Gerade einmal 600 m vom Hauptbahnhof Oberhausen entfernt ist der Flagship-Store leicht zu erreichen. Das sind Läden von Mitbewerbern wie Strauss Innovation, Woolworth oder Xenos allerdings auch. Ausgeprägte Differenzierungsmerkmale umzusetzen war deshalb oberstes Ziel. Durch die Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Partnern sowie zeitgemäßen Lösungen hinsichtlich der Beleuchtungs-, Energie- und Ladenbautechnik haucht der Markt nun einem Teil des früheren Galeria-Kaufhof-Gebäudes neues Leben ein.

Mit Piktogrammen versinnbildlicht Kodi Stärken, an denen sich der Haushaltswaren-Fachdiscounter messen lassen will.

Mit Piktogrammen versinnbildlicht Kodi Stärken, an denen sich der Haushaltswaren-Fachdiscounter messen lassen will.

Besuchern und Kunden soll sich auf der 650 qm großen Verkaufsfläche auf Anhieb erschließen, für welche Sortimentsbereiche Kodi steht und welchen Mehrwert das Handelsunternehmen um die Sortimentsleistung von rund 2.600 Artikeln herum bietet. Kundenbedürfnisse brachte Kodi durch die Befragung ehemaliger und aktueller Kunden in Erfahrung. Neue Erkenntnisse bewirkten zunächst eine Weiterentwicklung der Markenidentität. Das Ergebnis ist laut Reinhold Kuch, Sprecher der Geschäftsführung der Kodi Diskontläden GmbH: „Wir helfen im Haushalt und verschönern preiswert den Alltag.“ Danach wird jetzt gehandelt.

Zum zuvor gewählten, „emotionalisierten“ Marktkonzept gehörten beispielsweise Teppichböden als Fußbodenbelag in Kodi-Filialen. Der Aufwand, den Mitarbeiter betreiben mussten, um den Teppich in jeder Filiale sauber zu halten, sei jedoch unterschätzt worden. Deshalb wird in neueren Filialen auf einen PVC-Boden in Holzoptik gesetzt. Als Herausforderung entpuppte sich auch das Verräumen der Ware, wenn Kunden sich immerzu mit Fragen an Angestellte wandten. Die neue Marschroute lautet eindeutig: Kunden sollen den Eindruck bekommen, im Flagship-Store qualitätsorientiert einkaufen zu können und dass fröhlich auftretende Mitarbeiter sie jederzeit gerne beraten.

Kodi sieht seine Stärken vor allem in den Kategorien „Kochen + Backen“, „Schenken + Dekorieren“, „Waschen + Pflegen“, „Schreiben +Malen“ sowie „Handwerken“. Diese Oberbegriffe werden mit Piktogrammen an  einer „Highlight“-Wand im Eingangsbereich kommuniziert und sollen Passanten neugierig auf das Ladeninnere machen. Vor dieser Wand befinden sich Regale mit gläsernen Regalböden. Darauf werden im wöchentlichen Rhythmus wechselnde Trendartikel aus den fünf Kategorien in Szene gesetzt. Die Regalrückwände lassen sich durch eingebaute LEDs in unterschiedlichen Farben beleuchten, wobei der Rand stets CI-konform in Magenta strahlt. 

Die „Tube“-Wand hebt Artikel hervor – hier mögliche Geschenke zum Muttertag.

Die „Tube“-Wand hebt Artikel hervor – hier mögliche Geschenke zum Muttertag.

Neben der Kassenzone sorgt die „Tube“-Wand für einen weiteren Hingucker. Hier dienen kreisförmige Kunststoffkörper als Dekorationsflächen. Darüber lassen sich Stoffüberzüge mit Aufschriften wie „Bunter Garten“ oder  „Knaller der Woche“ stülpen, sodass auf wechselnde Bedürfnislagen in unterschiedlichen Jahreszeiten eingegangen werden kann. Zudem ermöglicht auch dieses Element, Produkte durch LED-Leuchten farblich zu akzentuieren. Im Sinne der Produktschulung und der aktiven Kundenansprache will Kodi seinen Mitarbeitern fortan auch Weiterbildungen ermöglichen.

