Umsatz- und Imagefaktor | stores+shops

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Das im September 2010 eröffnete Shoppingcenter Rheingalerie in Ludwigshafen

Umsatz- und Imagefaktor

Moderne Lichtarchitektur im Shop soll inspirieren und emotionalisieren, das Corporate Design unterstreichen und dabei energieeffizient sein: Dem vielfältigen Anforderungsprofil des Handels begegnet die internationale Lichtbranche auf der EuroShop mit zukunftsweisenden Konzepten und Lösungen.

Esprit Frankfurt: dunkles Ladenkonzept mit effektvoller Beleuchtung

Esprit Frankfurt: dunkles Ladenkonzept mit effektvoller Beleuchtung

Ob Handelsunternehmen in ihren Ladenbaukonzepten die Atmosphäre der guten alten Tante-Emma-Läden beschwören oder sich avantgardistisch geben – immer ist es das Licht, das die Rolle des sensiblen (und kostenbewussten) Regisseurs solcher Inszenierungen übernimmt. Das Innovations-Rad im Ladenbau dreht sich immer schneller, verlangt in immer kürzeren Abständen – saisonal, beim Kollektionswechsel, bei Verkaufsaktionen oder sogar den Ansprüchen verschiedener Kundengruppen folgend – neue Ideen, die beeindrucken, inspirieren, emotionalisieren.  

„Nicht zuletzt in Abgrenzung zum Online-Handel sind Händler und Ladenbauer heute auch Regisseure, die Angebote inszenieren und Settings schaffen, die das Internet in dieser Form nicht bieten kann“, sagt Andreas Siegmund, Innenarchitekt und Application Marketing Manager für den Bereich Shopbeleuchtung bei Osram. Dabei sagt die Lichtführung ebenso viel über Anspruch und Positionierung eines Einzelhändlers aus wie die Formensprache der Innenarchitektur. Mit anderen Worten: Licht ist selbst ein „Baumaterial“.

Große Erwartungen

Prägnante Lichtarchitektur beim österreichischen Modefilialisten Fussl

Prägnante Lichtarchitektur beim österreichischen Modefilialisten Fussl

Verkaufsräume wandeln sich mehr und mehr in mutimedial unterstützte Erlebnis- und Markenwelten, die den unterschiedlichen Käufergruppen und deren Bedürfnissen nach Show, Unterhaltung oder Entspannung gerecht werden, so sieht es auch Prof. Iska Schönfeld, Senior Market Segment Manager bei Philips Lighting und spricht in diesem Zusammenhang von der modellierenden und inspirierenden Kraft des Lichts auf den Verkaufsflächen. Sowohl Siegmund als auch Schönfeld beobachten, dass der Einzelhandel zunehmend eine „Steuerungshoheit“ über Lichtführung und
-verteilung nachfragt. Digitalisiertes Licht und elektronische Steuerungssysteme bieten den Händlern für die Shopbeleuchtung viele Variationsmöglichkeiten und Beleuchtungskonzepte, die unterschiedliche Licht-Szenarien zusammenführen. Komfortbedürfnis und Stimmung, ja sogar der Biorhythmus der Menschen werden berücksichtigt. Hierbei stellt die LED ihre Qualitäten unter Beweis. Schon in den nächsten fünf Jahren, so schätzt man bei TDX Technisches Licht-Design, werden 30 Prozent der neu zu beleuchtenden Shopflächen mit LED-Technik realisiert werden. Und bei Osram heißt es, Shopbeleuchtung entwickele sich von einem defensiven Kosten- und Reduktionsthema zu einem wachstumsorientierten Umsatz- und Imagefaktor.

