Europaweit größter Kontaktlos-Test | stores+shops
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Europaweit größter Kontaktlos-Test

In einem europaweit größten Projekt testen deutsche Handels- und Tankstellenunternehmen kontaktlose Bezahlverfahren mit Giro- und Kreditkarten. Sie versprechen sich davon schnellere Abläufe, mehr Kundenservice, geringere Transaktionsgebühren – und einen Brückenschlag in die Zukunft des Bezahlens.

Mitte April 2012 ist im Großraum Hannover sowie in Braunschweig und Wolfsburg das europaweit größte Pilotprojekt zum kontaktlosen Bezahlen gestartet. Rund 1,3 Mio. Inhaber einer Sparkassen-Karte können in diesen Regionen bei Edeka Minden-Hannover sowie in weiteren Geschäften und an Tankstellen Beträge bis 20 Euro kontaktlos mit ihrer Karte bezahlen. Möglich macht dies ein in die Karte integrierter Chip mit NFC-Funktechnologie. Die Near Field Communication ist eine drahtlose Übertragungstechnik, die das kontaktlose Bezahlen mit einer integrierten elektronischen Geldbörse ermöglicht. Bei den teilnehmenden Einzelhändlern und Tankstellen sind die Kontaktlos-Kassen am Markenzeichen Girogo erkennbar.

Beim Girogo-Verfahren handelt es sich um eine Prepaid-Lösung. Das heißt, der Chip auf der Karte wird mit einem Bar-Guthaben bis 200 Euro vom Konto aufgeladen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: am Geldautomaten, an entsprechenden Ladeterminals im Handel, daheim am PC mithilfe eines Chipkartenlesers oder auch per Abo. Für das Abo-Verfahren wird der Bank der Auftrag erteilt, bei Unterschreiten eines Minimalbetrages automatisch Geld vom Konto auf die Karte zu buchen.  

Im Grunde ist Girogo also eine Art virtuelle Geldbörse: Der Betrag im Prepaid-Chip ersetzt das Kleingeld in der Tasche. Girogo soll das Bezahlen von Kleinbeträgen bis 20 Euro schneller, sicherer und bequemer machen. Statt das Klein- und Wechselgeld an der Kasse hin- und herzureichen, wird nur noch die Karte kurz vor das Lesegerät gehalten, und eine Sekunde später ist der Zahlvorgang beendet. Die Zahlung erfolgt ohne Eingabe einer PIN mit den Sicherheitsstandards der Deutschen Kreditwirtschaft.

Girogo ist das derzeit schnellste Zahlverfahren, denn durch das Einstecken der Karte in ein Zahlterminal und der Eingabe einer PIN oder der Unterschrift auf dem Zahlungsbeleg dauern die bisherigen kartengestützten Zahlverfahren länger. Ab Mitte 2012 beginnen die Sparkassen mit der bundesweiten Ausgabe der neuen Sparkassen-Card mit Girogo-Funktion an ihre Kunden. Bis 2015 sollen alle 45 Mio. Sparkassen-Cards mit der neuen Bezahlfunktion ausgestattet sein. Das entspricht der Hälfte aller im Markt befindlichen Girokarten.

Erfahrungen sammeln

Zu den ersten Anbietern von Girogo im Handel gehören neben Edeka die Douglas Holding, dm-drogerie markt, Famila, McDonald’s, Esso, HEM, Jet, Star, Orlen und weitere Unternehmen. Das Kernanliegen des großflächigen Pilotprojekts ist es, dass der Handel, die Deutsche Kreditwirtschaft als Initiator des Projekts, die regionalen Banken und Sparkassen als Herausgeber der Karten und alle weiteren Partner Erfahrungen mit dem neuen Bezahlverfahren sammeln. Im Vordergrund steht dabei die optimale Nutzerfreundlichkeit, um eine möglichst hohe Akzeptanz bei den Kunden zu erreichen. Die Pilotprojekte werden auch zeigen, ob die vorläufige Begrenzung auf 20 Euro in der Praxis ausreicht oder später erhöht wird. Auf mittlere Sicht strebt die Deutsche Kreditwirtschaft an, das kontaktlose Bezahlen für die Electronic-Cash-Funktion der Girocard zu realisieren.

Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Kartenzahlung kontaktlos ist, weil dadurch die Zahlungen bequemer und schneller werden. Davon profitieren in erster Linie unsere Kunden. Darüber hinaus werden die Karten sowie die Kartenleser geschont, und es gibt weniger abnutzungsbedingte Defekte. Wegen der großen Verbreitung der Karten und der neuen Servicefunktionen wie dem automatischen Abo-Laden wird sich Girogo etablieren und ist daher für uns ein selbstverständlich angebotenes Bezahlverfahren.

Olaf Schrage

Geschäftsführer, Douglas Informatik & Service GmbH

Edeka Minden-Hannover als regionaler Marktführer im Lebensmittelhandel hat insgesamt 250 Märkte mit rund 700 Girogo-fähigen Terminals („PIN Pad iPP350“ von Ingenico) an den Kassen ausgestattet. In der ersten Woche, als 5 Märkte mit 40 Terminals am Netz waren, wurden 35 kontaktlose Zahlungen gezählt. Das Entgelt für die Transaktionen ist gestaffelt und beträgt je nach Bezahlbetrag zwischen 1 und 3 Cent zuzüglich Netzbetreibergebühr. Bei Zahlungen ab 20 Euro – für die eine PIN-Eingabe des Kunden nötig ist – werden 0,3 Prozent vom Umsatz berechnet.  

