In der aktuellen EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2013“ wird erneut eine detaillierte Analyse des Energiemanagements im Einzelhandel präsentiert. Die Studie, die zum 6. Mal durchgeführt wurde, hat zum Ziel, die spezifischen energetischen Fragestellungen des Einzelhandels im Zeitverlauf fortzuschreiben sowie die aktuell relevanten Themen, Trends und Erwartungen zum Energiemanagement im Einzelhandel abzufragen. Die branchenübergreifende Befragung von 64 Handelsunternehmen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, deren Ergebnisse der Studie zugrunde liegen, erfolgte im Zeitraum von September bis Oktober 2013 mit einer Beteiligung von 69 Prozent aus dem Nonfood- und 31 Prozent aus dem Food-Handel.
Energiekosten wieder gestiegen
86 Prozent der befragten Handelsunternehmen gaben an, dass die Energiekosten in ihrem Unternehmen 2013 im Vergleich zu 2012 gestiegen sind. Dabei haben 83 Prozent der befragen Händler einen Anstieg ihrer Energiekosten von im Schnitt um bis zu 10 Prozent zu verzeichnen, bei 17 Prozent der Händler liegt der Anstieg zwischen 10 und 25 Prozent.
Der Anstieg wirkt insbesondere dann dramatisch, wenn man sich das Ergebnis derselben Fragestellung aus der letztjährigen Untersuchung vor Augen führt: 53 Prozent der befragten Einzelhändler gaben 2012 an, dass ihre Energiekosten im Vergleich zu 2011 nicht gestiegen waren. Viele Unternehmen konnten 2012 von einem sehr günstigen Einkaufspreis für Strom profitieren. Ein weiterer wichtiger Grund für die stabilen Energiekosten in 2012 ist die nur minimale Erhöhung des EEG-Zuschlags von 2011 auf 2012 von 3,53 Ct/kWh auf 3,59 Ct/kWh.
Die Grafik finden Sie im jpg-Format auch hier unter handelsdaten.de: http://www.handelsdaten.de/statistik/daten/studie/283712/umfrage/gruende-fuer-den-anstieg-der-energiekosten-im-handel
Für den diesjährigen starken Anstieg der Energiekosten ist aus Sicht der befragten Händler der Staat verantwortlich, der als größter Preistreiber angesehen wird. Der Anteil der staatlichen Abgaben (EEG/KWKG-Umlage, Konzessionsabgaben, Netznutzungsentgelte etc.), auf die kein Einfluss genommen werden kann, beträgt mittlerweile 50 Prozent des Preises. Insbesondere die Entwicklung der EEG-Umlage schlägt mit steigenden Beträgen zu Buche. 2013 stieg die EEG-Umlage um 47 Prozent auf das Rekordniveau von knapp 5,277 Ct/kWh. Als Grund hierfür gelten neben dem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien auch die zahlreichen Ausnahmeregelungen für die Industrie. Wie im Oktober bekanntgegeben wurde, wird sich der Anstieg der EEG-Umlage auch im Jahr 2014 fortsetzen. So werden für jede verbrauchte Kilowattstunde 6,24 Cent auf die EEG-Umlage entfallen.
Dadurch gerät der Einzelhandel zweifach unter Druck: Zum einen sieht er sich selbst steigenden Energiekosten gegenüber, zum anderen muss er eine Konsumzurückhaltung seiner Kunden verkraften, denen durch die steigenden Energiepreise aktuell Kaufkraft entzogen wird. Nach unterschiedlichen Berechnungen werden sich die Energiekosten durch die höhere EEG-Umlage für einen durchschnittlichen Haushalt um ca. 100 Euro pro Jahr erhöhen. Aber auch in der Zukunft ist mit einem Stillstand des Preisanstiegs der Energiekosten nicht zu rechnen, im Gegenteil: 84 Prozent der befragten Händler gaben an, dass sie für den Zeitraum bis 2016 einen Anstieg von im Schnitt 8,5 Prozent pro Jahr erwarten. Lediglich jeweils 8 Prozent der Händler sind der Meinung, dass die Energiekosten auf dem Niveau von 2013 bleiben beziehungsweise sinken werden.
Höhe der Energiekosten 2013
Die gegenwärtigen jährlichen Energiekosten (Strom, Gas, Heizöl etc.) belaufen sich bei den befragten Nonfood-Händlern gegenwärtig im Schnitt auf 36,25 Euro je Quadratmeter Verkaufsfläche und auf 62,95 Euro/qm Vkf bei den Food-Händlern. Betrachtet man die Energiekosten im Zeitverlauf, so zeigt sich ein allmählicher jährlicher Anstieg. Aktuelle Aussagen über die globale Entwicklung der Energiepreise sowie die institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen lassen vermuten, dass sich diese Steigerung auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Der größte Energieverbraucher im Nonfood-Handel ist die Beleuchtung mit einem Anteil von 53 Prozent, gefolgt von Klimatisierung mit 22 Prozent. Im Food-Handel stellt die Kühlung mit 41 Prozent den größten Energieverbraucher dar, gefolgt von Beleuchtung und Klimatisierung mit 27 beziehungsweise 14 Prozent.
Die Grafik finden Sie im jpg-Format auch hier unter handelsdaten.de: http://www.handelsdaten.de/statistik/daten/studie/204229/umfrage/investitionsbereitschaft-zur-energieeinsparung-im-handel-im-jahr-2011
Obwohl der Einzelhandel in den letzten Jahren bereits viel in Maßnahmen zur Energieoptimierung investiert hat, ist die Investitionsbereitschaft nach wie vor ungebrochen, insbesondere in denjenigen Bereichen, die die größten Energieverbraucher darstellen und in denen die höchsten Einsparungen erwartet werden. Zum Beispiel ist im Vergleich zu 2010 die Bereitschaft, in energieeffiziente Anlagen zu investieren, in fast allen Bereichen gestiegen. So wollen 86 Prozent der Händler für die Beleuchtung weitere Mittel aufwenden, 8 Prozentpunkte mehr als noch 2010. Die Bedeutung der Kältetechnik im Lebensmittelhandel zeigt sich auch anhand der großen Investitionsbereitschaft, die seit 2010 ungebrochen bei 80 Prozent der befragten Händler liegt. Die geforderte Amortisationsdauer, die die Händler bereit sind, in Kauf zu nehmen, bewegt sich in der Regel zwischen drei und vier Jahren.
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Studie: Energiemanagement im Einzelhandel 2013
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Format: 21 x 21 cm, broschiert
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