Trend zu mehr Individualität ist erkennbar | stores+shops
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Nicht nur die Mode, auch die Figuren sind „raw“

Trend zu mehr Individualität ist erkennbar

Dass Display Mannequins auch im Zeitalter des Online-Shopping weiterhin gefragt sind, da machen sich die Hersteller keine Sorgen. Im Gegenteil: Es gibt sogar spezielle Figuren, die für die Fotoaufnahmen für Onlineshops entwickelt wurden. Für das vielbeschworene stationäre Einkaufserlebnis sind sie so unverzichtbar wie eh und je.

Die Branche ist sich einig: Schaufensterfiguren sind ein wichtiges Medium emotionaler Präsentation und damit ein wirksames Instrument für stationäre Stores, um dem E-Commerce Paroli zu bieten. „Der Handel reagiert auf die Wettbewerbssituation mit Inszenierungen in Real-3-D, die so im Netz nicht kommuniziert werden können. Schaufensterfiguren spielen dabei eine wichtigere Rolle denn je“, kommentiert Andreas Gesswein, Geschäftsführer von Genesis Display aus Auetal. Jörg Döring, Geschäftsführer von IDW Duisburg, sieht es ähnlich: „Auch wenn digitale Elemente für den POS gerade ein großes Anschaffungs-Thema sind – die Investitionsbereitschaft für Figuren dürfte das nicht wesentlich bremsen.“

Nobelmarken lieben abstrakt reduzierte Figuren, hier bei Porsche Design (Foto: IDW)

Nobelmarken lieben abstrakt reduzierte Figuren, hier bei Porsche Design (Foto: IDW)

Einige Brancheninsider glauben sogar, dass Einzelhändler immer mehr und in kürzeren Abständen in die Gestaltung der Verkaufsflächen werden investieren müssen. Um sich klar von anderen Stores und Marken abzugrenzen, ist Profil gefragt. Die Folge, so Christian Bruckner, Head of Visual Merchandising bei Euro Display in Rinteln: „Die Nachfrage nach customized Mannequins nimmt zu.“ Dies bestätigt Stefania Cammarata vom Unternehmen Almax: „Einige Kunden wünschen exklusiv für sie entwickelte Display-Mannequins, andere fragen nach besonderen Finishes oder Farben und wieder andere nach speziellen Posen.“ Cornel Klugmann, Country Manager D-A-CH beim niederländischen Anbieter Hans Boodt, der die Breuninger-Eröffnung in Düsseldorf für eines der aktuellen Paradebeispiele hält, stellt ebenfalls fest: „Unsere Kunden setzen wieder vermehrt Akzente, um sich vom Mitbewerber abzugrenzen. Wir setzen jede gewünschte CI um, es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten, von Vintage-Bezugsstoffen bis hin zu technischen Carbon-Optiken.“

Trend zu Gesichtszügen

Das drückt sich in den Trends aus, die die Experten sehr ähnlich bewerten: Weg vom Einheits- Eierkopf könnte die Entwicklung plakativ überschrieben werden. „Die Nachfrage nach abstrakten und semi-abstrakten Figuren ist nach wie vor ungebrochen, wobei die Tendenz wieder zu angedeuteten Gesichtern geht“, berichtet Christian Bruckner von Euro Display. Jörg Döring von IDW bemerkt, dass in der Gestaltung der Köpfe eine größere Mannigfaltigkeit sichtbar wird: „Elemente der Physiognomie werden einbezogen, es gibt Andeutungen von Augen, Mund, Nase, Haaren, Ohren etc.“ Die Farbgestaltung wird dominiert von Hochglanzlackierungen in Weiß- oder Grautönen. Auch sehr anspruchsvolle Hochglanzlacke mit Einsprenkelungen kommen zum Einsatz.

British Racing Green

Cornel Klugmann von Hans Boodt sieht im puristisch-abstrakten Segment einen Trend zu „hochwertigen Farben wie Gold oder British Racing Green mit Perleffekten.“ Bei Casual-Figuren nennt er als Trend matte Farbtöne, von Light Grey bis Schwarz, bei den realistischen Figuren „vorzugsweise Light Skin Colours – hier ist Noblesse gefragt.“

Bei Herrenfiguren ist teilweise ein Trend zum Androgynen festzustellen. (Foto: Moch Figuren)

Bei Herrenfiguren ist teilweise ein Trend zum Androgynen festzustellen. (Foto: Moch Figuren)

Andreas Gesswein meint zu den Oberflächen-Trends: „Wir erkennen dazu international eine deutliche Nachfrage: Steam Punk, Neo Grunge und Retro sind Beispiele. Längst sind überdies Beton-, Kupfer-, Messing- und Naturoberflächen ein Muss.“ Dr. Josef Moch, Inhaber von Moch Figuren aus Köln, meint: „Naturmaterialien und Kunststoff werden in Symbiose zu einem aufregenden Erscheinungsbild zusammengefügt.“ Christian Bruckner von Euro Display: „Darüber hinaus entscheiden sich immer mehr Kunden für eine individuelle Oberflächengestaltung mit Textilbezügen.“ Bei Almax werden, so Stefania Cammarata, zunehmend Figuren im „authentischen Handcraft Look“ bestellt. „Kunden fragen uns verstärkt nach stoffbezogenen Büsten und Mannequins mit Arm-Gliedern und Holz-Finish. Wir können verschiedene Hölzer und Effekte als Finish von Hand reproduzieren.“

