Die Filialen des neuen Formats sind in kräftigen Primärfarben gestrichen und haben durch die hellgelben Ladenfronten einen starken Wiedererkennungs-Charakter. Erst nach dem Betreten des „Workshops“ erschließt sich den Gästen das neue, interaktive Ladenkonzept. Die unternehmenseigenen Projektmanager und ihre Design- und Markenberater haben sich für dessen Entwicklung zwei Jahre lang Zeit gelassen.
Ungezählte Stunden verbrachten die Design-Teams mit Feldstudien, bei denen die Verhaltensmuster der jungen Kunden beobachtet wurden. Dann markierten sie die Bereiche, in denen die Kinder während ihres Besuchs gelächelt hatten, knieten sich hin und beurteilten die unterschiedlichen Designvariationen aus der Sicht ihrer kleinen Kunden. „Der Auftrag des Managements lautete, das Einkaufserlebnis zu etwas Besonderem zu machen und nicht einfach mehr Technik anzubieten“, erklärte Maxine Clark, Gründerin und Geschäftsführerin des Unternehmens, am Tag der Eröffnung. Wir wollen, dass sich die Kinder bei uns auch weiterhin so fühlen wie auf einem Spielplatz.“
Im September 2012 eröffnete Maxine Clark den ersten Laden des neuen Formats, dem viele weitere folgen sollen. Standort des neuen Build-A-Bear-Workshops ist ein Einkaufszentrum in der Nähe des Hauptsitzes in Overland bei St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Das neue Konzept basiert auf einer Marktanalyse des Unternehmens, deren Ergebnisse bei der weiteren Entwicklung berücksichtigt werden sollen.
Für Technikfreaks
„Smartphones und Tablets haben dazu geführt, dass Kinder heute anders spielen als früher, und wir möchten, dass sie weiterhin gern in unsere Läden kommen und dort Spaß haben“, erklärte Clark während der Eröffnungsfeierlichkeiten. „Digitale Spielzeuge nehmen heute einen viel größeren Raum in der Freizeitgestaltung von Kindern ein, daher eröffnet Build-A-Bear neue Geschäfte, die auch die Technikfreaks unter den Kindern begeistern und an uns binden sollen, indem wir ihnen eine größere Anzahl interaktiver Möglichkeiten bieten.“ Bis Mitte November 2012 wurden an verschiedenen Orten in den USA fünf weitere Geschäfte für digitale Teddybären eröffnet.
Dreh- und Angelpunkt des interaktiven Systems ist ein 40-Zoll-Multitouch-Computertisch, auf dem Microsoft Surface Windows7 Professional mit Pixel Sense läuft. Dieses Programm reagiert auf die Befehle der Gäste. Sie können bestimmte, entsprechend markierte Gegenstände auf dem Tisch berühren und verändern. Da das Display mehr als 50 Berührungspunkte auf einmal verarbeiten kann, können mehrere Gäste gleichzeitig ihre Befehle eingeben. Der Spaß beginnt schon an der Eingangstür, wo die Gäste ihre Fähigkeiten in Sachen Grafikdesign an der digitalen Außenwerbung ausprobieren und die Schilder verändern können. Von da aus geht es zur Station „Welcher Bär gefällt dir besser?“ Sollte das Lieblingstier gar kein Teddybär sein, gibt es hier auch andere kleine Freunde wie Häschen, Welpen oder Kätzchen. Weiter geht‘s zur „Herz mitgeben, Bär beleben“-Station. Hier erhält das neue Kuscheltier persönliche Eigenschaften von „verschmust“ bis „verrückt“, „schlau“ oder „mutig“ – alles dargestellt auf dem interaktiven Samsung-Tisch. Die Eigenschaften werden auf ein rotes Herz gedruckt, das später an der Station „Weich oder fest – Du machst den Test!“ seinen Weg in den Körper des Bären findet.
Saubere Kuscheltiere
Zwei weitere menschliche Sinne – Hören und Riechen – können ebenfalls integraler Bestandteil des neuen Kuscheltiers werden. An der Station „Hör mal her, hier spricht der Bär“ produzieren interaktive Touchscreens jede Menge verschiedener Geräusche. Zur Auswahl stehen die aktuellen Hits aus den Charts, mit einem speziellen Chip kann der künftige Bärenbesitzer aber auch seine eigene Stimme aufnehmen. An der Geruchsstation erhält der Bär seinen ganz eigenen Duft, von Erdbeere bis Zuckerwatte.
Die nächste Station ist „Weich oder fest – Du machst den Test!“. Hier wird dem Tier ein Find-A-Bear-Chip eingepflanzt, bevor die letzte Naht verschlossen wird, sodass verlorengegangene Bären in einem Build-A-Bear-Geschäft zurückgegeben werden können und auf diese Weise ihren Besitzer wiederfinden. Der entsprechende Barcode findet sich auch auf der „Geburtsurkunde“ des Plüschteddys, die er an der letzten Station erhält. „Flauschig, rein und bärenfein“: Damit das Kuscheltier sauber und ordentlich ist, bevor es in sein neues Zuhause kommt, gibt es hier eine digitale Badewanne mit digitalen Schaumblasen, Wellen schlagenden Booten und imaginären Gummienten. Die Wanne erkennt die Objekte, die auf ihr abgelegt werden, reagiert mit sensorischen Effekten und produziert virtuelle Blasen, die auftauchen, wenn die Spielseife oben auf den Tisch gelegt wird.
„Kleide deinen Bären ein und lass ihn was Besonderes sein“: Mit der Match-Me-Technologie, mit deren Hilfe man sich anschauen kann, wie verschiedene Zusammenstellungen von Kleidungsstücken am Bären aussehen würden, wird hier die Kleidung ausgewählt, die zur Persönlichkeit des neuen Lieblings passt. Nun ist der Teddy fast fertig und braucht nur noch einen Namen. An der Namensstation wählt der Gast einen passenden Namen aus, der dann natürlich auch auf der Geburtsurkunde erscheint. In seinem eigenen Bärenhaus wird der neue Gefährte schließlich komfortabel nach Hause transportiert.
Fotos (3): Build-A-Bear
Weitere Informationen: www.build-a-bear.de
Build-A-Bear Inc.: Workshops für Gäste
In mehr als 400 so genannten „Workshops“ von Build-A-Bear können Plüschtierfreunde weltweit ihren eigenen Teddybären gestalten. Nach Schätzung des börsennotierten Unternehmens sind seit der Firmengründung 1997 in St. Louis/Missouri durch Maxine Clark gut 110 Mio. individuell designte Teddybären über die Ladentheken gegangen – zu Preisen zwischen 10 und 30 Dollar. Das Unternehmen erwirtschaftete 2012 mit 1.000 Vollzeit- und 3.800 Teilzeitkräften 380 Mio. US-Dollar. In den USA sind mittlerweile sechs ausgewählte Build-A-Bear-Workshops mit dem interaktiven Tool „SUR40“ von Samsung ausgestattet, einem Tisch mit interaktivem Multi-Touch-Display und mit der PixelSense-Technologie von Microsoft, mit dem die im Firmenjargon „Gäste“ genannten Kunden ihre Bären mit speziellen Persönlichkeitsmerkmalen versehen können. Der deutsche Franchise-Ableger zählt derzeit 28 Build-A-Bear-Workshops mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 140 qm. Bisher gibt es keine Pläne, das interaktive Format auch in Deutschland einzuführen.