Miliboo.com ist ein Anbieter moderner Möbel und war bisher Online-Pure- Player. Der Ehrgeiz des französischen Unternehmens liegt im Angebot einer möglichst großen Vielfalt an Designmöbeln. Sie sollen einem Easy-Living-Gefühl entsprechen, den bestmöglichen Preis haben und in 48 Stunden lieferbar sein. Aline Buscemi und Guillaume Lachenal haben Miliboo 2007 gegründet. Sie entwickeln Möbel und richten ihre Energie auf innovativen Service. Die Onlinekunden äußerten zunehmend den Wunsch, die Produkte real sehen und erfahren zu wollen. Da ein Großteil der bestehenden Kunden in Paris und Umgebung angesiedelt ist, bot sich eine stationäre Präsenz in der Seine-Metropole an.
Am 9. Oktober 2014 eröffnete Miliboo die erste Milibootik mit 600 qm im Zentrum von Paris. Es ging Miliboo dabei nicht um eine klassische Warenpräsentation. Am Anfang der Entwicklung stand für Buscemi und Lachenal die Frage: Wie können wir für Kunden das Konzept Einrichtungshaus wieder attraktiv machen? Die klassischen Möbel-Konzepte müssen sich ja derzeit überlegen, wie sie sich für die Zukunft aufstellen. Die optimale Verknüpfung der bisherigen Online-Präsenz mit der Welt am POS wurde als Ziel definiert. Nach einer 3-monatigen Entwicklungsphase mit 20 weitgehend hausinternen Spezialisten ist der „100 Prozent Connected Store“ in der Rue Réaumur Nr. 100 entstanden. Das Ergebnis ist ein Beispiel dafür, wie die Shopping-Realität der Zukunft aussehen könnte.
Kunden-Beurteilungen
Der Start in das neue Einkauferlebnis ist die personalisierte Miliboo-Karte oder die App, die der Besucher im Eingangsbereich per QR-Code herunterladen kann. Sie ist der Sesam-öffne-dich zur digitalen Ebene, die überall im Store abgerufen werden kann.
Die 6 Themen-Präsentations-Inseln sind jeweils mit Tablets und großen Touchscreens ausgestattet. Sie geben direkten Zugang zur Onlinewelt von Miliboo. In den Verkaufsräumen wird natürlich nur ein kleiner Ausschnitt des verfügbaren Warenangebots gezeigt. Hier kann der Kunde online detaillierte Produktinfos, Ausstattungsvarianten, Verfügbarkeit, Preise und Kunden-Beurteilungen abfragen, sein Miliboo-Konto überprüfen, den Einkaufskorb füllen und seinen Einkauf online abwickeln. Eine Pay-Station an jedem Großbildschirm macht den Gang zur Kasse überflüssig. Falls der Kunde Hilfe braucht, kann er mit einem Help-Button Verkaufspersonal zu sich bitten. Der Miliboo-Berater erscheint mit seinem Tablet und ist über die Kundendatei bereits im Bild über den Status des Hilfesuchenden. Dies erlaubt von Anfang an eine sehr zielgerichtete Kommunikation.
In der Abteilung „Up to you“ kann der Kunde modulare Produkte wie zum Beispiel Bürostühle in all ihren Ausstattungsvarianten auf Großbildschirmen spielerisch und in realer Größe individuell zusammenstellen – dies jeweils mit sofortiger Kalkulation und Info zur derzeitigen Verfügbarkeit. Die Preisgestaltung off- und online ist identisch.
Virtual Home
Der Clou des Miliboo-Stores ist die Virtual-Reality-Präsentation. Mithilfe eines 3-D-Animations-Programms hat Miliboo für den Inlandsmarkt eine praktikable Anwendung entwickelt: Die Maße und Details der zu möblierenden Räume werden von Miliboo-Beratern in virtuelle Räume umgesetzt. Darin lassen sich die Möbel und Einrichtungsgegenstände beliebig einpassen und verändern. Der Kunde kann dann mit einer 3-D-Brille in den Räumen spazierengehen. Er kann dann erkennen, ob beispielsweise das Sofa etwas überdimensioniert ist und er kann überprüfen, ob ihm das Wunsch-Möbel in seinen vier Wänden immer noch gefällt. Diese Animation kann der Kunde über eine App für PC, Mac oder iPad überall abrufen und selbst weiterentwickeln.
Die Hightech-Affinität der Miliboo-Gründer fließt in die Produktentwicklung ein. 80 Prozent aller Miliboo-Artikel sind Eigenentwicklungen. Zur Store-Eröffnung hat das Designteam den Prototypen einer Sitzgruppe entwickelt, der mit integrierten Sensoren Home-Cinema oder Licht steuert. Eine Andock-Station für Smartphones, eine Induktions-Ladefläche, ein USB-Port und ein eingebautes Audiosystem ermöglichen es jederzeit, connected zu sein. Ein Schritt zum interaktiven Möbel.
Dem Faktor Design wird in speziellen Entwicklungen mit ausgewählten Designern Rechnung getragen. Designer wie Dominique David, Thomas Mandorla oder Louis Aspar entwerfen Serien für Miliboo, zum Beispiel das modulare Möbel-Stecksystem „Wood Tang“ von Mandorla und Aspar. Skandinavische Einflüsse verbinden sich dabei mit urbaner Modernität. Ansonsten ist die Produktpalette Lifestyles zugeordnet. Die Moods Nordic, Contemporain, Vintage, Boho oder Shabby Chic differenzieren das große Angebot stilistisch und geben Orientierungshilfe. Aline Buscemi ist mit dem Start in der Rue Réaumur sehr zufrieden. Die Frequenz stimme und es gebe Synergien mit Anbietern von Deko, Küchenmöbeln oder selbst dem Friseursalon. Milliboo will sich ein Jahr Zeit geben, die Ergebnisse auswerten. Danach sind weitere Stores in Frankreich, Spanien und Italien geplant.
Fotos (3): Miliboo
Weitere Informationen: www.miliboo.com