Für die Studie „Verpackungstrends im Onlinehandel“ gab die Bertelsmann-Division 50 Test-Bestellungen bei Online-Shops aus der Fashion- und Beauty-Industrie auf und analysierte deren Verpackungen, begleitende Kundenkommunikation auf und im Paket sowie den Retouren-Prozess. Das Ergebnis: Beide Branchen zeigen deutliche Unterschiede bei der Wahl des Verpackungstyps. Setzen 59 Prozent der Fashion-Händler beim Versand auf die Tüte, bevorzugt das Beauty-Segment aufgrund von zerbrechlichen Waren den Karton.
Beim Branding ähneln sich die Fashion- und Beauty-Branche: Ein Großteil der Unternehmen brandet seine Verpackungen mit Logos und Slogans und setzt seine CI-Farben ein. Die Kartonagen im Beauty-Bereich zeigen jedoch häufig erst beim Öffnen die Markenbotschaften. Viele Unternehmen, vor allem Newcomer, nutzen die Verpackung auch zur direkten Kundenansprache, z. B. durch die Platzierung von Social Media-Icons oder Apps zum Download.
Verbesserungspotenzial gibt es laut Untersuchungsergebnis beim Aspekt „Convenience“, also der Dienlichkeit bzw. dem Nutzen der Verpackung, die den Konsumenten einen Mehrwert bieten soll – beispielsweise durch leichtes Öffnen, Wiederverschließbarkeit oder möglichst wenig zu entsorgenden Verpackungsmüll. Lediglich 52 Prozent der untersuchten Unternehmen setzen auf perforierte Verpackungen. Nachholbedarf gibt es auch beim Thema Nachhaltigkeit. Zwar setzen viele Unternehmen auf nachhaltige Materialien, lediglich bei 15 Prozent kann sich der Endkunde bewusst gegen zusätzliches Seidenpapier, Plastik oder für gebrauchte Kartonage entscheiden.
Zu einem unkomplizierten Retourenprozess zählen darüber hinaus wiederverschließbaren Verpackungen, eine unkomplizierte Bereitstellung der Retouren-Label und kostenlose Rücksendemöglichkeiten. Fast zwei Drittel der Fashion-Anbieter stellen das Retouren-Label bereits im Paket bereit, 95 Prozent von ihnen tragen zudem die Rücksendekosten. Beauty-Unternehmen überzeugen setzen auf Produktproben, die der Kunde häufig sogar selbst auswählen kann und Services wie Geschenkverpackungen, die aufgrund eines höheren logistischen Aufwands jedoch meist nur gegen Zusatzkosten erhältlich sind.