Die Pandemie und die damit einhergehenden Lockdown-Phasen für die stationären Geschäfte trieben den Trend zum Onlinehandel noch einmal an. Das Berliner Online-Modehaus profitierte von dieser Entwicklung: Die Anzahl der aktiven Kundschaft stieg um 25 Prozent auf 38,7 Mio. Kund:innen. Sie tätigten insgesamt 185,5 Mio. Bestellungen, wobei der durchschnittliche Warenkorb bei 57,7 Euro lag.
Hinzu kam ein außerordentlich kräftiger Anstieg von Neukund:innen. Insgesamt steigerte sich das Bruttowarenvolumen (GMV) um 30,4 Prozent zum Vorjahr auf 10,7 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um 23,1 Prozent auf 8,0 Mrd. Euro. Das EBIT verbesserte sich um ganze 121,5 Prozent auf 367 Mio. Euro (2019: 165,8 Mio. Euro). Im deutschsprachigen Raum erzielt Zalando weiterhin den größten Teil seines Umsatzes. Rund 41 Prozent und damit 3,32 Mrd. Euro setzte das Unternehmen in der DACH-Region um.
Online und Offline vernetzt
Zalando bietet über sein Partnerprogramm “Connected Retail” stationären Händlern an, ihre Produkte über Zalando zu verkaufen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hatte Zalando im April ein Hilfspaket angeboten, in dem der Onlinehändler auf Zalando auf Kommissionszahlungen verzichtet und wöchentliche Zahlungsintervalle eingeführt hatte, um die Liquidität der Händler zu unterstützen, die ihren Offline-Bestand auf der Zalando Plattform verkaufen.
Im vierten Quartal 2020 machte das Partnerprogramm 24 Prozent des GMV im Zalando-Shop aus. Ende 2020 nutzten rund 2.400 stationäre Geschäfte das Connected Retail Programm. Bis Ende Februar 2021 waren mehr als 3.400 stationäre Geschäfte an die Zalando-Plattform angebunden. „Das Wachstum von Connected Retail zeigt, welchen Wert die Kombination aus Offline und Online für Händler:innen haben kann”, sagt Zalando Co-CEO David Schneider.
Expansion in Europa geplant
Aufgrund des starken Wachstums 2020 korrigierte Zalando seine Prognosen für die kommenden Jahre. Aktuell rechnet die Onlineplattform für 2021 mit einem GMV-Wachstum von 27-32 Prozent und einem bereinigten EBIT von 350 bis 425 Mio. Euro. Aufgrund der anhaltenden Transformation zur Plattform fällt das Umsatzwachstum geringer aus als das GMV-Wachstum: 24 bis 29 Prozent auf 9,9 bis 10,3 Mrd. Euro. Zalando wird weiter in Logistik und Technologie investieren und plant für 2021 Investitionen zwischen 350 bis 400 Mio. Euro.
Der Fashion-Händler plant, sein Geschäft sowohl in bestehenden Märkten auszubauen, als auch in diesem Jahr in weitere sechs europäische Länder expandieren: Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Slowakei und Slowenien. Rumänien und Ungarn sollen im Jahr 2022 folgen.
Vorstand neu aufgestellt
Nach Rubin Ritters Ankündigung, das Unternehmen nach der kommenden Hauptversammlung zu verlassen, und um die eigenen Wachstumsambitionen voranzutreiben, stellt Zalando den Vorstand zum 1. April 2021 neu auf. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am Montag, 15. März 2021, Astrid Arndt als Chief People Officer in den Vorstand berufen. Die Position wurde neu geschaffen. Astrid Arndt führt seit 2019 die Abteilung People & Organisation, bei Zalando ist sie seit 2018. Die Zalando-Gründer Robert Gentz und David Schneider werden das Unternehmen auch weiterhin als Co-CEOs führen.
Kennzahlen zu Zalando
Statistiken zur Umsatzentwicklung von Zalando sowie weitere Informationen und Fakten finden Sie im EHI-Statistik-Portal Handelsdaten.