Das Projekt wurde unter der Führung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes organisiert. Dabei spielte das genossenschaftliche Unternehmen Cardprocess als Netzbetreiber und Kompetenzcenter rund um das bargeldlose Zahlen ein wichtige Rolle bei der Beratung, Planung und Implementierung der technischen Infrastruktur. Edeka Minden-Hannover sieht in Girogo eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen Zahlungsmitteln und eine Erhöhung des Kundenservice.  

Seit dem Start des Projekts können Autofahrer im Großraum Hannover auch bei Esso zunächst an 60 Stationen kontaktlos bezahlen. Bis Ende März 2013 sollen alle 1.100 Tankstellen des Unternehmens folgen. Ausschlaggebend dafür, dass Esso Girogo-Partner wurde, war laut Dr. Gernot Kalkoffen, Vorstandsvorsitzender von Esso Deutschland, die „große Innovationskraft“ des Projekts.  

Als erster bundesweiter Partner im deutschen Einzelhandel war die Douglas Holding in das Girogo-Projekt eingestiegen. „Wir versprechen uns von dem neuen Verfahren eine deutliche Beschleunigung des Zahlvorgangs“, begründete Olaf Schrage, Geschäftsführer von Douglas Informatik & Service, diesen Schritt. Bis Ende 2012 sollen nicht nur die 446 Douglas Parfümerien ihren Kunden das kontaktlose Bezahlen ermöglichen, sondern auch rund 700 Filialen der Konzern-Vertriebslinien Thalia, Christ, Appelrath Cüpper und Hussel.  

Auch aus Sicht von Douglas ist das neue Verfahren für die Kunden vor allem deshalb attraktiv, weil es schnell und bequem funktioniert. Für den Handel seien neben den Geschwindigkeitsvorteilen die neuen Gebührenmodelle interessant. Die zugrunde liegende NFC-Technologie habe generell entscheidende Vorteile gegenüber allen anderen Übertragungswegen. Sie punkte mit Geschwindigkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit. Für die Abwicklung am Checkout hat sich Douglas für ein Terminal entschieden, das in der Hand gehalten wird, statt auf dem Kassentisch zu liegen. Diese international gebräuchliche Variante vermeidet das Risiko, dass der Kunde die Karte zu schnell aus dem begrenzten NFC-Feld herausnimmt. Mit der West LB habe man einen versierten Systempartner gehabt, der entsprechendes Know-how und viele Tools für einen reibungslosen Betrieb zugeliefert habe, heißt es bei Douglas.  

Nach dem Start von Girogo in den ersten 42 Filialen registrierte Douglas 30 Zahlungen und 28 Aufladungen in 4 Tagen. Das Laden erfolgt bei Douglas allerdings nicht kontaktlos, sondern durch Einstecken der Karte in das Terminal, weil der Ladevorgang etwas länger als das Zahlen dauert und damit bei der kontaktlosen Variante fehlerbehaftet ist.

Neue Gebührenmodelle

Neben Girogo akzeptiert Douglas das kontaktlose Kreditkartensystem Paypass, das von Mastercard und Visa angeboten wird. Dieses erlaubt Zahlungen bis 25 Euro ohne Unterschrift oder PIN-Eingabe und arbeitet ebenfalls mit der NFC-Technologie. Nach den bisherigen Erfahrungen von Douglas nutzt aber nur eine kleine Minderheit der Karteninhaber diese Funktion. Außerdem ist für die erste Transaktion mit einer neuen Paypass-Karte systembedingt immer eine Unterschrift des Kunden nötig, was das Prozedere für den Handel und seine Mitarbeiter kompliziert. Zwar sind die Paypass-Bons überdurchschnittlich hoch, aber nur 31 Prozent der bisherigen Transaktionen konnten bei Douglas per „tap & go“ – also komplett kontaktlos – abgewickelt werden. Bei 71 Prozent war ein „tap & sign“ erforderlich.  

NFC gilt für viele Handelsunternehmen langfristig als Brückentechnologie für kontaktlose mobile Zahlungssysteme der Zukunft, etwa mit dem Smartphone. Die Zukunft gehöre dem Smartphone, weil es mit seinen vielfältigen Anwendungen und Apps eine echte Alternative zum altgedienten „Ordnungssystem Geldbörse“ darstellt, ist Olaf Schrage überzeugt. Nach seiner Ansicht werden die Kredit- und Debitkarten auf Dauer in die Multifunktionalität von Smart-Devices integriert und damit allmählich ihre Bedeutung am Checkout verlieren. Auf diesen Weg scheinen auch die Banken und Sparkassen gedanklich bereits eingeschwenkt zu sein, denn „schon bald“ soll die neue Sparkassen-Card auch an NFC-fähigen Mobiltelefonen oder über eine App aufgeladen werden können, wenn ein Abo-Ladeauftrag erteilt wurde.   

Weitere Informationen: www.dsgv.de

Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband

Beschleunigter Bezahlvorgang

Mit hohen Erwartungen der Deutschen Kreditwirtschaft und der beteiligten Handelsunternehmen startete im April 2012 der bundesweit größte Flächenpilot von Girogo, dem kontaktlosen Bezahlen mit der Girocard. Zu den ersten Anbietern im Handel gehören Filialen der Drogeriemarktkette dm, des Lebensmittelhändlers Edeka, der Parfümerie Douglas, der Buchhandlung Thalia, des Süßwarenherstellers Hussel ebenso wie Schnellrestaurants von McDonald’s und Stationen von Esso, Sanifair und des Discounters Netto. „Mit mehr als 1,3 Millionen Sparkassen-Cards, die die neue Bezahlfunktion besitzen, haben wir in der Region Hannover-Braunschweig-Wolfsburg bundesweit die besten Voraussetzungen, um die Kunden und den Handel für das neue Bezahlverfahren Girogo zu begeistern“, sagte Günter Distelrath, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen bei der Präsentation in Hannover.  

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