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Der Kassenbon auf dem Handy

In 5 Euronics-XXL-Märkten im Bodensee-Bereich ist der virtuelle Kassenbon Realität geworden. Die Kunden erhalten zwar noch einen ausgedruckten Bon, dessen QR-Code sie aber sogleich mithilfe einer bestimmten App in ihr Smartphone einlesen. Damit sind dann auch alle die bei Elektronik-Produkten wichtigen Garantie-Daten abgespeichert.

Daniel Kirberg ist Geschäftsführer von 5 Euronics-XXL-Märkten in Süddeutschland, und zwar in Tettnang, Ravensburg, Biberach, Lindau und Leutkirch. Kirberg berichtet von einem erfolgreich verlaufenen Pilotprojekt: Kunden verwalten digital ihre Kassenbons auf ihrem Smartphone. Dafür nutzen sie eine bestimmte App. Die Kunden erhalten zwar noch einen Kassenzettel, sie können aber sogleich mit der Handycam ihres Apple- oder Android-Smartphone den auf dem Kassenbon befindlichen QR-Code einlesen. Damit sind dann alle Produktdaten auf dem Smartphone gespeichert. Der Papierbon kann dann vernichtet werden.

Die App wurde von dem Start-up-Unternehmen Reposito aus Karlruhe entwickelt. Sie kann kostenlos auf internetfähige Handys heruntergeladen werden. Ein einziger QR-Code beinhaltet alle Daten eines Kassenzettels inklusive Produktdaten, Kaufpreis, Anbieter, Kaufdatum und Bild sowie alle relevanten Informationen zu Garantie- und Gewährleistung. „Mit diesem Pilotprojekt in fünf Filialen wollten wir zunächst testen, wie die Verbraucher die Idee annehmen. Langfristig planen wir, den Kassenzettel aus Papier komplett abzuschaffen“, erklärt Daniel Kirberg.

Auch Kassenzettel ohne QR-Code können mit der Reposito-App digitalisiert werden. Die Smartphone-
App ist mit ein wenig mehr Aufwand in der Lage, jeden anderen Kassenzettel zu digitalisieren. „Dazu wird der Bon fotografiert und anschließend der Barcode des Produktes gescannt und digital mit dem Kassenbon verknüpft“, beschreibt Reposito-Geschäftsführer Philipp Hartmann die Vorgehensweise.

Per Klick zur Hersteller-Hotline

Nutzer der App können noch weitere Services nutzen. So werden beispielsweise mit den Daten des Kassenzettels auch die EAN-Nummern der gekauften Geräte verknüpft. Sollte zum Beispiel ein Gerät vom Hersteller zurückgerufen werden, wird der Nutzer von Reposito per Mail über diesen Rückruf informiert. Der Datenbestand aller Reposito-Kunden wird mit der europäischen Datenbank Rapex abgeglichen. Dieses Schnellwarnsystem verteilt Informationen über alle Produktrückrufe in Europa.

Neben dem Speichern von Kassenzetteln bietet Reposito noch weitere Informationen und Services rund um die gekauften Produkte. So sind Support-Informationen der Hersteller über die App verfügbar, sodass bei Problemen mit einem Klick die Hotline des Herstellers angerufen werden kann.

Jeder Nutzer hat die Möglichkeit, seine Daten jederzeit über die App oder über die Reposito-Website abzurufen – dies von jedem internetfähigen Computer. Sollte das Smartphone einmal kaputt gehen, sind die Kassenzettel weiterhin auf dem Reposito-Server gespeichert. Sobald das Smartphone wieder funktioniert, kann man sich die App wieder herunterladen, und die Kassenzettel werden dann automatisch auf dem Smartphone synchronisiert.

„Kassenzettel mit QR-Code und den damit verbundenen Funktionen bieten unseren Kunden einen Mehrwert, vor allem, weil sie den Informationsfluss in den Phasen Kauf und Nutzung erleichtern. Das Projekt digitaler Kassenzettel hat sich für Euronics XXL am Bodensee gelohnt und entwickelt sich weiter sehr positiv“, so Kirbergs Zwischenbilanz.