Auch dieses Know-how, das vor Plagiaten schützen kann, ist ein Thema, das die Branche beschäftigt. „Die Anzahl der Kopien hat sich spürbar erhöht“, stellt Jörg Döring von IDW fest und berichtet: „Eine Reihe von Werken außerhalb Europas fertigt für mehrere Vertriebsfirmen, die sich im Wettbewerb gegenüberstehen. Eine bei Ausschreibungen mitunter groteske Situation. Wir setzen auf Kreativität und eigenständige Erarbeitung unserer Produkte. Wir beschäftigen etwa 20 Bildhauer in unserem Werk, unsere Produktion befindet sich in der EU.“ Auch Dr. Josef Moch verweist auf „das eigene Entwicklerteam am Stammsitz Köln“, das im direkten Dialog mit  den Kunden stehe. Nochmals Jörg Döring: „Ein Plagiat, selbst ein technisch gut gemachtes, ist immer eine Kopie einer bereits erbrachten Leistung. Schon deshalb bleiben Premium-Mannequins als Trendsetter richtungsweisend.“

Schnelllebige Zeit – dynamische Figuren

Welche Posen sind aktuell angesagt? Stefania Cammarata von Almax stellt fest: „Dynamische Posen werden immer populärer.“ Dr. Josef Moch: „Mannequins der neuen Generation sind ‚bewegter‘: Taillen werden optisch betont, auch bei Männern, und Körper in sich gedreht.

Trend: Metallic-Finish in Kupfer, hier bei Wöhrl (Foto: Genesis Display)

Trend: Metallic-Finish in Kupfer, hier bei Wöhrl (Foto: Genesis Display)

Das ist nicht zuletzt eine Reaktion auf die Schnelllebigkeit unserer Zeit. Zudem fließen Elemente des Street Dance in die Gestaltung ein.“ Andreas Gesswein von Genesis Display beobachtet: „Mittlerweile gibt es erhebliche Einflüsse von Celebrities aus Film, Musik und TV-Serien auf die Trends. Cornel Klugmann von Hans Boodt sieht bei den Posen eine ganze Palette „von straight bis verspielt. Entscheidend ist, dass die Kompositionen neu und individuell sind. Repetition zum Beispiel, die Wiederholung von ein und derselben Figur, erzielt eine starke Wirkung“. „Im exklusiven Damenmode-Segment“, berichtet Jörg Döring, „sind Modelmaße gewünscht.“ Dr. Josef Moch verweist darauf, dass Qualitätsfiguren sich durch besonders gute Passform auszeichnen und dies den Zeitaufwand für Dekoration verkürzt. Moch meint, dass Figuren selbst bei E-Commerce-Unternehmen von Bedeutung sind: „Wir bieten eigens für die Internetfotografie angepasste Modelle. Die Formen, von Slim Fit bis Körperfülle, werden passformgerecht dargestellt, da im Fotostudio erst recht für ein Auspolstern mit Dekorationspapier und Feststecken mit Nadeln keine Zeit ist.“

Nachhaltigkeit ein Muss

Über die EuroShop-Auftritte der Anbieter, deren Messeheimat die Halle 4 ist, liegt noch ein Schleier des Geheimnisses. Bei der letzten EuroShop war Nachhaltigkeit das große Thema. Wie steht es darum heute? Jörg Döring von IDW: „Es ist inzwischen bei jeder Kaufentscheidung ein Diskussionspunkt. Allerdings steht dieser erst im mittleren Bedeutungsspektrum und weit hinter Qualität, Flexibilität, custom made und auch der Preisgestaltung.“ „Wir haben uns entschlossen, ausschließlich nachhaltig zu produzieren“, erklärt Andreas Gesswein von Genesis Display. „Unsere Key-Account-Kunden wissen das zu schätzen und verlassen sich darauf, auch wenn es mitunter einen höheren Preis bedeutet. Ein viel höherer Preis wäre nämlich zu zahlen, wenn namhafte Konzerne und Brands wegen umweltrelevanter Fehltritte in die Schlagzeilen gerieten.“ Und Gesswein verweist auf einen wichtigen Aspekt des Themas: „Nachhaltigkeit bedeutet mehr, als mit Biomasse zu produzieren, es erfordert ein ganzheitliches Konzept.“

Fotos: Euro Display (1), IDW (1), Genesis Display (1), Moch Figuren (2)

Wer ist schon perfekt?

Der Schauspieler Erwin Aljukic und sein Abbild in einem Zürcher Schaufenster (Foto: Moch Figuren)

Der Schauspieler Erwin Aljukic und sein Abbild in einem Zürcher Schaufenster (Foto: Moch Figuren)

Normalerweise verbindet man mit Display Mannequins eine Gestalt, die dem Ideal der Perfektion entspricht. An der Zürcher Bahnhofstraße, bei den Einzelhändlern Modissa, PKZ, Bernies, Schild und WE Fashion sorgten Anfang Dezember „behinderte“ Schaufensterpuppen für erstaunte Blicke der Passanten.

Unter dem Motto „Wer ist schon perfekt?“ regte die Aktion der Organisation Pro Infirmis zum Nachdenken über die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung an. Moch Figuren aus Köln kreierte die Figuren als Abbilder mehrerer Schweizer Prominenter, die sich für die Aktion zur Verfügung gestellt hatten: Jasmin Rechsteiner (Miss Handicap 2010), Alex Oberholzer (Radiomoderator und Filmkritiker), Urs Kolly (Leichtathlet), Nadja Schmid (Bloggerin) und Erwin Aljukic (Schauspieler bei „Marienhof“). Ein Film von Regisseur Alain Gsponer zeigt die Aktion vom Casting der Modelle bis zur Ausstellung der Figuren in den Geschäften an der Bahnhofstraße. Der Spot ist unter www.proinfirmis.ch/perfekt zu sehen.

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