Dekorative Beleuchtung der Weinabteilung bei Edeka Hieber

Dekorative Beleuchtung der Weinabteilung bei Edeka Hieber

Bei all dem soll die Verkaufsraumbeleuchtung immer wirtschaftlich sein. Energie sparen und Senkung der Betriebskosten bleiben in der kommenden Dekade ein Kernthema im Handel. Vor allem deshalb, weil die Beleuchtung neben der Kühlung zu den stärksten Energieverbrauchern zählt. Darüber hinaus beeinflussen unwirtschaftliche Beleuchtungssysteme auch die Klimatisierung der Verkaufsflächen und die Kühlleistung der Kälteanlagen im Lebensmittelhandel negativ und schlagen daher mit zusätzlichen Betriebskosten zu Buche. Der aktuellen EHI-Studie zum Energiemanagement zufolge stiegen die Energiekosten im abgelaufenen Jahr in fast jedem dritten befragten Unternehmen, und sie werden sich nach allgemeiner Einschätzung in den kommenden Jahren noch dramatischer entwickeln. Fast 80 Prozent der befragten Händler signalisieren ihre Bereitschaft, mit entsprechenden Investitionen in energieeffiziente Lichttechnik gegenzusteuern – geht man hier doch zugleich von besonders hohen Einsparungspotenzialen aus.

Temma, Köln: geschickt beleuchtete Warenpräsentation auch in der unteren Theke

Temma, Köln: geschickt beleuchtete Warenpräsentation auch in der unteren Theke

Große Erwartungen richten sich auch in diesem Zusammenhang an die LED. Schon jetzt sind in Pilot-Objekten Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent erzielt worden, ohne Abstriche bei der Emotionalisierung oder bei horizontalen und vertikalen Beleuchtungsstärken in Kauf nehmen zu müssen. Auf der EuroShop präsentieren die Aussteller eine breite Palette hochwertiger LED-Lösungen für die funktionale und für die dekorative Beleuchtung von Shops. Allen Lösungen gemeinsam ist hohe Energieeffizienz, lange Lebensdauer und Robustheit sowie hohe Farbtreue. Als ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium bei der Auswahl einer LED-Applikation gilt laut TDX das Wärmemanagement. Dies garantiere Langlebigkeit und Nachhaltigkeit der Installation. Führende Hersteller wie Erco sind überzeugt, die LED habe bereits heute das technische Niveau erreicht, um alle Beleuchtungsaufgaben im Einzelhandel übernehmen zu können. Während die von Philips präsentierten ganzheitlichen Lichtkonzepte bereits zum überwiegenden Teil auf LED-basierten Lampen und Leuchten bestehen, bleiben – neben den LED-Innovationen – die konventionellen Technologien wie Hochdruckentladungslampen nach wie vor ein zentraler Bestandteil im Portfolio von Osram und weiterer Leuchtmittelproduzenten. Auch bei der analogen Lichttechnik ist der Spielraum für Energieeffizienz nämlich noch nicht ausgereizt, wie aktuelle Projekte wieder belegen. Und auf absehbare Zeit werden auch die im Vergleich zur LED geringeren Investitionskosten für konventionelle Lichttechnik für viele Handelsunternehmen ein schlagendes Argument bleiben. Geht es um Emotion und Atmosphäre, spielt aber nicht nur die Lichtquelle, sondern auch die Formensprache der Leuchte eine tragende Rolle in der Verkaufsflächeninszenierung. Leuchtenhersteller und Lichtdesigner begeistern sich heute für die neue Freiheit, die ihnen die LED-Technik bei der Entwicklung neuer Leuchtendesigns ermöglicht. Minimalismus lautet das Stichwort. Nahezu unsichtbar lassen sich die kleinen, punktförmigen LED-Lichtquellen in ein architektonisches Konzept integrieren.

