
Kontaktlose Transaktionen von Debit- und Kreditkarten in Deutschland
Foto: Payone
Die Entwicklung des kontaktlosen Bezahlens in Deutschland lässt sich kurz zusammenfassen: Lange passierte wenig – bis 2018 Google und Apple mobiles Bezahlen erstmals zur angesagten Smartphone-Funktion machten. Ende 2019 unterstützte die Mehrzahl der rund 100 Mio. deutschen Girocards NFC. Und dann kamen Corona und die Hygieneregeln.
Rund 70 Prozent der über Payone abgewickelten Kredit- und Debitkarten-Transaktionen erfolgten im Mai 2020 kontaktlos. Das kräftige Plus von über 20 Prozentpunkten lässt laut Hoffmeyer auf zahlreiche Erstnutzer im Zuge der Corona-Pandemie schließen. Unabhängig vom Infektionsgeschehen rechnet Hoffmeyer bei kontaktlosen Zahlungen nicht mehr mit einer Trendumkehr.
Der aktuelle Aufschwung beim bargeldlosen Bezahlen, getrieben durch kontaktlose Bezahlverfahren und mehr Online-Shopping, klingt zwar zunächst wie eine gute Nachricht für die Zahlungsdienstleister. Doch die Corona-bedingten Umsatzausfälle ihrer Kunden bis hin zu Insolvenzen treffen auch die Zahlungsdienstleister, so Hoffmeyer im Rahmen des digitalen Fachgruppentreffens im Juni. Das EHI hatte Corona-konform zur Online-Präsentation der Ergebnisse der diesjährigen Payment-Studie geladen.
Lösungen für KMU

Bezahlung der letzten Einkäufe
Foto: Allensbach-Umfrage zum Bezahlen in Deutschland 2020
Viele kleine und mittelständische Händler sowie Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe stehen vor großen Herausforderungen, so der Payone-Vorstand. Mit einfachen Einstiegslösungen für mobiles Bezahlen und für Online-Shops sowie mit alternativen Preismodellen für kleine Unternehmen müssen Zahlungsdienstleister darauf reagieren.
Payone bietet beispielsweise mit der „Bluescan“-App mobiles Bezahlen von Smartphone zu Smartphone. Mit der App können Händler in Deutschland und Österreich mobile Zahlungen mit Bluecode ohne Terminals und ohne monatliche Fixkosten akzeptieren, das Onboarding erfolgt komplett digital. In der eigenen Branche sieht Hoffmeyer Raum für Konsolidierung. Im Vergleich zu anderen Industrien sei der Payment-Markt noch sehr fragmentiert, sagte er.
Payone selbst blickt bereits auf eine Reihe von Firmenzusammenschlüssen zurück: Vor 20 Jahren als Start-up in Kiel gegründet, wurde das Unternehmen nach der Übernahme 2015 durch den Deutschen Sparkassenverlag (DSV) 2017 mit einer weiteren DSV-Tochter, der B+S Card Service, zu BS Payone verschmolzen. 2019 entstand durch die Fusion mit Ingenico Payment Services das heutige Joint-Venture des DSV mit der französischen Ingenico-Group. Im Februar 2020 hat der weltweit tätige Zahlungsverkehrsdienstleister Worldline seine Absicht mitgeteilt, Ingenico zu erwerben.