CashCon 2019: Bargeld nach wie vor unverzichtbar | stores+shops
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Auf der Cash Con 2019 ging es u. a. um Zukunftsszenarien das Bargeld betreffend sowie Trends und Innovationen in der Bargeldlogistik.
Foto: Jörn Wolter

CashCon 2019: Bargeld nach wie vor unverzichtbar

Bargeld ist nach wie vor das meist genutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Vor diesem Hintergrund veranstalteten das EHI Retail Institute und GS1 Germany in Kooperation mit der Alvara Cash Management Group die CashCon 2019 in Frankfurt-Sulzbach.

Mehr als 150 Bargeld-Experten informierten sich u. a. über die Kosten der Barzahlung, über den politischen Gegenwind und Bargeld-feindliche Allianzen sowie bspw. die Notwendigkeit der Nutzung von Bargeld im Automaten-Sektor. Ferner diskutierten sie die „Nadelstiche” und mögliche Gegenmaßnahmen sowie die Attraktivität von Bargeld im Vergleich zu anderen Zahlungsarten.

Neben wissenschaftlichen Beiträgen zum Nutzen des Bargeldes zeigte Handelsblatt-Korrespondent Dr. Norbert Häring hintergründig auf, welcher politische Gegenwind für Bargeld herrscht. Dieser ist insbesondere geprägt von internationalen Kampagnen gegen das Bargeld, im Wesentlichen initiiert und finanziell unterstützt durch die großen Nutznießer unbarer Zahlungsmittel.

Emmanuelle Politronacci von der französischen Nationalbank gab einen Einblick in die Bargeldlogistik und die Bargeldnutzung in unserem Nachbarland Frankreich. Dr. Rüdiger Voss von der Europäischen Kommission erläuterte die Haltung und Einflussbereiche der Kommission in aktuell diskutierten Bargeldfragen.

Podium: Wie attraktiv ist Bargeld?

Die Podiumsdiskussionsrunde mit Akteuren aus Handel, Banken, Bargeldlogistik und Verbänden beschäftigte mit dem Thema der Bargeld-Attraktivität: „Muss Bargeld ins FitCamp?“. Einig war sich die Runde, dass Bargeld attraktiv ist, gebraucht wird und noch lange Zeit seine Berechtigung haben wird. Es sei weniger eine Frage der Attraktivität. Bargeld benötige eine Image-Kampagne und effiziente Marktlösungen, um mächtigen Interessengruppen unbarer Zahlungsvertreter etwas entgegen zu setzen. Die Wahlfreiheit beim Bezahlen für Verbraucher sollte jedoch von keiner Seite angetastet werden.

Im Alvara Cash-Innovations-Forum weckten vor allem die Vorträge von René Heinisch von Rewe sowie Wolfgang Kohl von der Sparkasse Barnim großes Interesse.
Der Rewe-Vortrag zur digitalen Fahrerlegitimation zeigte die neue Vorgehensweise und Vorteile der schnelleren und sicheren Legitimation von Geld- und Werttransportfahrern mit Hilfe der „Alvara Logistic App“ auf. Dazu zählen die schnelle und sichere Autorisierung der GDW Boten sowie die digitalen Quittungen.
Die Sparkasse Barnim präsentierte einen optimierten Münzkreislauf mittels MünzMarktplatz.de, indem mit Münzen auch „Geld verdient“ werden kann.

Auch die Geld- und Wert-Dienstleister Secure Post, vertreten durch Willy Kämpfer, und Prosegur, vertreten durch Heath White, präsentierten aktuelle Lösungen, z. B. eine Ein-Mann-Logistik in der Schweiz, und berichteten, wie sich die Branche verändert.

Im Plenum zeigten weitere Beispiele der Volksbank in der Ortenau sowie der Frankfurter Sparkasse, wie einerseits durch neuartige Bankdienstleistungen oder andererseits durch die angemessene Bepreisung von herkömmlichen Bargeld-Services das Bargeldhandling kostendeckend und effizienter gestaltet werden kann.

Als kleines Highlight der Veranstaltung präsentierte die Deutsche Bundesbank die Ergebnisse einer vom EHI durchgeführten Studie zu den Kosten des Bargeldes im Einzelhandel, auch im Vergleich zu unbaren Zahlungsmitteln. So kostet jede Barzahlung rund 24 Cent. Die umfangreichen Studienergebnisse mit sämtlichen Details werden in Kürze in einer kostenfreien Bundesbank-Publikation veröffentlicht. Je nach Betrachtungswinkel – ob transaktions- oder umsatzbezogen – fallen die Ergebnisse unterschiedlich aus.

Experten aus Handel, Banken und Dienstleistern berichteten aus der Praxis, beleuchteten neue Anforderungen und lieferten neue Denkanstöße für sämtliche Prozesse des Bargeldkreislaufs. Dazu zählten unter anderen auch Vertreter aus der Automatenwirtschaft der Bereiche Vending und Glückspiel, für deren Geschäftsmodelle Bargeld nahezu unverzichtbar ist.

Dr. Frank Pitter von Giesecke & Devrient sowie Marcus Nau von Procoin stellten in Ihrem Beitrag Standardisierungen in der Bargeldlogistik für Banknoten und Münzen vor. Ferner wurden Potenziale für Bargeld-Dienstleister durch PSD2 & Instant Payment aufgezeigt und das Funktionieren von Bargeld und Banking an der Einzelhandelskasse am Beispiel Edeka Grümmi erläutert.

Bernd Herkströter vom Bundesverband Mittelständischer Werte-Logistiker stellte Sicherheitsmechanismen vor, die eine funktionsfähige Bargeldlogistik in Krisenfällen erlauben sollen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von einem Beitrag über die Nutzungsmöglichkeiten der Seriennummer von Banknoten, um das sicherste Zahlungsmittel der Welt noch sicherer zu gestalten.

Die CashCon 2020 wird erneut Ende Januar mit Begleitausstellung stattfinden. Ort und Zeitpunkt wird in Kürze bekannt gegeben.

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