Jack Wolfskin ist ein Anbieter für funktionelle Outdoorbekleidung, Schuhe und Ausrüstung. Vom Firmensitz in Idstein im Taunus, wo 750 Mitarbeiter beschäftigt sind, steuert das Unternehmen rund 4.000 eigene Verkaufsstellen in Europa und Asien. Darüber hinaus sind die Produkte bei etwa 900 Franchisenehmern und in Onlineshops erhältlich. Die Expansion des Unternehmens mit immer mehr eigenen Geschäften, zusätzlichen Verkaufsstellen und wachsendem Onlinehandel verlangte nach neuen Konzepten und einer neuen IT-Infrastruktur.
Bei der neuen ERP-Lösung entschied man sich für Microsoft-Technologie, die sich nahtlos in die IT-Landschaft integrieren ließ. Das machte die Implementation der Lösung komfortabel, war aber nicht das entscheidende Argument. Es ging vor allem darum, das weltweite Wachstum mit einem System zu unterstützen, das die internationalen Anforderungen durchgängig über alle Handelskanäle abbilden kann.
Zentrales ERP-System
„Bei der Neuorientierung unserer IT-Infrastruktur war es für uns essenziell, dass das neue System unsere internationalen Kollegen bestmöglich in ihren Prozessen unterstützt und gleichzeitig alle lokalen Anforderungen erfüllt“, sagt Severin Canisius, Senior Manager IT bei Jack Wolfskin in Deutschland.
Mit der Migration auf „Microsoft Dynamics AX“ verfügt Jack Wolfskin jetzt über ein zentrales, durchgängiges ERP-System, das alle weltweiten Abläufe in den Bereichen Finanzen, Einkauf, Vertrieb, Logistik, Marketing und Service abdeckt. Zudem verfügt „Dynamics AX“ über ein BI-System, das alle Kennzahlen fachbereichsübergreifend darstellt. Im Zuge der nahtlosen Integration in die vorhandene IT-Landschaft wurde das Informations- und Daten-Handling vereinfacht sowie der Zugriff auf standardisierte Prozesse und auf komplexe, fachübergreifende betriebswirtschaftliche Kennzahlen realisiert.
Die bekannten und bewährten Bedienkonzepte sowie das Look-and-Feel der gesamten Applikationslandschaft konnten bei der neuen Lösung unverändert beibehalten werden. „Die neue Technologieplattform bedeutet für unsere Mitarbeiter die Freiheit, sich voll und ganz auf unsere Kunden fokussieren zu können“, sagt Canisius.
Omnichannel-Lösungen
Als Implementierungspartner hat Jack Wolfskin sich für das Microsoft-Partnerunternehmen Impuls Informationsmanagement aus Nürnberg entschieden. Schwerpunkte des Implementierungspartners sind Omnichannel-Lösungen speziell für Handelsunternehmen sowie die Integrationen von Portallösungen für alle Branchen. Impuls Informationsmanagement unterstützt Jack Wolfskin auch bei der Einführung einer weiteren Microsoft-Technologie.
Zur Analyse des Kundenverhaltens setzt der Outdoor-Spezialist die unter Computerspielern bekannte Kinect-Technologie ein. Kinect kann mit Bewegungssensoren, 3-D-Mikrofon und Farbkamera feinste Bewegungen erfassen. „Wir haben uns durch eigene Erfahrungen inspirieren lassen“, sagt Severin Canisius, „und sind dann auf die Idee gekommen, damit ein interaktives Informationssystem für die Jack-Wolfskin-Stores zu bauen.“ Im Gespräch mit Impuls Informationsmanagement stellte sich dann heraus, dass es auch dort schon Überlegungen gab, den Sensor zur Verkaufsoptimierung einzusetzen. Deshalb lag es nahe, den „Store Manager“ gemeinsam zu entwickeln.
„Die Bewegungssteuerung analysiert, welchen Weg die Kunden durch den Laden nehmen, an welchen Stellen sie länger oder kürzer verweilen und wo sie offenkundig Schwierigkeiten haben, das Produktangebot einfach und schnell zu verstehen“, erklärt Geschäftsführer Michael Ferschl von Impuls Informationsmanagement. Daraus wird eine visuelle Karte des Stores und der Kundenströme entwickelt, ohne personenbezogene Daten zu erheben und zu speichern.
Die Daten werden über eine eigenentwickelte Applikation erfasst, in einer SQL-Datenbank für die Weiterverarbeitung gespeichert und fließen dann in die Planung der Regal- und Warenpositionierung ein. Über Analysen mit „Dynamics CRM“, das auf die Datenbank zugreift, wird eine schnelle Überprüfung aller Änderungen möglich. Das Ziel sind optimierte Grundflächen, eine bessere Positionierung der Ware und zufriedenere Kunden.
Microsoft Deutschland: Software-Riese
Die Microsoft Deutschland GmbH ist die 1983 gegründete Tochtergesellschaft der Microsoft Corporation/Redmond, U.S.A., Hersteller von Standardsoftware, Services und Lösungen mit 86,83 Mrd. US-Dollar Umsatz (Geschäftsjahr 2014; 30. Juni 2014). Der operative Gewinn im Fiskaljahr 2014 betrug 22,07 Mrd. US-Dollar. Neben der Firmenzentrale in Unterschleißheim bei München ist die Microsoft Deutschland GmbH bundesweit mit sechs Regionalbüros vertreten und beschäftigt rund 2.700 Angestellte. Im Verbund mit rund 36.500 Partnerunternehmen betreut sie Firmen aller Branchen und Größen. Die angeschlossenen Advanced Technology Labs Europe in München haben Forschungsschwerpunkte in IT-Sicherheit, Datenschutz, Mobilität, mobilen Anwendungen und Web-Services.
„Das Marktumfeld des Einzelhandels ist zunehmend durch mobile Endgeräte, globale Dimensionen und Online-Vernetzung geprägt“, sagt Hans-Jürgen Rose, bei Microsoft Deutschland verantwortlich für den Bereich „Dynamics“. „Der geschäftliche Erfolg hängt deshalb immer mehr von einer zielgenauen, persönlichen Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden in Echtzeit ab. Intelligente IT-Systeme spielen hier eine Schlüsselrolle: Sie übersetzen das Kundenverhalten in wichtige Erkenntnisse und ermöglichen so präzise Vorhersagen über Produktverkäufe, die Entwicklung dynamischer Preismodelle sowie eine differenzierte Ansprache der Verbraucher.“
Foto: Impuls Informationsmanagement
Weitere Informationen: www.jack-wolfskin.de
Jack Wolfskin macht mehr Tempo beim Versand
Teil einer Lagerverwaltungs-Software ist das Versand-Modul, das die Prozesse an der Rampe beim Warenausgang steuert. Der Outdoor-Anbieter Jack Wolfskin nutzt hier ein Modul, das zum Teil auf die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens individualisiert wurde und konnte so Transparenz und Effizienz steigern.
Supply Chain Management effektiv gestalten
Um sich für das Omnichannel-Retailing fit zu machen, müssen Handelsunternehmen die stationären und die Online-Verkaufskanäle miteinander und mit den logistischen Prozessen informationstechnologisch verknüpfen – angesichts heterogener IT-Strukturen mit vielen Einzelanwendungen eine oft anspruchsvolle Aufgabe.