„Robotics4Retail“-Konferenz 2017 | stores+shops

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Humanoide Roboter rollen über die Verkaufsfläche – Diese und weitere Themen wurden auf der EHI R4R-Konferenz in den Räumlichkeiten der GS1 Germany in Köln behandelt (Foto: Leffers)

„Robotics4Retail“-Konferenz 2017

Im Ingolstädter Saturn-Markt rollt Serviceroboter Paul über die Ladenfläche, bei Adler in Erfurt übernimmt Tory die Inventur. Roboter sind im Handel angekommen – und mit ihnen Chancen, Risiken, Ängste, Möglichkeiten und Visionen. Die erste EHI „Robotics4Retail“-Konferenz stellte sich am 26. und 27. September Themen und Fragestellungen rund um Robotik und Automatisierung in der Handelslogistik und am Point of Sale.

Welche Prozesse werden in Zukunft automatisiert oder in Zusammenarbeit mit Cobots (Collaborative Robots) erledigt? Wie wird sich künstliche Intelligenz (KI) entwickeln? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Robotics for Retail (R4R) Initiative des EHI Retail Instituts und 15 Partnerunternehmen. Erste Ergebnisse der im Rahmen dieser Initiative durchgeführten Händlerbefragung „Robotics4Retail: Status quo, Potenziale und Herausforderungen“ stellte Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI, auf der R4R-Konferenz vor. Dabei wurde deutlich, dass Automatisierungs- und Robotik-Lösungen für den Handel immer bedeutender werden. Gründe für den Einsatz von Robotern sind u. a. mögliche Effizienz- und Kostenoptimierungen. Roboter zur Unterstützung der Mitarbeiter einzusetzen ist ein weiteres Motiv.

Am POS sind Roboter aufgrund ihres teilweise humanoiden und „niedlichen“ Erscheinungsbildes ein Anziehungspunkt für Kunden und spielen so vor allem für das Kundenerlebnis eine Rolle. Für den Erfolg des Einsatzes von Robotern im Handel ist es wichtig, dass Mitarbeiter und Kunden die Technologie akzeptieren. Ist diese Grundlage geschaffen, können Roboter in der Handelslogistik und auch direkt am POS – ob als humanoide Servicekraft oder für die Bestandsaufnahme – für Arbeitserleichterung oder Kostenersparnis sorgen.

Roboter als Arbeitskollege

Zwar sind Roboter wie „Paul“ bei Saturn oder „Pepper“ beim Modehaus Leffers auf der Verkaufsfläche bereits im Kundenservice aktiv, doch arbeiten sie auch hinter den Kulissen: Neben automatisierter Logistik und Kommissionierung können die mechanischen Helfer zum Beispiel bei der Bestandsaufnahme auf der Verkaufsfläche unterstützen. Die Adler Modemärkte AG setzen seit Dezember 2015 den RFID-Inventur-Roboter „Tory“ des Herstellers Metralabs am POS ein, um ihr Warensortiment zu erfassen und zogen im Rahmen des Kongresses positive Bilanz: Im Vergleich zur manuellen Bestandsaufnahme arbeite Tory, der in den Adler Modemärkten zum kommt, schneller und präziser. In Zukunft sollten Roboter einfache Arbeiten wie Putzen übernehmen oder Regallücken per RFID erkennen können, so die Vision von Metralabs.

Eine weitere Möglichkeit für den Einsatz von Automatisierungs- und Sensoriklösungen im Einzelhandel präsentierten die Händler Tegut und Nestlé gemeinsam mit Hersteller „POS Tuning“. So können Warenvorschübe, die sich in bestehende Handelsregale installieren lassen, die verbleibenden Produkte nach Entnahme automatisch an die Regalfront schieben. Stock Beacons dienen dabei als Bestandssensoren, sie werden auf den Warenvorschub aufgesteckt, ermitteln den aktuellen Warenbestand und übermitteln diesen über Internet-Technologien an frei konfigurierbare Abonnenten. Letztere können beispielsweise Warenwirtschaftssysteme, Kommissionierroboter oder Mitarbeiter sein. Intelligente Regalsensorik kann einen Beitrag zur Prozessoptimierung entlang der Supply Chain liefern und die Warenverfügbarkeit am POS verbessern.

Fots (6): Leffers (1), EHI/Axel Schulten (5)

Weitere Informationen: www.robotics4retail.de

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