Optik Pätzig in Ostdeutschland: Licht als Teil der Architektur

Optik Pätzig in Ostdeutschland: Licht als Teil der Architektur

Andererseits manifestiert sich zugleich als gegenläufiger Trend ein Leuchtendesign, das selbst echte Statements im Store setzt. Die Leuchte wird dann oftmals als Stil- und CI-Instrument eingesetzt und tritt in den Vordergrund der Ladengestaltung, heißt es bei Ansorg. (Textile) Leuchtenschirme im XXL-Format greifen mit floralen oder grafischen Dessins die Trends in den Textil-Kollektionen oder in der Verkaufsflächen-Möblierung auf oder setzen einen Kontrapunkt zur kühlen Wirkung eines Hightech-Storedesigns. Leuchten im angesagten Retro-Look oder barocke Lüsterformen sind ebenso gefragt wie reduzierte Bauhaus-Optik. Emotionale Lichtkonzepte fördern und fordern den Einsatz verschiedener Leuchtenformen und spiegeln so die Differenzierung der Handelsunternehmen im Wettbewerb.

Fotos: Philips (3), Ansorg (1), TDX (1)

Noch nicht ausgereift

Wolfgang Bensch, Geschäftsführer von pb Licht+Konzepte, sieht den Einsatz von LED im Einzelhandel sehr differenziert.

Immer mehr Handelsunternehmen testen in Pilotprojekten die LED als leistungsstarke und wirtschaftliche Alternative zu konventioneller Lichttechnik. Ist die Zeit reif für LED?

BENSCH: Ein großer Vorteil der LED ist ihre extrem lange Lebensdauer. Hochleistungs-LEDs kommen auf cirka 50.000 Brennstunden, was einem täglichen Betrieb von zwölf Stunden an 250 Arbeitstagen über ca. 17 Jahre entspricht. In dieser Zeit besteht de facto Wartungsfreiheit in Bezug auf Lampenwechsel. Auch erzeugen LED weder UV- noch IR-Strahlung, was die Ware vor negativen Auswirkungen des emittierten Lichts schützt. Es gibt inzwischen verschiedene Weißtöne zwischen Warmweiß und Tageslichtweiß. Das sind Vorteile, die die LED-Technik heute schon als sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Systemen erscheinen lassen – in einigen Ladenbereichen.

An welche Bereiche denken Sie?

BENSCH: Aus unserer Sicht machen LEDs derzeit vor allem Sinn in schwer zugänglichen Zonen und Flächen, bei denen ein Leuchtmittelaustausch hohe Sekundärkosten verursacht. Aber aus unserer Sicht sind sie noch keine lichttechnische und wirtschaftliche Alternative zur Keramik-Metalldampflampe, auch wenn mehrere Hersteller bereits LED-Alternativen dazu sowie zu bewährten Kompakt-Leuchtstoffröhren anbieten und über Reflektoren eine bessere Lichtlenkung und einen höheren Wirkungsgrad versprechen. Aber: Die Entwicklung der LED-Technik ist noch lange nicht zuende.

Gibt es fundierte, messbare Erfahrungswerte, die für den Einsatz herkömmlicher Beleuchtungslösungen statt LED-Systemen sprechen?

BENSCH: Wir haben mehrere Lichttests in unserem Hause mit LED und herkömmlicher Technik durchgeführt. Dabei hat sich beispielsweise gezeigt, dass unser VPF-Reflektorstrahler mit einer 35 Watt-Keramik-Metalldampflampe etwa 25 Prozent mehr Licht bei 16 Prozent weniger Stromaufnahme als LEDs abgibt. Hinzu kommt, dass die warmweiße Lichtfarbe der Keramik-Metalldampflampe die Ware erheblich attraktiver wirken lässt als die warmweißen LEDs. Auch bei der Lichtverteilung, Dynamik und Brillanz des Lichts und schließlich in puncto Wirtschaftlichkeit war unsere aktuelle Beleuchtungslösung der LED-Lösung im Test deutlich überlegen. Die Anschaffungspreise hochwertiger LED-Systeme sind derzeit noch so hoch, dass selbst ein fünfmaliger Austausch der Keramik-Metalldampflampe noch preisliche Vorteile bietet.

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