ansprüche des Handels und der Konsument:innen an die Self-Service-Automaten überschneiden. Automaten jedoch stehen für sich allein, wie „stumme“ Verkäufer, dessen Sortiment nur sporadisch und ohne Ansage wechselt – eine Herausforderung im Vending. Der Handel kann hier unterstützen, indem Verbraucher:innen Neuigkeiten zum Sortiment oder Aktionen am Automaten z. B. als Teil von Werbeaktionen aktiv übermittelt werden.
Die Corona-Pandemie zwang viele Händler dazu, Standorte und vertragliche Bindungen zu überdenken, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Manche Operatoren stiegen in den E-Commerce ein. Vor allem 24/7-Konzepte bedingen eine E-Commerce-Lösung. Die Ladenschlussgesetze in Deutschland lassen „echte“ 24/7-Konzepte im stationären Handel nicht zu. Automaten ohne Personal bieten hier eine flexible und autarke alternative Verkaufsmöglichkeit.
Ein noch größeres Sortiment und mehr Verkaufsfläche als herkömmliche Automaten bieten Container-Shops wie beispielsweise „LateBird“, bei dem Kund:innen über das unbediente Terminal „OPP-C60“ des Anbieters CCV ihre Einkäufe bezahlen. Altersverifikationen erfolgen hier via Girocard und können direkt am Terminal durchgeführt werden, so dass auch Sortimente wie Tabak und alkoholische Getränke im Shop integriert werden können.
Zukunft der Terminals
Kassenlose Geschäfte oder Payment-Szenarien im „Internet of Things“ sind noch Zukunftsmusik, die digitale Entwicklung im Payment ist dagegen bereits in vollem Gange. Terminals werden auch in den nächsten fünf Jahren und darüber hinaus noch eine große Rolle spielen, so eine Erkenntnis einer aktuellen Umfrage an die CTOs mehrerer Handelsunternehmen, die CCV gemeinsam mit dem EHI durchführte. Dem liegt zugrunde, dass sehr viele für den Handel wichtige Funktionen über Schnittstellen zwischen Kasse und Terminal etabliert sind. Diese über andere Konstellationen zu realisieren, ist aufwändig. Zudem ist hier das Vertrauen und die Akzeptanz der Verbraucher:innen vonnöten.
Neue Android-Lösungen des Herstellers CCV verfügen über Value Add-Services wie App-basierte Kassen- oder Loyalty-Systeme und können ohne zusätzliche Hardware auf einem Terminal integriert werden. Die „PhonePOS“-App des Zahlungsdienstleisters wandelt darüber hinaus ein herkömmliches Android-Smartphone in ein Kartenlesegerät um. So können Händler Smartphones auch als Bezahlterminal einsetzen.
Im Hinblick auf das im Zuge der Corona-Pandemie wachsende Online-Geschäft sollten sich Händler spätestens jetzt mit Omnichannel-Varianten wie „Click & Collect“ oder „Call & Collect“ beschäftigen. Payment-Dienstleister ermöglichen es, Transaktionen und Backend-Prozesse aus allen Kanälen – online, offline und mobil – nahtlos zu verknüpfen.
Was kommt nach Kontaktlos-Zahlungen?
Face ID als Identifikation wird bereits genutzt und unterstützt die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Mit dem Einsatz von kontaktlosen Technologien entledigen sich Handelsunternehmen zunehmend des kontaktbehafteten Karten- und Magnetstreifenlesers. Die Vielfalt von unterstützten Zahlungsverfahren hat in den letzten Jahren zugenommen. Noch offen ist, wann und wie die großen Player wie Facebook, Whatsapp oder auch Google künftig den Zahlungsverkehr verändern. Neue Möglichkeiten wie voll-automatische Zahlungen per IOT, beispielsweise Maut oder Parking, sindh bereits im Anmarsch.