Auf der 2.600 qm großen Fläche fanden die Womens- und neu die Kidswear ein neues Zuhause, während die Mensfashion auf der bisherigen Fläche blieb und nun Raum gewann. Die Geschäftsführerin von TC Buckenmaier, Gabriele Manthey, hörte zufällig, wie im neuen Haus eine Kundin zu einer anderen meinte: „Ist das geil hier, hier gehe ich gar nicht mehr raus.“ Besseres Feedback könne es, neben prall gefüllten Einkaufstüten, kaum geben, so Manthey. „Wir haben viel Herzblut in den Store gesteckt, er soll Spaß machen, überraschen und eine Liebeserklärung an die Ansbacher Frauen sein“, so der Anspruch.
TC Buckenmaier ist von Beginn an im Brücken-Center präsent, 18 Jahre sind es nun. „Wir hofften seit Langem auf Erweiterungsmöglichkeiten“, berichtet die Geschäftsführerin. Sie leitet das Unternehmen in zweiter Generation zusammen mit ihrem Vater Edgar Buckenmaier und ihrem Bruder Ralph Buckenmaier sowie ihrem Ehemann Andreas Manthey. Der Stammsitz befindet sich in Crailsheim, an dem die Familie mit ihrem Mitarbeiter-Team rd. 4.500 qm bewirtschaftet. Erst im letzten Jahr wurde dort noch einmal erweitert und modernisiert. In der ländlichen Lage bietet Buckenmaier Großstadtflair, verbunden mit viel eigener Persönlichkeit. Dem steht der Ansbacher Auftritt nun in nichts mehr nach. All jene Sortimente, die auch in Crailsheim geführt werden, konnten aufgenommen werden. Zur Damenmode im „Frauenreich“ kamen Wäsche, Schuhe, Young Fashion und Kindermode hinzu.
TC Buckenmaier Damenmode
Adresse: Brücken-Center, Residenzstr. 2-6, 91522 Ansbach
Verkaufsfläche: 2.600 qm
Planung Innenraum und Fassade: MAI Messerschmid Architekten und Innenarchitekten, Stuttgart
Planung Beleuchtung: Rühle Lichtplan, Immenstaad
Ausführung Verkaufsraumbeleuchtung: D&L Lichtplanung, Menden
Zentrale Lichtinstallation: Dula Werke, Dortmund
In dem jetzt als „Männerschmiede“ betitelten Herrenmode-Haus können die Herren ihre Outfits nun ebenfalls mit Schuhen komplettieren, und auch junge Männer werden jetzt fündig. Das Geschäft wird derzeit bei laufendem Betrieb umgebaut, allerdings zunächst nur das Erdgeschoss der insgesamt 1.600 qm großen Fläche. Noch steht die Zusage der Stadt aus, die erste Etage weiterhin nutzen zu dürfen. Dabei geht es um die Frage, inwieweit das Center, in dem sich die beiden Geschäfte befinden, der City schade oder aber im Gegenteil die ganze Stadt belebe.
Das neue „Frauenreich“ hat eine Eingangszone, die „The Hall“ genannt wird mit einer Raumhöhe von über 7 m. Hinter der Fassade verläuft in 3 m Höhe ein Metallsteg, der für aufmerksamkeits-starke Dekorationen genutzt wird. Das etwa 400 qm große Entrée erinnert an ein Loft mit fugenlosem Spachtelboden sowie Rückwänden aus Sichtbeton und Klinker. Bei den Mittelraumtischen und -ständern gehen aufgehellte Eiche und Metallprofile in Messing-Optik eine optische Liaison ein.
Im weiteren Verlauf des Stores ist die lichte Raumhöhe immer noch 4,50 m hoch. Die Decke ist größtenteils offen gestaltet. Verschiedene teilweise gerundete und sich in unterschiedlichen Höhen überlappende Deckensegel definieren die Grundstruktur der Erschließung, gleichzeitig bringen sie optisch Dynamik in den Raum. „Highlight“ ist die zentrale Lichtinszenierung: Die 450 wellenförmig angeordneten LED-Sonderleuchten sind einzeln ansteuer- und dimmbar. So können verschiedene Lichtstimmungen von sanfter Welle bis hin zum „Lichtgewitter“ inszeniert werden.
Die gesamte Fläche befindet sich auf einer Ebene. „Es war für uns wie ein Puzzle, die Sortimente so zusammenzufügen, dass ein für die Kundinnen logischer Ablauf mit nachvollziehbaren Angebots-Nachbarschaften entsteht“, sagt Gabriele Manthey. Der Stuttgarter Architekt Jochen M. Messerschmid, verantwortlich für die Planung von Fassade und Innenraum, ergänzt: „Ziel war es, einerseits einen übersichtlichen, klar strukturierten Laden zu schaffen, andererseits in sich geschlossene räumliche Bereiche zu kreieren, die auf die jeweiligen Zielgruppen und Sortimente abgestimmt sind.“
Durchblicke
Das Storedesign des Mutterhauses in Crailsheim war Vorbild, alle Sortimentswelten wurden aber ladenbaulich nochmals weiterentwickelt. Ein Beispiel ist der „Kinderwald“, in dem die verkleideten Säulen an Bäume erinnern. Die „Wäschewelt“, für die TC Buckenmaier in Crailsheim mit dem Branchen-Award „Sterne der Wäsche“ ausgezeichnet wurde, befindet sich in Ansbach im Zentrum der Fläche in einer Art separatem „Haus“. Zwei Eingänge und Fenster, die sich öffnen lassen, gewährleisten trotz intimer Atmosphäre Blickbeziehungen nach außen bzw. von außen nach innen.
Die Abendmode und das „Schuhwerk“ mit kleiner Cafébar sind ebenfalls in einem „Reich“ für sich untergebracht, präsentieren sich im Vergleich zur Wäsche aber offener. Eine der gepixelt gestalteten Mittelraum-Wände des Schuh-Areals löst sich optisch auf, sodass sich Durchblicke ergeben. Im Segment Modern Classic und in der Hosen- und Strickabteilung sind die Rückwand-Lamellen so eingestellt, dass sie von genau definierten Betrachtungspunkten durchsichtig sind, frontal von vorn gesehen aber eine geschlossene Fläche bilden, die die Ware uneingeschränkt zur Geltung bringt. Durchgehend wurden die Rückwände gestalterisch an die Sortimentswelten angepasst. „Der Stall“ für die Young Fashion wartet mit Holzwänden auf, die festliche Abteilung hingegen mit großformatigen Fototapeten mit dekorativen Metallvorhängen davor. Auch die Bodenbeläge variieren: von Landhausdielen in geölter Eiche über großformatige anthrazitfarbene Fliesen bis hin zu Linoleum in der Kinderabteilung. Großzügig bemessen und hochwertig, auch mit Sitzmöbeln eingerichtet sind die Umkleiden. In einigen der Umkleidekabinen lächeln den Damen vom Großfoto aus gut aussehende Kerle mit Waschbrettbauch entgegen.
Fotos (4): Adrian Beck
Weitere Informationen: www.tc-buckenmaier.de