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Foto: gettyimages /Richard Drury

Devisen vom Supermarkt bekommen

Deutsche Urlauber geben jährlich umgerechnet 6,8 Mrd. Euro außerhalb der Eurozone aus. Devisen tauschen sie in der Regel bei Banken und Sparkassen um. In Großbritannien ist es bereits üblich, sich das Reisegeld beim Einzelhandel zu beschaffen.

Schon seit mehr als einem Jahrzehnt bieten namhafte Einzelhandelsunternehmen in Großbritannien ihren Kunden auch Finanzdienstleistungen an wie die Ausgabe von Reisegeld mit dem Ziel, zusätzliche Einnahmen zu generieren, die Kundenbindung zu stärken und die zusätzliche Kundenfrequenz für Cross-Selling zu nutzen. Das Dienstleistungs-Angebot soll zu einem Anstieg der Besucherzahlen im Geschäft und einer Verlängerung der Verweildauer beim Besuch im Laden führen.

Travel Money is low hanging fruit.

Bjorn Larsson

Business Development Director First Rate Exchange Services

In den vergangenen zehn Jahren haben sich große Einzelhändler wie Asda, Debenhams, Marks & Spencer, Sainsbury’s und Tesco einen Anteil von 15 Prozent am 13,6 Mrd. Euro großen britischen Reisegeldmarkt erworben und erwirtschaften damit insgesamt rund 100 Mio. Euro an zusätzlichem Jahresumsatz. Man geht davon aus, dass diese Zahl noch weiter ansteigen wird, da diese fünf Händler in den nächsten zwei Jahren 200 neue Wechselstellen in ihren Geschäften einrichten wollen. Im gleichen Zeitraum haben die großen Geldinstitute in Großbritannien Marktanteile verloren, weil sie die Ausgabe von Banknoten in ihren Zweigstellen zurückgefahren oder ganz eingestellt haben. Die vier größten britischen Banken Barclays, HSBC, Natwest und Lloyds halten heute weniger als 8 Prozent am britischen Reisegeldmarkt.

Sortenbüros

Die britischen Urlauber können sich ihr Reisegeld nun auch einfach während des wöchentlichen Einkaufs bei einem der großen Lebensmittelhändler besorgen. Das geht in der Regel problemlos, denn die großen britischen Händler haben bislang insgesamt 575 Wechselstellen eingerichtet strategisch verteilt auf die Geschäfte mit den höchsten Besucherzahlen. Üblicherweise haben sie dort 10 bis 20 der gängigsten Währungen vorrätig. Darüber hinaus bietet jede Wechselstelle einen Vorbestellservice für 50 bis 60 weitere Währungen an. Kunden, die die Wechselstellen in den Geschäften oder entsprechende Websites besuchen, können dort das Reisegeld beschaffen, das sie dann entweder im Geschäft abholen oder sich per Einschreiben nach Hause schicken lassen. Die Zustellung per Post dauert normalerweise ein bis zwei Tage. Die meisten gängigen Währungen werden im Geschäft gelagert und nach Bedarf verkauft.

Die Deutschen greifen weltweit am tiefsten für Auslandsreisen in die Taschen. Im Durchschnitt gibt jeder deutsche Urlauber 930 Euro im Jahr für Reisen aus, das ist wesentlich mehr, als die Urlauber aus den USA, Großbritannien oder China ausgeben. Deutsche Urlauber verbringen durchschnittlich 13 bis 14 Tage im Ausland, 70 Prozent machen neun Tage oder länger am Stück Urlaub. Zurzeit gehen 45 Prozent der Reisen in Länder außerhalb der Eurozone, wobei die Türkei, Ägypten, Kroatien, Tunesien und Marokko die beliebtesten Ziele sind. Das Reisegeld für Urlaube von Deutschen außerhalb der Eurozone summiert sich jährlich auf 6,8 Mrd. Euro.

Die Devisen beschaffen sich die Deutschen überwiegend auf Vorbestellung bei lokalen Zweigstellen von Banken und Sparkassen. Die Verbraucher geben ihre Bestellungen bei einem persönlichen Besuch in der Bank auf und kehren einige Tage später zurück, um das Geld abzuholen. Veränderungen dieses Modells sind derzeit kaum zu erwarten, obwohl unabhängige Betreiber von Sortenbüros bereits Büros an Bahnhöfen und Flughäfen eröffnet haben. Es wäre nicht schwierig für einen Einzelhändler in Deutschland, der Schweiz oder Österreich, seinen Kunden Reisegeld mit dem nötigen Fachwissen und den entsprechenden Partnern anzubieten. Als Standort für die Reisegeldausgabe im Geschäft bieten sich grundsätzlich vier Optionen an: an der Kasse, am Kundeninformationsschalter, im Tabak-/ Zeitungskiosk oder in einem zu diesem Zweck eingerichteten Sortenbüro.

Geringer Kapitalbedarf

Die gesetzlichen Anforderungen an den Verkauf von Devisen gleichen sich in den meisten europäischen Ländern. Alle Anbieter müssen bei der zuständigen Finanzdienstleistungsbehörde die entsprechende Genehmigung oder Freistellung einholen. In Deutschland bestimmt das Gesetz über das Kreditwesen, ob der Devisenverkauf reguliert oder von der Registrierung bei der Bundesanstalt für Finanzaufsicht freigestellt wird. Bei der Beschaffung  von Banknoten auf dem globalen Markt muss sichergestellt werden, dass man die größte Auswahl an Währungen und die besten Gewinnspannen erhält.

Der Kauf von Fremdwährungen von nationalen oder regionalen Banken kann u.U. die Verfügbarkeit von Währungen einschränken und unwirtschaftlich sowie langfristig unzuverlässig sein. Um den Zugang zum hoch spezialisierten Devisenmarkt zu sichern, bedarf es einer gewissen Größe, und die sollte der entsprechende Partner bieten. Für das Coaching und die Schulung von Mitarbeitern, die Reisegeld verkaufen, braucht man bei 100 geplanten Sortenbüros vier Experten. Der Kapitalbedarf hängt vom jeweiligen Büro ab. Die weiteren Kosten betreffen die Hard- und Software am Point of Sale sowie eine Tafel für die Anzeige der Wechselkurse.

Foto: gettyimages / Richard Drury

Kontakt: bjorn.larsson@firstrate.co.uk

First Rate Exchange Services: Währungs-Experten

Der Finanzdienstleister First Rate Exchange Services bietet Beschaffung und Finanzierung von Währungen, Coaching von Mitarbeitern, aktuelle Marktkurse, Verbraucherdaten sowie die Softwareplattform für den Point of Sale. Alle Lösungen werden auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden zugeschnitten. First Rate sieht sich als Marktführer für B2B-Reisegeld in Großbritannien und verfügt durch die Partnerschaft mit Bank of Ireland First Currency Services über globale Reichweite.

Weitere Informationen: www.firstrate.co.uk

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