Kassensysteme 2014 sind multifunktional | stores+shops

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Foto: Fotolia / Tyler Olson

Kassensysteme 2014 sind multifunktional

Mit der fünften Auflage der Studie „Kassensysteme“ beleuchtet das EHI Retail Institute wieder die aktuellen Themen und Trends am POS. Die EHI-Studie „Kassensysteme 2014“ bestätigt: Auch in den kommenden Jahren werden Kassensysteme einen gewichtigen Anteil der IT-Investitionen ausmachen. Dafür überraschen andere Erkenntnisse.

Mobiles Bezahlen, digitale Coupons oder die Multichannel-Strategien der Einzelhändler sind Herausforderungen, die zu den ohnehin komplexen Prozessen an der Kasse hinzukommen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Handel in diesen Bereich weiterhin stark investiert. Dabei müssen die Lösungen genau auf die Bedürfnisse des Händlers abgestimmt sein und die Hard- und Softwarekomponenten sorgfältig ausgewählt werden.

Ein Rundumsorglos-Paket mit einer Kasse „von der Stange“ gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind hierfür die Anforderungen und zu individuell die Strategien, mit denen die Einzelhandelsunternehmen die Kundenansprüche beantworten. Flexible Lösungen sind bei der Kassenauswahl daher ein wichtiges Kriterium. Der stationäre Markt wird zudem immer stärker zum „Touchpoint“ für andere Kanäle. Zusätzliche Dienstleistungen und Funktionen machen die Kasse dadurch zum multifunktionalen Allrounder. Das EHI Retail Institute widmet sich mit der aktualisierten Studie „Kassensysteme 2014“ zum mittlerweile fünften Mal diesem wichtigen Thema des Handels. Die Untersuchung zeigt, dass sich viele Entwicklungen bestätigt haben. Aber die Studie hält auch Überraschungen bereit.

Studienteilnehmer

An der aktuellen Erhebung haben sich 55 Handelsunternehmen beteiligt und Einblick in ihre Pläne für den Kassenplatz gewährt. Von den Panelteilnehmern haben 76 Prozent ihren Hauptsitz in Deutschland. Ergänzt wurden die Angaben mit Aussagen von Handelsunternehmen mit Hauptsitz in Österreich und der Schweiz (zusammen 13 Prozent) und weiteren europäischen Staaten (11 Prozent). Die für die Untersuchung befragten Retailer stehen für 81.700 Filialen weltweit und setzten im Jahr 2013 rd. 284 Mrd. Euro um. Allein in Deutschland haben diese Handelsunternehmen in rd. 58.300 Filialen einen Umsatz von rd. 151 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die befragten POS-Verantwortlichen sind für insgesamt über 158.000 Kassensysteme weltweit zuständig. Auch durch die Vielzahl der vertretenen Branchen wird der Einzelhandel mit seinen Facetten gut repräsentiert.

Durchschnittliche Einsatzzeit

Die Bestimmung des Alters der im Einsatz befindlichen Hardware gestaltet sich regelmäßig als schwierig. Die im Einsatz befindliche Hardware ist größtenteils modular aufgebaut; die Bausteine können partiell erneuert werden. Aufgrund von Neuanschaffungen durch Expansion und durch Ersatzkäufe bei Ausfällen haben die eingesetzten Systeme kein einheitliches Alter. Bei der Auswertung wurde daher das gewichtete durchschnittliche Alter der Kassenhardware eines Unternehmens genommen.

Das so errechnete durchschnittliche Alter der Kassenhardware ist im Vergleich zu 2012 gleich geblieben. Die Systeme sind wie bei der Befragung 2012 im Schnitt 5,4 Jahre im Einsatz. Zum Vergleich: In 2006 wurde noch ein Wert von 6,4 Jahren ermittelt. Die Kassensoftware läuft derzeit im Durchschnitt knapp 7 Jahre, bevor ein einschneidender Releasewechsel stattfindet oder eine neue Softwarelösung eingeführt wird.

Große Kassensoftware-Projekte sind gerade in den vergangenen Jahren angelaufen. Daher sind bei immerhin 16 Prozent der Befragten Kassenlösungen im  Einsatz, die bis zu zwei Jahre alt sind. Aber knapp die Hälfte der Befragten nutzt eine Kassensoftware, die seit mehr als 7 Jahren im Einsatz ist. Aufgrund dieser Altersstruktur und auch durch die steigenden Anforderungen an die Kasse ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren einige Projekte anstehen. Das bestätigen auch die Panelteilnehmer: 37 Prozent der Befragten werden innerhalb der nächsten zwei Jahre eine neue Kassensoftware einführen.

Betriebssysteme

Im direkten Zusammenhang mit der Frage nach der Kassen-Hard- und -Software steht die nach dem verwendeten Betriebssystem. In der Studie beobachten wir seit Jahren das Kräftemessen von Linux und Microsoft. In den letzten Jahren war zu erkennen, dass Microsoft gegenüber Linux aufgeholt hatte. Unternehmen mit einer großen Zahl installierter Kassen und klassischen Checkout-Linien nutzen nach wie vor die Vorteile von Linux-Systemen bei den Lizenzkosten. Microsoft kann aber mit den Produkten WEPOS (Windows Embedded for Point of Service) und dem Nachfolger Windows Embedded POSReady wieder punkten und die Vorteile eines Standard-Betriebssystems ausspielen.

