Kassendaten in Echtzeit

Der mittelständisch geprägte Bau- und Gartenmarkt-Betreiber Hellweg mit Sitz in Dortmund betreibt in seinen vier Vertriebsschienen 158 Märkte mit insgesamt rund 800 Online-Kassenarbeitsplätzen, die in eine einheitliche IT-Struktur eingebunden sind. Hinzu kommen drei Onlineshops.

Die Kassen werden auf dem zentralen System (4 VM Kassenserver) gestartet. Das System greift in Echtzeit auf zentrale ERP-Daten des Servers in Dortmund zu. Damit wird neben einer bongenauen Bestandsbuchung durch Echtzeitbuchung im ERP u.a. auch die Preisfindung des ERP für die Kasse nutzbar gemacht. Zentral gepflegte Preisänderungen sind bei Bedarf sofort in allen Märkten wirksam. Weitere Merkmale sind das zentrale Echtzeit-Kassenjournal, die zentrale Aktionssteuerung und zentrale Verwaltung der Gutscheine, mit denen Retouren abgewickelt werden. Auch die Kreditlimits der Rechnungskauf-Kunden sind in allen Filialen auf jeweils aktuellem Stand verfügbar.

Als weitere Vorteile dieser Online-Lösung nennt Hellweg-IT-Leiter Ingo Geiselhart die „einfache Integration zentraler Dienste" und die Single-Point-Installation: Neue Technik muss nur noch einmal in der Zentrale installiert werden. Geiselhart: „Auch eine Cloud-Lösung ist damit vorstellbar." Nicht zuletzt sei die schlanke Administration ein „messbarer Mehrwert" dieser Online-Kassenlösung.

Schon im Jahr 2003 wurden die Weichen mit der Umstellung des Systems auf Zukunft gestellt. Ziel war es, das zentrale Warenwirtschaftssystem in die Filialen zu bringen. Dafür wurde zunächst das zentrale Stammdatenvorsystem auf AS400/i-series erweitert und mit einem leicht zu bedienenden Frontend versehen, sodass kein Filial-WWS mehr notwendig war. Der Host-Gedanke und die VPN-Verfügbarkeit führten schließlich zur Online-Kassenlösung „Oposs“ der Firma Ratio aus Ahrensburg. Ab 2011 entstand die Kassenlösung in ihrer heutigen Form. Im Rahmen eines kompletten Rollouts wurden an allen Arbeitsplätzen moderne, bedienerfreundliche Touch-Kassen eingeführt. Bei der Systemumstellung wurde die bisherige zentrale Installation auf der AS400/iseries durch virtuelle Hosts (VM) mit SAN ersetzt. Bei der zentralen Warenwirtschaft wird weiterhin auf der Basis der AS400/i-series gearbeitet. „Die AS400/i-series wird auch in den nächsten Jahren stabil und leistungsfähig bleiben“, meint Geiselhart. „Sie läuft bei Systemwechseln und Software-Releasewechseln einfach weiter.“

Auch die Systemsicherheit ist für Geiselhart entscheidend. Natürlich müssen die Kassen auch im Offline-Modus stabil laufen, um die Kunden optimal bedienen zu können. Bei in Gewerbegebieten liegenden Standorten kann es vorkommen, dass die Internetverbindungen durch Baustellen unterbrochen werden. Für solche Fälle hat Hellweg vorgesorgt und eine hohe Datenredundanz sichergestellt. Die Kassen laufen im Bedarfsfall autark, etwa durch den Zugriff auf den Filialserver. Auch wenn ein Netzwerkteil im Markt ausfällt, arbeiten die Kassen weiter. Die Kassenjobs sind in allen Betriebsarten identisch. Die Bondaten werden gesammelt und später Stufe für Stufe an die Zentrale durchgereicht. „Auch der Offline-Betrieb läuft reibungslos", so Geiselhart. Sein Fazit der Gesamt-Lösung: „Die Vorteile der Echtzeit sind realisiert und zur Gewohnheit geworden.“

Foto (1): Hellweg

Weitere Informationen: www.hellweg.de , www.hellweg.at und www.baywa-baumarkt.de