Die Tage von Real unter dem Dach des Metro-Konzerns sind gezählt. Der neue Eigentümer steht so gut wie fest. Mit dem Immobilieninvestor Redos, der ein Konsortium von weiteren Investoren anführt, steht die Metro schon seit mehreren Wochen in „exklusiven Verhandlungen“, bestätigte Metro CEO Olaf Koch auf einer Pressekonferenz am 24. Juli. Der Vertrag soll Mitte September über die Bühne gehen und dem Konzern einen Mittelzufluss von 500 Mio. Euro bescheren. Das operative Geschäft der SB-Warenhäuser beabsichtigt die Metro noch 3 Jahre fortzuführen.
Ungeachtet der bevorstehenden Abspaltung der Lebensmittelsparte aus dem Metro-Konzern investiert die Real GmbH weiter in das Vertriebskonzept der „Markthalle“. Konzeptionell knüpft die Markthalle Balingen an das Manufakturenkonzept an, das Real 2016 zuerst in Krefeld und zwei Jahre später in Braunschweig realisiert hat: Ein nach dem Vorbild eines Wochenmarkts gestaltetes Areal mit „Genussmanufakturen“, bestehend aus einer Marktküche mit frisch zubereiteten regionalen Gerichten und Klassikern wie Schnitzel, Hähnchen und Currywurst, dem „Meistermetzger“, einer „Meisterbäckerei“, einer Fisch- und Käsetheke sowie einer Sushibar. Im Vergleich zu den beiden Vorläufern fällt das Gastronomie-Areal deutlich kompakter aus. Auf eine Austernbar und eine Pasta-Station wurde in Anbetracht der Verbrauchermarktfläche von 3.300 qm verzichtet. Zum Vergleich: Die Häuser in Krefeld und Braunschweig sind mit 11.500 bzw. 9.700 qm deutlich größer dimensioniert. Für Lebensmittel und Gastronomie stehen in Balingen rund 1.400 qm Fläche zur Verfügung, der Großteil der Fläche ist dem Nonfood-Sortiment vorbehalten.
Nach aufwendiger Kernsanierung und Flächenerweiterung präsentiert sich der ehemalige Real Nonfood-Markt von innen und außen in einem komplett neuen Gewand. Die offene Fassade in Glas und Holzoptik gibt sich einladend, vor dem Markt stehen für die Kunden 225 Parkplätze zur Verfügung. Nach dem Betreten der Eingangszone richtet sich der Blick sogleich auf die Marktküche, in der die Profi-Köche die Speisen vor den Augen der Kunden zubereiten. Etwas zurückgesetzt befindet sich der Service-Point für die Abholung online bestellter Produkte und – vom Eingangsbereich aus nicht sichtbar – die Checkout-Zone mit 8 bedienten Kassen. Der Kundenlauf beginnt klassisch mit der Obst- und Gemüseabteilung, um die herum sich die Frischwarenabteilungen gruppieren. Hier werden Fleischspezialitäten, Aufschnitt, Fisch, Käse und Feinkostartikel in Thekenauslagen stimmungsvoll inszeniert.
Nützliche Küchenhelfer
Ein Novum für Real ist die sich anschließende Platzierung einer Nonfood-Abteilung mit lebensmittelnahen Gebrauchsartikeln, die in großen Lettern mit „Gute Helfer für die Küche“ überschrieben ist. Das Trockensortiment präsentiert sich schnörkellos mit geradlinig ausgerichteter Reihung von Verkaufsgondeln, flankiert von der Weinabteilung mit einer großen Auswahl von Spitzengewächsen regionaler Weinkellereien. Das Store-Design wird von dunklen Farbtönen dominiert. Regale, Verkaufsgondeln, Kühleinrichtungen und die Rückwände sind in dunklem Anthrazit gehalten, die Wände hinter den Bedienungstheken durchgängig mit schwarzen Fliesen verkleidet.
„Mit der Markthalle Balingen zeigen wir eindrucksvoll, dass wir unser Wochenmarkt-Konzept auch an Standorten mit einer kleineren Verkaufsfläche realisieren können“, sagte Real CEO Patrick Müller-Sarmiento beim obligatorischen Presserundgang. Rund 3,6 Mio. Euro investierte Real in den Umbau des Marktes, etwa den doppelten Betrag steuerte der Eigentümer FSP Immobilien GmbH bei. Der nächste Real-Markt mit Markthallenkonzept soll bereits Mitte Oktober in Aschaffenburg eröffnen.
Mehr über die neue Markthalle in Balingen lesen Sie in der nächsten Print-Ausgabe der stores+shops, die am 28.08.2019 erscheint.
Markthalle Balingen
Lange Straße 24
72336 Balingen
Deutschland
Neueröffnung: 25.07.2019
Markthalle Balingen
Lange Straße 24
72336 Balingen
Deutschland
Neueröffnung: 25.07.2018