Erstmals wurde die Verkaufsfläche ausschließlich mit LED-Technik ausgestattet. Für die Kombination von Lichtband- und Einbauleuchten unter der Decke in einer Höhe von 3,50 m setzte Kodi die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Partner Zumtobel fort. Im Vergleich zur bisher genutzten Beleuchtungslösungen erhofft sich der Fachdiscounter, die CO2-Emissionen jährlich um die Hälfte reduzieren zu können. Nach anderthalb Jahren sollen sich auch die Investitionskosten amortisiert haben. „Zudem rechnen wir damit, 30 Prozent Strom einsparen zu können – ein Potenzial, das uns die neue Klima-Lüftungs-Heizungsanlage von Daikin eröffnet“, schildert Christian Eick, der bei Kodi für die Bautechnik und Einrichtung verantwortlich zeichnet. Die eingesetzte Wärmepumpe wird mit Strom betrieben und macht das Unternehmen unabhängig von Öl, Gas oder Fernwärme. Darüber hinaus besitzen die Klimakassetten eine „Selbstreinigungs“-Funktion: Der Schmutz landet in einem Sammelbehälter. Das Team vor Ort braucht also keinen Filter mehr wechseln, sondern kann den Schmutz absaugen, nachdem eine Lampe aufleuchtet.

Das Geschäftsführungs-Trio sieht sich auf einem dynamischen Weg: Frank Tepaß (links), Reinhold Kuch (Mitte) und Rüdiger Grommes (rechts)

Das Geschäftsführungs-Trio sieht sich auf einem dynamischen Weg: Frank Tepaß (links), Reinhold Kuch (Mitte) und Rüdiger Grommes (rechts)

Die Möbel für die fünfte und größte Filiale in Alt-Oberhausen plante und montierte das Ladenbauunternehmen OBV Objektbau Bomers GmbH. Wandregale für einzelne Warengruppen sind mit hellen Holzrahmen und austauschbaren Blenden versehen. Zudem sind mit Bildmotiven verkleidete Holzkörper, sogenannte „Highlight“-Meter, in eine Regalwand jeder Warenkategorie eingelassen. Mit einer so inszenierten Arbeitsfläche sollen Kunden stärker zum Kauf angeregt werden, da sie zum Beispiel im Bereich „Kochen+Backen“ erahnen können, wie Töpfe zuhause wirken werden.

In der Marktmitte ist als Extra-Service ein Hotspot mit Sitzgelegenheit eingerichtet. Hier können Kunden täglich eine Stunde kostenlos im Internet surfen. Wird eine Auskunft vor Ort gewünscht, eilt auch ein Mitarbeiter herbei, sobald der „Buzzer“-Knopf betätigt wurde. Aktionstische aus Holz ergänzen die insgesamt wohnliche Atmosphäre im Laden.

Eine Chance, das Angebot von 350 gelisteten Produkten noch auszubauen, sieht Kodi in allen Bereichen, speziell im Segment „Schreiben + Malen“. „Wir wollen zu den insgesamt bisher ca. 60 Markenlieferanten noch weitere Partner ins Boot holen“, unterstreicht Kuch. Im laufenden Geschäftsjahr soll die Filialanzahl auf 240 wachsen. Elemente, die sich im Flagship-Store bewähren, werden dann auch darin zu sehen sein. Zum Ende des ersten Vierteljahres 2014 will Kodi darüber hinaus mit einem Online-Shop starten.

Fotos (4): Kodi Diskontläden GmbH

Weitere Informationen: www.kodi.de

Eine Statistik zur Entwicklung der Kodi-Filialanzahl gibt es unter www.handelsdaten.de/statistik/daten/studie/283827/umfrage/anzahl-der-filialen–des-haushaltswaren-fachdiscounters-kodi-zeitreihe/

Kodi Flagship-Store, Oberhausen

Adresse: Marktstraße 52-60, 46045 Oberhausen

Eröffnung: 31. März 2014

Verkaufsfläche: 650 qm

Ladenbau: OBV Objektbau Bomers GmbH

Projektmanagement: Sika Deutschland GmbH

Beleuchtung: Zumtobel Licht GmbH