Allein durch die futuristische Gebäudeform hebt sich die Real-Filiale an der Haedenkampstraße 21 vom bisherigen Markt an der Husmannshofstraße in Essen-Altendorf ab. Auf dem Gelände der ehemaligen Gussstahlfabrik von Thyssen Krupp führt die Real-SB-Warenhaus GmbH den Krupp-Park in der Dachfläche des Marktgebäudes fort. Von dem mit Rollrasen begrünten Dach verspricht sich das Unternehmen mit Hauptsitz in Mönchengladbach eine Dämmung, mit der sich Heizkosten reduzieren lassen. Zudem soll es durch eine hohe Wasserspeicherkapazität in der Lage sein, zum Hochwasserschutz beizutragen. Doch Real will nach 17-monatiger Bauzeit mit mehr als nur einer besonderen Fassade überzeugen:
Neben einem Dach-Tragwerk aus Holz, technischen Anlagen zur Einhaltung der Energiesparverordnung (Stichwort: En Ev) sowie einem kombinierten Heizungs- und Kühlsystem zeigt auch der Einsatz einer LED-Beleuchtung in Kühlmöbeln, dass der Markt auf einen effizienten Umgang mit Ressourcen ausgelegt ist. „Der Real-Markt in Essen repräsentiert die nächste Generation der Real-Märkte und dient somit als Vorbild für die zukünftige Ausrichtung und Weiterentwicklung“, sagt Didier Fleury, Vorsitzender der Real-Geschäftsführung.
Das Angebot von Nonfood-Artikeln umfasst rund 70 Prozent des Gesamtsortiments. Die neu gestalteten Abteilungen mit breiten Kundenverkehrswegen sollen Kaufentscheidungen durch im Fachmarkt-Charakter gestaltete „Wohnwelten“ zu den Themen Küche, Wohnen/Essen bzw. Schlafen/Bad/Wellness begünstigen. Zum Beispiel vereint die Küchen-Wohnwelt neben klassischen Utensilien wie Töpfen und Pfannen bunte Glas-Schüsseln, dazu passende Geschirrtücher sowie Tischdecken. Die Textil-Abteilung ermöglicht durch eine übersichtliche Regalanordnung sowie helle Beleuchtung, sich schnell einen Überblick über Sport-, Damen-, Herren- und Kinderbekleidung zu verschaffen. Das ausführende Architekturbüro war KZA Koschany Zimmer Architekten aus Essen, während Luxwelt mit Sitz in Friedberg die Lichtplanung übernahm und Assmann Beraten + Planen aus Dortmund die Statik sowie die Bauphysik steuerte.
Das Lebensmittel-Angebot macht insgesamt 30 Prozent des Gesamtsortiments aus. Mit dem „Ultra-Frischebereich“ – zu dem unter anderem die Obst- und Gemüseabteilung sowie die Fleisch- und Käsebedientheke gehören, verspricht Real „höchste Qualität zu einem erschwinglichen Preis“. Außerdem werden unter dem Konzeptnamen „Meistermetzger“ täglich hausgemachte Wurstprodukte und regionale Spezialitäten wie Fleischkäse angeboten. Das Käsesegment umfasst circa 250 verschiedene Artikel – inklusive Rohmilchkäse aus der Schweiz. In der Real-Hausbäckerei werden zum Teil auch Brote im Steinbackofen hergestellt und montags bis samstags während der Ladenöffnungszeit von 7 bis 22 Uhr Brötchen gebacken. „Mit unserem neuen Ansatz, den wir hier in Essen umgesetzt haben, wollen wir Frische, Vielfalt und nachhaltige Technologien unter einem Dach vereinen – denn das ist die Zukunft des Einkaufens“, erklärt Fleury.
Großformatfotos oberhalb der Regale stellen mit jeweils auf die Abteilung abgestimmten Motiven reale Alltagsituationen dar, auf denen zum Beispiel zu sehen ist, wie eine Großmutter mit Enkeln Kuchen backt oder sich ein Mann sichtlich auf eine Bratwurst im Brötchen freut, die er gerade noch mit Senf verfeinert hat. Diese Emotion soll sich im Idealfall auf Kunden übertragen, sodass beim Blick ins Regal auch beherzt zu Produkten wie „Körri-Saft“ und „Pott-Soße“ (darunter sind regional geschätzte Kult-Ketchup-Soßen zu verstehen) gegriffen wird.
Auf hochwertige Weine aus einer bestimmten Anbauregion wie etwa dem Rheingau wird durch einen am Regal befestigten Holz-Rahmen entsprechend aufmerksam gemacht. Auch Premium-Produkte innerhalb des Tiefkühlkost-Sortiments werden in mit Glastüren ausgestatteten Kühlmöbeln optisch hervorgehoben. In der Abteilung „Meine Drogerie“ fiel die Wahl auf geschwungene Leisten an Regalköpfen, um Haut- und Haarpflegeprodukte elegant in Szene zu setzen. Diese sind je nach schwarzem oder weißem Untergrund in jeweils entgegengesetztem Ton mit Oberbegriffen beschriftet.
Ein frei zugängliches WLAN bietet Kunden mit Smartphones kostenlosen Zugang ins Internet. Im Kassenbereich besteht die Auswahl, die Einkaufsrechnung an einer von 22 bedienten Kassen zu begleichen oder Artikel an einem der 4 Self-Checkouts selbst zu scannen und zu bezahlen. Ein innenliegender Mall-Bereich mit angegliederten Angeboten wie das der Bäckerei Kamps verbindet den Markt mit weiteren Geschäften, unter anderem mit dem Gartencenter Seibert, dem Renovierungsdiscounter Tedox, dem Textilanbieter Ernsting´s Family, dem Optiker Apollo Optik und dem Friseursalon Klier.
Fotos: Metro Properties (1), Real (3)
Weitere Informationen: www.real.info