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Foto: Deutsche Telekom

Alles unter Kontrolle

Die Getränkefachmarkt-Kette Trink & Spare hat angesichts steigender Stromkosten in ein Energiemanagement-System sowie in neue LED-Beleuchtung für die Filialen investiert. Das Pilotprojekt verläuft zufriedenstellend, man spricht bereits von deutlichen Einsparungen.

Die nordrhein-westfälische Getränkefachmarkt-Kette Trink & Spare hat ihre 85 Filialen auf eine neue, energieeffiziente Beleuchtung umgestellt. Bislang kamen in den Getränkemärkten des Mülheimer Unternehmens durchschnittlich 200 m Leuchtröhren zum Einsatz, und das 6 Tage in der Woche und 12 Stunden am Tag. Zu der Energiebilanz hinzu kommt der Verbrauch der Kühlsysteme für gekühlte Getränke. Angesichts der steigenden Strompreise wollte Trink & Spare den Stromverbrauch seiner Filialen senken, allerdings ohne dabei Abstriche an die verkaufsfördernde Beleuchtung zu machen. In einem Pilotprojekt analysierte das Unternehmen Telekom in 4 Trink & Spare-Testmärkten in Essen und Oberhausen den genauen Stromverbrauch. Daraufhin schlugen die Fachleute dem Getränkeunternehmen ein Optimierungskonzept vor: Die Leuchtstoffröhren sollten durch LED ersetzt und ein zentrales Energiemanagement-System aufgebaut werden. Für die Beleuchtung wählten die Telekom-Techniker LED-Röhren.

Die vorher verwendeten Neonröhren mit Vorschaltgerät benötigten eine Leistung von 26 bis 66 Watt, die neuen LED benötigen nun zwischen 10 und 23 Watt. Die LED-Tubes sind damit eine moderne Alternative zum Einsatz von Leuchtstoffröhren, wie sie in großem Umfang auch in Parkhäusern, Fertigungs- und Lagerbetrieben sowie in großen Büros genutzt werden. Trink & Spare entschied sich für den Einsatz eines intelligenten Energiemanagement-Systems. Dafür statteten die Techniker die Getränkemärkte mit Energiezählern aus und brachten Sensoren für Beleuchtung, Kühlung, Lüftung und Raumtemperatur an. Die einzelnen Geräte senden ihre Energieverbrauchsdaten an einen Datensammler. Dieser ist mit einer Antenne und einer 3-MB-SIM-Karte ausgestattet. Der Datensammler ruft die Verbrauchsdaten ab, sammelt sie und schickt sie anschließend über das Mobilfunknetz an einen zentralen Server. Auf diesem ist das Energiemanagement-System installiert. Diese Technik beruht auf der sogenannten Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M). M2M ermöglicht den automatisierten Datenaustausch zwischen Geräten oder zwischen einem Gerät und einer zentralen Leitstelle.

Stromfresser identifizieren

Die einzelnen Trink & Spare-Märkte sind damit über ihren aktuellen Energieverbrauch zeitnah rund um die Uhr informiert. Das schafft Transparenz. Möglich ist der detaillierte Überblick über alle verschiedenen Verbraucher. Damit lassen sich Stromfresser schnell identifizieren. Auch kann das Fachmarktunternehmen in Echtzeit sehen, an welcher Stelle im Markt wie viel Geld für Energie anfällt. Kommt es zu Planabweichungen, macht das System automatischen eine Alarmmeldung. Das System kann auch in Echtzeit per Remote Control überwacht werden. So können Fragen beantwortet werden wie: Leuchtet irgendwo noch unnötig ein Licht? Ist ein Bewegungsmelder ausgefallen? Die Deutsche Telekom ist dabei der Generalunternehmer für das Beleuchtungskonzept und für das Energiemanagement-System.

Trink & Spare gibt an, die Beleuchtungskosten in den Pilotmärkten um rund 70 Prozent gesenkt zu haben. Nach dieser Rechnung würde die Amortisationszeit 2 Jahre betragen. Man zahle heute für die Beleuchtung und für die Rückzahlung der Investition weniger, als man zuvor für die Beleuchtung alleine habe aufwenden müssen. Der Getränkehändler wählte ein vierjähriges Miet-Kauf-Modell, über das die Investitionskosten vorfinanziert werden. Laut Angaben der Deutschen Telekom kann das webbasierte Energiecontrolling die Energiekosten um bis zu 15 Prozent senken. Die Mitarbeiter und Kunden empfinden laut Trink & Spare das neue LED-Licht als angenehmer. Zudem verbessert der gesunkene Energieverbrauch die Ökobilanz. Trink & Spare stellt die Berechnung auf, dass durch die Innovationen jährlich rund 400 Tonnen CO2 vermieden werden könne. Nach der Energieeffizienz-Richtlinie, die kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde, muss Deutschland seinen Energieverbrauch von 2008 bis 2016 um 9 Prozent senken. Der Energieverbrauch der Endkunden soll in jedem EU-Staat jährlich um 1,5 Prozent reduziert werden. Das Energiewirtschaftsgesetz nimmt auch kleine und mittlere Unternehmen in die Pflicht: Sie müssen intelligente Messgeräte, die sogenannten Smart Meter, einbauen. 

Foto: Deutsche Telekom

Trink & Spare: Durstlöscher in NRW

Die Getränkefachmarktkette Trink & Spare besteht seit über 20 Jahren. Das Familienunternehmen aus Mülheim an der Ruhr umfasst 85 Märkte. Die Märkte sind im Durchschnitt 700 qm groß mit einem Sortiment von durchschnittlich 3.000 Artikeln. Hinzu kommen Produkte wie Grillkohle, Ketchup und Knabberartikel. In der Sommersaison werden Bierzeltgarnituren verliehen. Seit 2009 ist das Unternehmen Mitgesellschafter der Get-N Fachmarkt GmbH.

Weiterführende Informationen: www.trink-und-spare.de

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