Viu: System und Individualität | stores+shops

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Die neue Viu-Filiale in Innsbruck
Foto: Stefan Luchs/Viu

Viu: System und Individualität

Der Schweizer Brillenhändler Viu setzt in seinem Marken- und Store-Design auf minimalistische Ästhetik. Die Farb- und Materialwelt wird jeweils individuell gestaltet. Grundlage bildet eine einmal entwickelte Systemwand, die in jeder Filiale neu interpretiert und individuell verbaut wird.

Im Dezember 2018 hat das Brillen-Label Viu in Innsbruck seinen fünften Store in Österreich eröffnet. Mitgründer und Kreativdirektor Fabrice Aeberhard und sein Team zeichnen wie bei allen Viu-Läden verantwortlich für das Store-Design, das stets minimalistisch ist und die klare Linien und Formensprache der Marke widerspiegelt. Variationen bestehen in den Materialien und Akzentfarben.

In Innsbruck ist das Material für die Systemwand unbehandeltes Holz

In Innsbruck ist das Material für die Systemwand unbehandeltes Holz
Foto: Stefan Luchs/Viu

Der Innsbrucker Store mit 40 qm Verkaufsfläche ist in einem Mint-Ton gestrichen. In jedem Store wird die Materialwelt individuell ausgewählt und ein lokaler Bezug geschafften. In der Potsdamer Straße in Berlin, bekannt für ihre zahlreichen Kunstgalerien, kamen zum Beispiel vier Tonnen grüner Cipollino-Marmor für die Präsentationsfläche zum Einsatz. Im Tiroler Innsbruck ist das dominierende Material unbehandeltes Holz. Wenn möglich, übernimmt das Kreativteam bei jedem Viu-Store Elemente aus dem Baubestand der Räume. So wurde der an Terrazzo erinnernde Steinboden in Innsbruck übernommen, geschliffen und versiegelt.

Herzstück des Interieurs ist wie in jedem Viu-Store eine raumübergreifende Systemwand. Die Systemwand wird für jeden Store individuell entwickelt, um sich den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. STRENG GEOMETRISCH Die Grundidee bei der Entwicklung war, „ein flexibles, aber dennoch nachhaltiges POS-System zu konzipieren, das streng geometrischen Strukturen folgt und der Klarheit der Marke Ausdruck verleiht“, so Fabrice Aeberhard. Daraus entstand ein variables Wandsystem, das sich aus einem Grundraster von 12×24 cm großen Rechtecken zusammensetzt.

Zum ersten Mal verbaute das Brillenlabel die Systemwand im Flagship-Store in der Zürcher Grüngasse, in dem Seekiefer als Material zum Einsatz kam. „Seitdem haben wir die Brillenwand in über 40 Stores in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark und Schweden eingesetzt und jedes Mal neu interpretiert“, sagt Aeberhard. In Innsbruck ist die Systemwand aus unbehandeltem Holz. Weiße, pulverbeschichtete Metalltablare, Beschriftungstafeln, Spiegel und Ablagen können in die Schlitzung der Wand eingehängt werden und dienen der Präsentation und Inszenierung der Brillen. Je nach Bedarf können diese immer wieder neu arrangiert werden.

Eigene Brillenkollektion

Die Brillenwand in Berlin wurde aus vier Tonnen grünem Cipollino-Marmor gefertigt. In anderen Filialen kommt zum Beispiel Aluminium, Kork oder Sandstein zum Einsatz

Die Brillenwand in Berlin wurde aus vier Tonnen grünem Cipollino-Marmor gefertigt. In anderen Filialen kommt zum Beispiel Aluminium, Kork oder Sandstein zum Einsatz
Foto: Sandra Kennel/Viu

Die Brillenmodelle werden in Zürich entworfen und in Manufakturen in Japan und Italien hergestellt. Die handgemachten Brillen aus Acetat stammen aus einem Familienunternehmen in den italienischen Dolomiten. Auch innovative Herstellungsmethoden werden getestet: Kunden können in den stationären Geschäften eine 3D-gedruckte Brille in Auftrag geben und individualisieren. Bisher ist es möglich, bei fünf verschiedenen Brillenmodellen Größe, Farbe und Form anzupassen.

Viu bietet sowohl online als auch offline verschiedene Services an, darunter ein „Try at Home”-Programm, bei dem sich Kunden Modelle zum Anprobieren nach Hause schicken lassen können. Der Sehtest wird in den Stores kostenlos angeboten. Ein wesentlicher Bestandteil der Markenstrategie von Viu sind Kooperationen, darunter mit dem schwedischen Label House of Dagmar, Designers Remix aus Dänemark und der deutschen Schmuckdesignerin Saskia Diez.

Viu startete 2013 als reiner Online- Shop, 2014 eröffnete in Zürich an der Grüngasse das erste physische Ladengeschäft. Aktuell ist Viu mit 36 Stores in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark und Schweden vertreten. Für das Jahr 2019 plant Viu die Expansion nach Großbritannien und Frankreich – neue Flagship-Stores sollen in Paris und London eröffnen.

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

Das Store-Design ist auf die Produkte abgestimmt


Fabrice Aeberhard verantwortet das Produkt-, Store- und Markendesign bei Viu. Der Mitgründer der Marke erzählt von dem Ort, wo alles begann und unterstreicht die Wichtigkeit von Handwerkskunst für die Marke.

Worauf legen Sie bei der Gestaltung der Stores besonderen Wert?

Wir passen alle Stores an die lokalen Gegebenheiten und den Spirit der Stadt an. Es gibt ein übergreifendes Store-Konzept, wir interpretieren dies aber individuell mit unterschiedlichen Farben und Materialien. Wir verwenden zudem vorzugsweise natürliche Materialien wie Stein, Kork oder auch Holz.

Welche besonderen Anforderungen stellt die Präsentation von Brillen an das Store-Design?

Eine Herausforderung ist es, eine große Produktauswahl möglichst einfach und klar strukturiert zu präsentieren, damit der Kunde den Überblick behält. Außerdem ist eine optimale Beleuchtung unerlässlich – einerseits, um die Produkte in Szene zu setzen, zum anderen, um ein angenehmes Anprobieren und Betrachten im Spiegel zu ermöglichen.

Die Viu-Brillen werden, wie Sie sagen, vorzugsweise in traditionellen Manufakturen hergestellt. Spiegelt sich dies im Store-Design wider?

Wir verbinden mit Handwerk eine gewisse Wertigkeit und Liebe zum Detail und versuchen daher, diesen Gedanken auch in unseren Stores weiterzuführen. Von der Raumplanung über die verwendeten Farben und Materialien bis hin zu den Produkten stimmen wir alles aufeinander ab. Um die Wichtigkeit des Handwerks zu unterstreichen, findet man in jedem Store ein Porträt unserer italienischen Manufaktur, ein kleines Dorf, gelegen in den italienischen Dolomiten. Dies ist der Ort, wo alles begann.

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