Einfache Implementierung

Die Implementierung sei problemlos verlaufen und habe nur wenig internen Aufwand verursacht. Dazu Reposito-Chef Hartmann: „Die Voraussetzung für den Händler ist nur ein Kassen- bzw. Warenwirtschaftssystem, das das Drucken von QR-Codes auf dem Kassenzettel ermöglicht. Schnittstellen ermöglichen die Interaktion mit verschiedenen Systemen.“

Bei der Implementierung beim Händler arbeitet Reposito mit einem IT-Dienstleister zusammen, der die Umsetzung für fast alle im Handel gängigen IT-Systeme leisten kann. Da bei vielen Unternehmen im Handel die IT eine Art Engpass darstelle, habe man darauf geachtet, die Implementierung so einfach wie möglich zu gestalten.

Um die App bekannt zu machen, hat Euronics XXL die Vorteile und die Vorgehensweise in seiner Werbung ausführlich erklärt und den Kunden die Nutzung der App mit einem Gewinnspiel schmackhaft gemacht. „Derzeit liegen direkt im Kassenbereich Flyer mit den wichtigsten Infos für unsere Kunden. Dieser zeigt auch einen QR-Code, der wiederum Smartphone-Nutzer direkt zur App führt, sodass man auch unmittelbar nach einem Kauf die App runterladen kann“, berichtet Kirberg.

Die App wurde bislang 150.000-mal downgeloaded. Rund 400.000 Kassenzettel wurden digitalisiert.

Philipp Hartmann

Geschäftsführer, Reposito

Bei Reposito setzt man zur Verbreitung der App auf mobile Werbung, intensive PR-Arbeit und „virale Elemente“, die in die App eingebaut wurden. Nach Angaben von Geschäftsführer Hartmann kann die App mittlerweile knapp 150.000 Downloads verzeichnen. Inzwischen wurden über 400.000 Kassenzettel digitalisiert. Jeder aktiver User habe im Durchschnitt bislang 7 Kassenzettel über Reposito digitalisiert.

„Die Rückmeldungen unserer Nutzer zeigen uns, dass die App viel verwendet wird. Das geht von Nutzern, die sich bedanken, dass das System sie an ablaufende Fristen erinnert bis hin zu Nutzern, die vor Ort im Geschäft stehen, sich freuen, dass die Garantie so mühelos gewährt wurde und sich dafür bei uns über die Social Media-Kanäle bedanken“, sagt Hartmann.

Bei Euronics XXL will man im kommenden Jahr testen, wie die Kunden auf Angebote reagieren, die ihnen über die App übermittelt werden. „Wir werden unseren Kunden beispielsweise passendes Zubehör anbieten und derartige Angebote noch individueller als bisher auf die Kunden-Bedürfnisse zuschneidern können. Das zeigt, dass diese App uns näher zum Kunden bringt und die Kunden stärker als bisher an unsere Märkte bindet“, so Elektronikhändler Kirberg mit Blick in die Zukunft.

Im Rahmen von Kundenbindungsmaßnahmen macht es die App zudem möglich, den Kunden, die ein Produkt stationär erworben haben, per E-Mail auch Produkte aus dem Online-Shop anzubieten, die zu den bereits gekauften Produkte passen oder diese ergänzen. Zusätzlich können die Kunden auch durch Gutscheine in die Filiale gelockt werden.

„Die App ist aber nicht in erster Linie als Marketing-Tool gedacht, mit dem man Werbebotschaften direkter und individueller verbreiten kann, sondern der Service-Aspekt steht bei allem im Vordergrund. Die werbliche Ansprache sollte dagegen möglichst dosiert erfolgen“, ist Kirberg überzeugt. Richtig sei aber auch, dass der Kunde mit dieser App für Euronics XXL „greifbarer“ werde. „Man kann ihn direkt bei seinem Bedarf fassen, ihn direkt informieren. Genau diese Individualität war uns bei der Implementierung wichtig.“ Man sei sich zudem sicher, dass in Zukunft das Bezahlen per Handy eine große Rolle spielen werde. Der Einsatz der App bereite dafür den Boden.

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