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Foto: Messe Frankfurt

Vor dem Durchbruch

Die LED-Technik vollzieht ihre Qualitätssprünge im Zeitraffertempo – und genoss auf der Light+Building höchste Aufmerksamkeit. Doch noch fragt der Handel nach mehr Investitionssicherheit. Diese sollen erste Zhaga-standardisierte Produkte bieten.

Interessiert begutachtet von Architekten und Lichtplanern, Ladenbauern und Händlern stellte die Lichtbranche im April in Frankfurt die jüngsten Fortschritte in der LED-Entwicklung vor. Jetzt investieren – oder lieber noch abwarten, fragen sich viele Händler mit Blick auf das rasante Entwicklungstempo bei LED. So präsentierte Philips Lighting unter anderem die neue Verkaufsraumbeleuchtung „StyliD Performance“. Sie erreicht neue Höchstwerte bis 4.600 Lumen bei einer elektrischen Anschlussleistung von 70 Watt und soll auf dem Sprung stehen, die keramische Halogenmetalldampflampe abzulösen. „Die Dämme brechen“, hieß es auch bei Erco. Bei LED würde jetzt Beleuchtungsstärke auf einem Niveau erzeugt, wie es vor Jahresfrist noch nicht möglich war. Neue Anwendungsmöglichkeiten in der Shopbeleuchtung ebenso wie die Beleuchtung über große Distanzen hinweg rücken in den Fokus. Dabei setzt die neueste LED-Generation auch in puncto Energieeinsparung neue Maßstäbe: Erco selbst hatte bereits seine gesamte LED-Messestandbeleuchtung auf einen neuen Anschluss-Minimalwert von 7,62 W/qm reduziert.

Eyecatcher: Messestand der Firma Reutlinger, Hersteller von Abhängesystemen

Foto: Reutlinger

Eyecatcher: Messestand der Firma Reutlinger, Hersteller von AbhängesystemenFoto: Reutlinger

Die Dämme werden aber wohl erst brechen, wenn es mehr Planungssicherheit gibt. Dafür steht das Zhaga-Konsortium, in dem sich zahlreiche Hersteller zusammengeschlossen haben, um die erforderlichen LED-Standards zu erarbeiten. Osram als aktives Mitglied präsentierte auf der L+B bereits die ersten Ergebnisse: die Zhaga-zertifizierte „LED-Light-Engine Prevaled core Z2“. Sie erreicht nicht nur eine hohe Effizienz bis 108 lm/W, sondern bietet mit standardisierten Eckdaten zu Abmessungen, Lichtstrom und Lichtverteilung auch das Pendant zum Edison-Sockel in der analogen Lichtwelt – soll heißen: Sie bringt Zukunftssicherheit für alle Leuchtenhersteller.  

Trotz der rapide steigenden Nachfrage nach
LED-Lösungen gelten Mischkonzepte aus LED- und HIT-Technik derzeit noch als die meist wirtschaftlichere und effektvollere Alternative: „Bis die Effizienz einer 70-W-HIT-Lampe erreicht sein wird, wird es sicherlich noch etwas dauern“, ist Ansorg-Geschäftsführer Ulrich Zelter überzeugt. Dennoch haben auch die Mülheimer ihre Kompetenz in Sachen LED mit neuen Strahlern weiter ausgebaut, etwa mit dem designorientierten Strahlersystem „Orio“, das mit kompakter, schlanker Bauform und futuristischem Design besticht. Die modulare und flexible Lichttechnologie ermöglicht mit innovativen Linsenvorsätzen unterschiedliche Ausstrahlwinkel, erstmals auch in elliptischer Form.

Systeme für den Handel

Gedanken zur Präsentation von LED-Leuchten im Handel hatte sich Osram gemacht und dafür auf der Messe einen eigenen Retail-Stand platziert. Ein freistehendes, modulares Präsentationssystem für den Handel schafft mit der Dreiteilung in die Bereiche Demonstration, Detailinformationen und Produkte mehr Flexibilität für den Handel. Neue Sortimente können dadurch einfach in ein bestehendes Regalkonzept integriert werden. Zur Gesamtlösung gehört auch ein Modul mit Touchscreen, über den Endverbraucher Informationen zu den präsentierten Produkten erhalten können.  

Eine weitere Besonderheit bot Toshiba Lighting mit der neuartigen Beleuchtungstechnologie LD-Lighting. Sie soll auf kleiner Fläche Licht mit extrem hoher Helligkeit liefern – weitaus heller als das einer herkömmlichen weißen LED. Da die Lichteinheit komplett abgekoppelt ist von elektrischen Bauteilen, könne das Thema Wärmeentwicklung und -ableitung neu definiert werden und absoluten Freiraum bei der Entwicklung neuer Lichtlösungen ermöglichen, so ein Unternehmenssprecher. 

Weitere Informationen: www.light-building.de

Zhaga-konforme LED

Auf der Light+Building 2012 wurden erstmals Zhaga-konforme LED vorgestellt.

In dem Konsortium Zhaga haben sich bis heute rund 190 Mitgliedsunternehmen aus Europa, Asien und Nordamerika organisiert, um Standards für die Kompatibilität von LED-Lichtquellen verschiedener Hersteller zu schaffen. Auf der Light+Building 2012 präsentierten 30 Unternehmen erstmals Zhaga-konforme LED-Produkte auf der Basis der bislang 6 erarbeiteten Spezifikationen. Diese LED können unabhängig von Bauweise und Reflektor ausgetauscht werden.

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