Immerhin 5 neue Shopping-Center kommen in diesem Jahr auf den Markt. Hinzu kommen weitere Planungen für die nächsten Jahre. Das ist eines der Ergebnisse des EHI Shopping-Center Reports 2018. Die aktuellen Projektentwicklungen entstehen in den Metropolen oder in kleineren Städten. Häufig fokussieren sie sich nicht auf Retail allein, sondern bieten mit Mixed-use-Konzepten mehr als reines Einkaufen. Wir stellen einige der spannendsten Projektentwicklungen vor:
East Side Mall Berlin
Die East Side Mall Berlin ist mehr als ein Shopping-Center: Am nördlichen Spreeufer, im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, entsteht zurzeit ein neues Quartier. Neben seinen 120 Shops, die auf drei Ebenen angesiedelt sind, sind Gastronomie und Freizeit ein wesentlicher Bestandteil der Konzeption. Alleine der Food-Court beansprucht 2.500 qm Fläche. Insgesamt kommt die Gastronomie in der East Side Mall auf 4.900 qm. Das Angebot erstreckt sich von leichter asiatischer und vegetarischer Küche bis zum „klassischen“ Fast-Food. Hinzu kommen ein rund 3.000 qm großes Fit-X-Fitness-Studio, 1.900 qm Büro- und Lagerflächen sowie 760 Pkw-Stellplätze. Ein Großteil der Flächen ist bereits vermietet.
Schultheiss Quartier, Berlin
Früher wurde auf dem Grundstück Bier gebraut. An die Tradition der Schultheiss-Brauerei erinnert zukünftig nur noch der Name des neuen Quartiers. Das Immobilienunternehmen HGHI realisierte hier eine Shopping- und Erlebniswelt, die auf einen bunten Mietermix setzt. Entstanden sind rd. 100 Shops auf rund 30.000 qm Retailfläche sowie rund 15.000 qm Büroflächen. Zudem eröffnete das Meininger Hotel auf rund 8.500 qm mit 300 Zimmern. Der aufstrebende Berliner Stadtteil Moabit im Bezirk Mitte mit seinem hohen Altbaubestand ist durch eine vielseitige Gastronomie- und Kulturszene geprägt. Auch als Büro- und Hotelstandort gewinnt Moabit immer mehr an Bedeutung. Das Projekt will mit seiner Vielfältigkeit zur Aufwertung Moabits beitragen.
Oskar, Osnabrück
Das Shopping-Center Oskar, das die Unibail-Rodamco-Westfield-Group bis 2020 in Osnabrück realisieren will, ist ein Novum Zeiten der Marksättigung: Während die meisten deutschen Städte mit derartig großen Handelsimmobilien versorgt sind, ist das neue Einkaufszentrum mit rund 30.000 qm Gesamtfläche das erste seiner Art in Osnabrück – einer Stadt mit gut 150.000 Einwohnern. Geplant sind rund 100 Shops auf 25.000 Quadratmetern Handelsfläche auf drei Ebenen. Mit seiner zentralen Lage am Neumarkt in Osnabrück soll das Center „ein zentraler Gelenkpunkt der Innenstadt“ werden, wie es bei der Unibail-Rodamco-Westfield-Group heißt. 130 Mio. Euro fließen in den Neubau.
Forum Schwanthalerhöhe, München
Wie schon andere Projekte der HBB ist auch die Schwanthalerhöhe kein klassisches Shopping-Center mehr. Das Objekt an der Theresienwiese in München ist ein innerstädtisches Quartierzentrum. Das Interessante an dem Projekt sind damit nicht in erster Linie die 25.000 qm Mietfläche, sondern vielmehr, dass durch das Projekt „kürzere Wege, neue lebenswerte grüne Plätze und bessere Beleuchtung“ das gesamte Quartier attraktiver machen sollen, wie es bei der HBB heißt. Das Forum Schwanthalerhöhe entsteht auf dem Areal eines ehemaligen Standortes der Möbelhaus-Kette XXXLutz. 240 Mio. Euro investiert die HBB in das Münchner Projekt.
See-Carré Falkensee
Falkensee liegt im Speckgürtel der Bundeshauptstadt Berlin. Und was die S & G Development GmbH auf dem Areal des zukünftigen See-Carré plant, dreht sich vornehmlich um eine Mischnutzung, die Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Gastronomie unter einem Dach vereint. Mit dem Neubau wird zudem die bauliche Lücke zwischen dem Warenhaus Real und der umliegenden Bebauung geschlossen. Städtebauliche Aufwertung ist das Ziel, womit beim See-Carré nicht mehr von einem reinen Shopping-Center die Rede sein kann. Entstehen sollen 50 Shops auf zwei Ebenen, 2.000 qm Bürofläche sowie eine Parketage mit 570 Pkw-Stellplätzen. Hinzu kommt ein moderner Restaurant-Court. Bereits vor Baubeginn war mehr als die Hälfe der Fläche vermietet.
Urban Soul, Bonn
Das Projekt Urban Soul soll nicht nur „das neue Tor zur Bonner Innenstadt“ sein. Es ist auch das Ende eines brachliegenden Areals, dem sogenannten „Bonner Loch“, das in den 1970er-Jahren entstand. Umso moderner soll das neue Ensemble aus drei Baukörpern werden. Geplant ist ein Mix aus Handel, Gastronomie, Wohnen, Fitness, Büro und Parken. Die Idee hinter Urban Soul ist, nicht eine Immobilie zu realisieren, die für sich alleine steht, sondern „Räume für den Menschen“ zu schaffen. Das soll sich an einer hohen Gestaltungsqualität und der Wegeführung zeigen, die Innenstadt und Bahnhof miteinander verbinden. Nicht zuletzt ist es das Ziel der gesamten Konzeption, einen Schlussstrich unter die Bausünden der 1970er-Jahren zu ziehen und deren Probleme zu beseitigen. Am Ende bekommt Bonn mit Urban Soul 10.000 qm zusätzliche Einzelhandels- und Gastronomiefläche, rund 15.000 qm Hotel- und Bürofläche sowie 350 Pkw-Stellplätze.
Visualisierungen: kadawittfeldarchitektur/URW, HGHI, die developer