Betrachtet man die Betriebssysteme auf Basis der Anzahl der Kassen, so war bei der Befragung 2008 auf 66 Prozent der Kassen das Betriebssystem mit dem Pinguin installiert, im Jahr 2010 bei 59 Prozent und im Jahr 2012 bei 52 Prozent. Aktuell sind lediglich 44 Prozent der Kassen aus dem Untersuchungspanel mit einem Linux-Betriebssystem ausgestattet. Produkte aus dem Hause Microsoft sind nach Angaben der Studienteilnehmer aktuell auf 55 Prozent der Kassen installiert (2010: 30 Prozent, 2012: 48 Prozent). Die Situation bleibt jedoch nach wie vor spannend. Befragt nach den geplanten Betriebssystemen, ziehen immerhin 52 Prozent der Befragten Systeme von Linux in Betracht.

Touch vs. Tastatur

Unterstützt durch die Verbreitung von Smartphones und Tablets im Privatbereich und die damit einhergehende Akzeptanz bei den Filialmitarbeitern ist dem Touchscreen als Eingabemedium an der Kasse der Durchbruch gelungen. Bei den früheren EHI-Untersuchungen waren die Bedenken hinsichtlich Geschwindigkeit, Bedienbarkeit und Fehleranfälligkeit gerade im LEH oder bei Baumärkten noch groß. Lag im Jahr 2008 die Nutzung bei 60 Prozent, ist diese jetzt auf 82 Prozent gestiegen. 41 Prozent der Panel-Teilnehmer setzen dabei ausschließlich auf den Touch als Eingabemedium ohne eine unterstützende Tastatur.

Künftig sind bei 93 Prozent der befragten Unternehmen Touchsysteme vorgesehen, davon 65 Prozent als reine Touchsysteme. Dabei reicht den Handelsunternehmen die alleinige Touch-Funktion nicht mehr. Ähnlich wie bei Smartphones und Tablets denkt man auch über verschiedene Multitouch-Methoden wie das Wischen oder andere Gestenbedienung nach.

Mobile Payment

Die aktuell angebotenen Varianten des Mobile Payment haben sicherlich alle ihre Vorteile und scheinen auch eine Berechtigung am Markt zu haben. Doch die Abwicklung stellt die Kasse immer noch vor Schwierigkeiten. Handelsunternehmen haben daher bereits bei der Auswahl der Komponenten auf NFC-kompatible Zahlterminals und QR-Code-geeignete Scanner geachtet. Auch für die Software wählen die Handelsunternehmen eine flexible Struktur, um die verschiedenen Bezahlmethoden gegebenenfalls schnell und nahtlos in den Kassenprozess einbinden zu können. 53 Prozent der befragten POS-Verantwortlichen sind der Meinung, dass NFC die dominierende Technologie beim Mobile Payment werden wird. 13 Prozent haben bereits die Voraussetzungen für die Nutzung der Technologie geschaffen bzw. tun dies aktuell.

Mobile Geräte am POS

Das Thema Mobile wird aus zwei Gründen immer wichtiger für den Einzelhandel. Zum einen ist das Mobile Device des Kunden ein „Objekt der Begierde“: Ob über eine Kunden-App oder die Bezahlfunktion des Kunden-Smartphones, der Handel möchte auf dem Gerät des Verbrauchers präsent sein. Zum zweiten kommen immer mehr Smartphones und Tablets als Business-Geräte für die Mitarbeiter in die Filialen. Aus dem privaten Umfeld sind die Geräte den Mitarbeitern bekannt. Dementsprechend ist die Eingewöhnungszeit kurz. Zudem hat es einen gewissen „Coolness-Faktor“, wenn man mit einem schicken Tablet anstelle eines klobigen PCs oder altgedienten MDEs seine Aufgaben erledigt.

Die vom Filialpersonal benutzten mobilen Geräte werden nach Ansicht der Studienteilnehmer in den nächsten Jahren mehr Aufgaben zu bewältigen haben als bisher. 51 Prozent der Handelsunternehmen gehen davon aus, dass an mobilen Geräten künftig auch kassiert werden wird. 60 Prozent wollen die Geräte nutzen, um damit die Kundenberatung zu verbessern. Ein wichtiger Anwendungsfall für die mobilen Geräte der Kunden ist der Einsatz von QR-Codes. 11 Prozent der Firmen setzen bereits QR-Codes für das QR-Code-Shopping ein. 6 Prozent der Befragten nutzen die Codes für die Bon-Archivierung und 26 Prozent für den Zugriff der Kunden auf weiterführende Informationen.

Kontakt: acar@ehi.org

Foto: Fotolia / Tyler Olson

Weitere Informationen: www.ehi.org/gb/verlag/shop-seiten und www.handelsdaten.de

EHI-Studie: Kassensysteme 2014

Trends und Strategien rund um Technologien am Point of Sale. 55 Handelsunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum und einigen ausgewählten Nachbarländern haben sich an der aktuellen Erhebung beteiligt.

Format:: 21 x 21 cm, broschiert, 66 Seiten

ISBN:: 978-3-87257-416-9

Preis:: 990,00 € inkl. MwSt. und Versand

Mehr Infos unter:: www.ehi.org/gb/verlag/shop-seiten

Mail:: vertrieb@ehi.org

Fon:: +49-221.57993-64

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