Knick in der Optik? | stores+shops

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Die imaginäre Trennlinie verläuft diagonal durch den Store

Knick in der Optik?

Diagonal durch den Raum verläuft die Grenze zwischen clean und rough, light und dark, zart und hart: Die konträren Gefühlswelten von Womens- und Menswear schaffen im Fashion Store „Tragbar“ in Esslingen einen raffinierten Designimpuls.

Die imaginäre Trennlinie verläuft diagonal durch den Store

Kakteen leisten ihren Beitrag zur Wohlfühlatmosphäre

Cleane, helle Wände und Decke auf der einen Seite, unverputzte Fabrik-Anmutung auf der anderen. Der strahlend weiße Boden links stößt mitten im Raum an den steingrauen Estrichboden der roughen Seite: Das große Bild auf dieser Seite zeigt keine Fotomontage und keine optische Täuschung, sondern ein innovatives Raumkonzept mit einer originellen Design-Idee: Im Fashion Store „Tragbar“ in Esslingen begegnen sich die beiden Welten der Womenswear und der Menswear an einer gedachten Linie, die den kompletten, 100 qm großen Ladenraum konsequent diagonal durchschneidet. Beide Flächen reflektieren ganz unterschiedliche Stimmungen. Der cleane, frisch und luftig gehaltene Bereich bleibt der Womenswear vorbehalten, der Ladenteil mit dem raueren Industrie-Charme beherbergt die Menswear.

Bis hin zu den Details hat das mit der Konzeptentwicklung beauftragte Atelier 522 aus Markdorf das „gendergerechte“ Styling durchgezogen: Auf der femininen Seite vermitteln „schwebende“, von der Decke hängende und an Wänden montierte Kleiderstangen und Regale zusätzliche Leichtigkeit. Die Warenträger im Konterpart sind im Boden verankert. Selbst das einzelne Bein der Tischkante, die in die feminine Zone ragt, findet an der Decke Halt, während die restlichen drei Beine des Präsentationstisches auf der kernigen Seite des Raums fest auf dem Boden stehen.

Sogar die Lampen und Lautsprecher sind hier weiß lackiert, dort Silber gebürstet. Die Kassentheke ist ebenfalls weiß auf der einen Seite und alu-pulverbeschichtet jenseits der Trennlinie. Als Besucher nimmt man die Trennung der Segmente zwar wahr, empfindet jedoch keine Schwelle oder das Gefühl, einen anderen Laden zu betreten.

Kakteen leisten ihren Beitrag zur Wohlfühlatmosphäre

Klaus Fischer, Inhaber Tragbar OHG

Die schräg durch den Laden verlaufende Trennung wurde mittels Fluchtpunkt in der einen Ecke des Lichtschachtes in die Räumlichkeiten „hineinkonstruiert“, sodass die Tiefenwirkung je nach Perspektive variiert. Der Lichtschacht im Gebäude kam durch den Rückbau der Deckenverkleidung erst richtig zur Geltung. Ein großzügiger Tageslichteinfall ersetzt gemeinsam mit den Halogenstrahlern das kalte Licht der früheren Neonleuchten durch warmes Wohlfühllicht.

Weiterführende Informationen: www.tragbar.de

Fotos(3): Atelier 522

Cooles Ambiente

Klaus Fischer betreibt zusammen mit Antje Hammelehle in Esslingen bei Stuttgart unter dem Dach der Tragbar OHG einen Urban Fashion Store und einen High Fashion Store, ein Tragbar Outlet sowie einen Comma Franchise Store.

Herr Fischer, hat Sie das individuelle Design Ihres hochwertiges Store-Konzepts „Tragbar Pure“ auf den Geschmack gebracht, auch Ihr Stammgeschäft „Tragbar“ neu zu erfinden?

Nachdem wir vor rund drei Jahren unser Sortiment splitteten und unseren High Fashion Store Tragbar Pure mit einem ebenfalls einzigartigen Design-Konzept eröffnet hatten, mussten wir nun mit diesem Laden nachziehen. Die Kunden erwarten das. Es soll auch erkennbar sein, dass die beiden Läden zusammengehören. Und schließlich war es nach immerhin 14 Jahren einfach an der Zeit für eine neue Inszenierung. Man kann eine Kuh nicht immer nur melken, man muss sie auch mal füttern.

Wie entstand die Idee der diagonalen Teilung des Raums?

Bei dem Gedanken, die Menswear aus dem hinteren Ladenteil herausholen, schwebte uns eine veränderte Raumaufteilung vor. Im Gespräch mit dem Architekten reifte die Ausgangsidee dann zu dem vorliegenden Konzept. Um eine Idee so ausgefeilt zu konkretisieren, braucht man schon die klugen Köpfe eines guten Architektenbüros.

Wie kommt das neue Konzept bei Ihren Kunden an?

Wir merken an vielen Reaktionen, dass der Store viel einladender aussieht und neugierig macht. Passanten stecken die Nase rein und sind positiv überrascht. Der Auftritt hat uns bereits viele neue Kunden beschert, darunter auch bemerkenswerterweise viele Einheimische, die jetzt erst auf uns aufmerksam geworden sind. Dass die Neukunden tendenziell etwas älter sind als bisher, führen wir darauf zurück, dass das Ambiente nun hochwertiger wirkt. Unser Ziel, mit der Renovierung auch das Sortiment etwas nach oben zu korrigieren und uns einen Tick erwachsener zu positionieren, haben wir erreicht.

Ihre Kunden honorieren ein besonderes Store-Ambiente auch gebührend?

Angesichts der Konkurrenz durch das Internet und der nahen Großstadt, die Kaufkraft abzieht, müssen wir heute etwas Besonderes bieten, um auf lange Sicht existieren zu können. Der Kunde sucht nicht mehr ein bestimmtes Label oder Produkt, sondern ein cooles Ambiente, ehrliche Beratung, Wohlfühl-Atmosphäre und Einkaufserlebnis. Und natürlich das perfekte Outfit dazu.

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