Muji: Community-Kaufhaus in Berlin

Mit seiner Ladenfläche von rund 1.400 qm erstreckt sich der Store über vier Stockwerke – und zwar im legendären „Marmorhaus“ auf dem Berliner Ku’damm, einem ehemaligen Filmtheater aus den 1910er Jahren.

Die Gestaltung der Fläche ist gewohnt minimalistisch. Raumhohe Rückwandregale aus Holz und Stahl prägen den Store. Die Verkaufsware strukturiert ihn, die sparsame Deko setzt sich aus Produkten aus dem Sortiment zusammen.

Dass das japanische Unternehmen – wie es gerade auch andere internationale Marken tun – auf solchen geräumigen Flächen neue Sortimente ausprobieren und sich an einer Neuauflage der Kaufhaus-Idee probiert, liegt nahe, da das Muji-Konzept von jeher einen Kaufhaus-Charakter besitzt.

Vor dem Hintergrund ungewöhnlicher Zeiten intensivierte das japanische Unternehmen seine Mission, essentielle Alltagsprodukte zu bezahlbaren Preisen anzubieten. Teilweise wurden daher die Preise gesenkt, der Verkauf von waschbaren Gesichtsmasken gestartet.

Neben dem hier sehr umfangreichen Muji-Sortiment aus Mode, Haushaltswaren, Heimtextilien, Wellness- und Beautyprodukten werden hier im Flagship-Store erstmals auch Bücher verkauft. Neu ist auch, dass rund 20 lokalen Lebensmittelproduzenten, Brands und Künstlern ein Teil der Ladenfläche zur Verfügung gestellt wurde. Hier werden Upcycling-Produkte und nachhaltige Möbel und Accessoires, lokal produziertes Gebäck, Süßigkeiten, Getränke und Haushaltswaren verkauft.

Die Idee des Community-Markts entwickelte und realisierte Muji zuerst in Japan, um den dortigen Food-Manufakturen eine Verkaufsplattform einzurichten und damit die Gemeinschaft vor Ort zu stärken. Die Art von In-Store-Event soll auf internationaler Ebene erweitert werden.

Muji wurde 1980 in Japan als Alternative zu der damaligen Konsumkultur gegründet, mit der Idee, gute, puristische Produkte ohne Markennamen in einfacher Verpackung auf den Markt zu bringen. Zurzeit betreibt das Unternehmen über 900 Stores weltweit.