Dieser Penny ist anders. Kein Discounter von der Stange, sondern mit einem eigenständigen, individuellen Look & Feel.
„Box 80“, so der Name des Unikats, hat seinen Standort an der Boxhagener Straße in Berlin-Friedrichshain, einem Stadtviertel, das seit den 70er-Jahren als Street-Art-Viertel bekannt ist. Diesem Standort-Charakter sollte der neue Penny-Markt Rechnung tragen. Fünf Berliner Street-Art-Künstler erhielten von Penny den Auftrag, coole und außergewöhnliche Motive an den Wänden zu realisieren.
Das Briefing war einfach: Die Abteilungen wurden vorgegeben, und die Künstler sollten mit ihrem Style einen Bezug zum Sortiment schaffen. „Die Idee war es, eine Brücke von außen nach innen zu schaffen“, sagt Penny-Marketingleiter Sascha Fischer, der das Projekt von der 3-D-Animation über das Reißbrett bis zur Realisierung begleitet hat. Das Ergebnis zieht sich wie ein roter Faden durch den Markt – von den Wänden über die Säulen bis zum Ausgang.
Originale Berliner Müllboxen
Ein weiteres Merkmal des Konzepts sind Stilelemente aus dem Umfeld des Berliner Kiez: Nostalgische Straßenlaternen, Standard-Müllboxen der Berliner Stadtreinigungsbetriebe, eine Litfaßsäule und Straßenleitplanken als Pfeilerschutz. Besonders originell: Leuchten von Tiefgaragenausfahrten signalisieren mit den Farben Grün und Rot die freien Kassentische am Checkout. Ein Einkauf in diesem Markt wird für die Kunden zu einem Streifzug durch das Viertel.
Welche Überlegungen stehen hinter diesem Konzept? Der Penny-Kunde soll sich laut Sascha Fischer mit „seinem“ Markt identifizieren können. Kein x-beliebiger Discountmarkt im Einheits-Look, sondern ein echter Nachbarschaftsmarkt mit hohem Kundenbindungspotenzial.
Von der Sortimentsstruktur und Warenpräsentation her unterscheidet sich der 800 qm große Penny nur in zwei Punkten von den anderen rund 70 Penny-Märkten in Berlin: durch den konsequenten Verzicht auf Nonfoods und durch eine Salatbar, die hier – untypisch für die Vertriebsform Discount – erstmals im Einsatz ist. Discounttypisch dagegen sind die offenen Versorgungsleitungen an der Decke und der gegossene Fußbodenbelag mit „serienmäßigen“ Gebrauchsspuren. Der Kunde, so die Idee dahinter, soll den Penny-Markt unterschwellig als preisgünstig wahrnehmen, und das gelingt besser, wenn der Markt nicht perfekt designt ist.
Stilelemente aus dem Bahnhof
Der Penny-Markt in Berlin-Friedrichshain ist einer von derzeit 10 Sonderprojekten, mit denen der Filialist neue Konzepte testet. In allen „Leuchtturmfilialen“ soll durch das Store-Design eine Verbindung zum lokalen Umfeld geschaffen werden. Berlin bietet hierfür mit seiner Vielzahl von Stadtbezirken reichlich kreativen Input. Und so ist es kein Wunder, dass es noch drei weitere Penny-Unikate in Berlin gibt, die ebenfalls Elemente aus dem urbanen Umfeld in das Ladenkonzept integrieren.
Im Penny-Markt im Berliner Ostbahnhof wurde die Filiale mit Stilelementen aus dem Bahnhof bespielt, zum Beispiel mit einem Streckennetzplan der Deutschen Bundesbahn als Kundenleitsystem. Aber auch in anderen Bundesländern gibt es vergleichbare Sonderprojekte wie der Penny-Markt „Am Steinbruch“ in Georgsmarienhütte bei Osnabrück. Jeder dieser Märkte hat einen eigenen Namen, der die Verbindung zur Nachbarschaft herstellt.
Mit einem Umsatz von rund 12 Mrd. Euro (2017) ist Penny einer der führenden Discounter in Europa. Das Filialnetz in Österreich, Italien, Rumänien, Tschechien, Bulgarien und Ungarn umfasst rund 1.400 Märkte mit annähernd 21.000 Beschäftigten. In Deutschland erwirtschaften 27.000 Mitarbeiter in 2.180 Märkten einen Umsatz von 7,4 Mrd. Euro.